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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Anliegen.
    »Ich… muß die Polizei anrufen… sehr
wichtig… es geht ganz schnell…«
    Die Kiosk-Inhaberin winkte den Mann heran.
    Nein, der war nicht betrunken.
    »Ist etwas passiert?« fragte sie im Schweizer Dialekt,
als von Paczewsky durchnäßt und abgerissen die
windgeschützte Hütte betrat.
    Er nickte nur. Das Reden fiel ihm schwer. Er brauchte seine Kraft,
um der Polizei in Thusis Bescheid zu geben. Er’ glaubte, jeden
Augenblick zusammenzubrechen…
    »Das Telefon steht hier hinten…« Die Frau schob
einen dicken, wolligen Vorhang zur Seite. Außer dem
Verkaufsraum gab es noch eine kleine, etwa zwei Quadratmeter
große Kammer, in der ein winziger, kahler Tisch und ein alter
Stuhl standen. Auf dem Tisch stand das Telefon und lagen einige
Papiere.
    »Bitte, bedienen Sie sich…«
    »Danke…«, jetzt erst merkte Paczewsky, wie sehr er
seinen Körper ausgebeutet hatte.
    Er war verrückt gewesen, ohne Unterbrechung den ganzen Weg zu
laufen…
    Die Frau ließ den Vorhang los und wandte sich einem Kunden
am Schalter zu. Von Paczewsky betätigte mit zitternder Hand die
Wählscheibe.
    Da stand wie aus dem Boden gewachsen jemand neben ihm.
    Ein Mann in Schwarz!
    Von Paczewsky klappte die Kinnlade herunter.
    »Wie… kommen… Sie…«, gurgelte er.
    »… hierher?« setzte der Schwarze spöttisch
hinzu, als Paczewskys Stimme versagte. »Uns entgeht nichts, wenn
es uns angeht, verstehen Sie. Ich habe gewußt, daß Sie
sich nicht an Ihr Versprechen halten würden. Dafür
müssen Sie ganz allein die Konsequenzen tragen…«
    Da schlug am anderen Ende der Strippe das Klingelzeichen an.
Einmal… zweimal…
    »Aber ich…« von Paczewsky riß die Augen
auf.
    »Das, was man verspricht, sollte man halten«, sagte der
Mann in Schwarz. Er faßte von Paczewsky am linken Oberarm und
drückte nur einmal kurz zu.
    Von Paczewsky spürte einen stechenden Schmerz, der seinen Arm
entlangraste und sich über seine Brust legte wie ein
stählernes Band.
    Er schnappte nach Luft.
    »Ja, hallo? Hier ist die Polizei in Thusis…«
erklang die Stimme aus dem Hörer, der ihm entfiel.
    Von Paczewsky knickte in die Knie. Vor seinen Augen wurde es
schwarz.
    Mit einem dumpfen Schlag stürzte er zu Boden und riß
den kleinen Tisch mit sich. Es polterte und krachte.
    »Hallo? Was ist denn los?« fragte der Polizeibeamte
durch das Telefon.
    Durch den Lärm angelockt, eilte die Frau in das winzige
Hinterzimmer. Sie gab einen spitzen Schrei von sich, als sie den Mann
am Boden liegen sah.
    Der Telefonhörer baumelte vom Tisch herab.
    Mit zitternder Stimme gab die Frau durch das Telefon Bescheid.
    Sie untersuchte den Mann, so gut es ging.
    »Er ist tot«, sagte sie dann mit schwerer Stimme.
»Der Mann hat, während er Sie anrief, einen Herzschlag
bekommen…«
     
    *
     
    Gebückt liefen sie durch die Büsche und Sträucher.
Die Zweige waren weich wie Blumenstengel.
    Rani und Macabros verhielten sich so leise, wie die Situation es
erlaubte.
    Rani schien über den Weg, den er einschlug, bestens Bescheid
zu wissen.
    »Wir wurden plötzlich gerufen«, sagte er zu
Macabros, um dessen verständliche Neugier zu stillen. »Ich
sah zuerst Carminia davongehen, dann Danielle. Ich wußte,
daß ich ihnen folgen mußte. Warum Björn
zurückblieb, ist ein Rätsel für mich. Er konnte sich
nicht lösen, obwohl er es ernsthafte versuchte. Ich nahm mir
vor, in seiner Nähe zu bleiben, aber ich war dazu nicht in der
Lage. Der Drang, in die Gärten zu gelangen war
größer. Hier erwartet uns eine Aufgabe. Wir konnten ihr
nicht entfliehen, wir müssen uns ihr stellen.«
    »Woher hast du gewußt, wo der Eingang zu den
Gärten liegt, Rani? Bist du auf Orkon gestoßen?«
Macabros wußte nur zu gut, daß dies kaum möglich
war. Der Weg zu Orkon war weit, der Weg in die Gärten in dieser
kurzen Zeit, die Rani und den beiden Frauen zur Verfügung
gestanden hatte, kaum zu schaffen. Gerade aus diesem Grund hegte er
ein gewisses Mißtrauen gegen Rani. War er wirklich derjenige,
für den er sich ausgab?
    Einerseits bestanden berechtigte Zweifel, andererseits war da die
Tatsache, daß er alle Dämonenabwehrmittel bei sich trug.
Das wiederum bedeutete, daß er selbst keine Nachschöpfung
irgendeiner dämonischen Kraft sein konnte.
    »Ich bin Orkon nicht begegnet«, erwiderte der
große, breitschultrige Inder. »Das war auch gar nicht
nötig. Unser Weg führte direkt in die
Gärten…«
    »Was ist das für ein Weg Rani? Und warum habe ich nichts
von ihm erfahren?«
    »Ich weiß

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