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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vertiefung.
    Wasser stand unter ihm. Es reichte ihm nicht weiter als bis zum
Knöchel.
    Leitner berichtete seine Wahrnehmungen nach oben.
    Zum Glück war der Regen nicht heftiger geworden. Leichter
Nieselregen fiel unaufhörlich. Die Männer in ihrer
wetterfesten Kleidung merkten davon kaum etwas oder hatten ihn
völlig vergessen.
    Ihr Abenteuer nahm sie vollends gefangen.
    Leitner stieg mutig weiter in den Strudeltopf hinab. Schon jetzt
waren es fünf Meter. Der Durchmesser des geschliffenen Schachtes
betrug weniger als zwei Meter und verengte sich mit jedem Stück,
das er weiter in die Tiefe vordrang. Auf dem Weg in die Tiefe hielt
Leitner sorgfältig Ausschau nach allen Seiten. Er suchte nach
eventuellen Spuren, die einen Hinweis darauf gaben, daß hier zu
irgendeiner Zeit Menschenhand tätig geworden war.
    Keine Anzeichen, die diese Vermutung bestätigt hätten,
fand sich…
    Aber die Öffnung… die auseinandergleitenden
Felsenplatten, die den rätselhaften Schacht freigelegt hatten.
Ganz deutlich hatte er noch das unwirkliche Bild vor Augen. Und es
war keine Halluzination gewesen! Er war bei vollem Verstand und
konnte sich auf seine Sinne verlassen.
    »Gerd!« rief er nach oben. Hohl und langgezogen hallte
sein Rufen durch den Schacht.
    Ein mehrfaches Echo seiner Stimme tönte auf, ehe die Antwort
des Freundes folgte.
    »Ja?«
    »Ich bin jetzt auf dem untersten Vorsprung. Der Schacht ist
hier nur noch einen Meter breit. Auch hier wieder Wasser. Diesmal
tiefer. Es reicht mir bis im die Waden… Wie sieht’s oben
aus?«
    »Unverändert. Der Himmel ist grau und bewölkt. Es
regnet…«
    Das war eine typische Antwort von Paczewsky. Bei jeder passenden
und unpassenden Gelegenheit mußte er eine Bemerkung fallen
lassen, die eigentlich nicht hingehörte.
    »Blauer Himmel und Sonne wären mir zwar auch lieber, da
könnte ich hier unten mehr sehen. Aber darum geht’s nicht.
Ich meine, wie sieht’s rings um den Schachtrand aus?«
    »Alles unverändert!«
    Es war Leitners große Sorge, daß sich –
während er sich unten befand – nochmal das gleiche
ereignete wie vorhin. Nur im umgekehrten Sinn. Wenn die Felsenplatte
sich plötzlich verschloß, dann war er eingesperrt mitten
im Berg, und die Wahrscheinlichkeit, daß man ihn daraus jemals
befreien konnte, war mehr als gering…
    Dennoch ging er das Risiko ein.
    Seine Neugier, sein Forschungsdrang waren größer als
seine Furcht.
    »Ich gehe jetzt in süd-östlicher Richtung in der
Wanne weiter.« Leitner sprach nicht besonders laut, aber hier in
der Stille und Einsamkeit und verstärkt durch die besonderen
akustischen Bedingungen wurden seine Worte laut und verständlich
an die Ohren seines Freundes getragen.
    »Die Wanne führt in den Berg«, erklärte
Leitner weiter. »Sie erweitert sich zu einer Höhle…
Grad das ist ja phantastisch!«
    »Ich komme auch runter! Wenn man sich dir anschließt,
dann passiert doch immer etwas Außergewöhnliches. Ich
brauche nur an unsere Höhlenexkursion im Juragebirge zu
denken… es war einmalig.«
    »Ob’s hier einmalig wird, bleibt noch abzuwarten«,
erklang die Stimme aus der Tiefe.
    Gerd von Paczewsky hockte auf dem Schachtrand und starrte nach
unten. Er konnte nur noch die Stimme des Freundes hören. Sehen
konnte erihn nicht mehr.
    »Du bleibst schön oben«, fuhr Peter Leitner fort.
»Wenn irgend etwas schiefgeht, muß es jemand geben, der
Hilfe holen kann. Ich bin jetzt zehn Schritte in der Höhle drin.
Sie ist geschliffen wie der Strudeltopf, Gerd… Es scheint, als
hätte eine reißende Flut immer wieder in gigantischen
Wirbeln unvorstellbar große Steine über die Wände
geführt und sie abgeschliffen, so daß nach Millionen und
Abermillionen von Jahren ein Hohlraum von titanhaften Ausmaßen
entstand. Aber die Form… das kann doch nicht sein.«
    Schweigen…
    »Was kann nicht sein?« Gerd von Paczewsky saß wie
auf heißen Kohlen.
    Er beugte sich ein wenig nach vorn. Am liebsten hätte er sich
auch abgeseilt, aber er hielt sich an die zuvor getroffene
Vereinbarung.
    »Die Höhle ist fast rechteckig. Ich gehe jetzt an der
linken äußersten Wand entlang…«
    Man hörte Leitners Stimme die Erregung an, unter der er
stand.
    Der Siebenunddreißigjährige atmete tief die kühle,
feuchte Luft ein, die das riesige Höhlenlabyrinth
füllte.
    Sehr viel sehen konnte er nicht. Das graue Tageslicht, das durch
den spiralförmigen Schacht fiel, ergab keine große
Ausbeute.
    Leitner versuchte seine aufgescheuchten Gedanken unter

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