Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten
Tonfall seiner Stimme ließ selbst Whiss verstummen, der
sonst jeden Spaß in die Höhe trieb.
Carminia Brado und Danielle de Barteaulieé waren –
durch den Lärm angelockt – inzwischen herbeigeeilt. Sie
verfolgten Hellmarks Ausführungen, die er über die neue
Aufgabe machte, die sie alle betraf.
An der Besprechung nahm auch Arson, der Mann mit der Silberhaut,
teil.
Das letzte Abenteuer, das er in einer anderen Zeit, in der fernen
Vergangenheit der Erde erlebt hatte, setzte ihm stark zu. Noch jetzt
trug er die Spuren der Entbehrungen, Ängste und der Kämpfe,
die er bestehen mußte. Arson hatte unter Einsatz seines Lebens
das verschollene ’Schwert des Toten Gottes’ wiederentdeckt
und zu erobern versucht. Dabei war er in einen Hinterhalt geraten.
Menschliche Dämonendiener, die Rha-Ta-N’mys Herrschaft auf
der Erde anstrebten, hatten sich des Zeitschiffes Arsons
bemächtigt und durch ihn auch Hellmark in eine Falle locken
wollen.
Nur mit knapper Mühe war Björn der Falle entkommen, und
es war ihm gelungen, auch den Freund aus den Klauen seiner
Häscher zu befreien und darüber hinaus das ’Schwert
des Toten Gottes’ aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart
und damit in die Hände des rechtmäßigen Besitzers zu
bringen.
Arson wäre mit seinem Wissen und seiner Klugheit ein guter
Begleiter zunächst in das Land Than und für das Unternehmen
in Mandragoras Zaubergärten gewesen. Aber es wäre
unverantwortlich, ihn mitzunehmen. Er protestierte zwar, als
Björn ihn dies wissen ließ, hatte dann aber ein
Einsehen.
Noch brauchte er Ruhe und Erholung…
»Und wenn du wieder ganz der alte bist, Arson«, sagte
Björn, »mußt du wieder dabei sein. Ich verzichte nur
ungern auf deinen Rat und deine Hilfe. Wenn diesmal alles gut geht,
wirst du beim nächsten Mal dabei sein…«
Hellmark hatte sich entschlossen, Ak Nafuurs Ratschlag in allen
Einzelheiten zu beachten.
Der tote Freund schien beim Abfassen seiner fünften Botschaft
trotz aller Bemühungen keine Gelegenheit mehr gehabt zu haben,
seine Vorstellungen und Hinweise über Mandragoras
Zaubergärten zu präzisieren. Er hatte die Ahnung einer
großen Gefahr, die unter Umständen durch mehrere
Beteiligte verringert werden konnte, jedoch gehabt. Daran war nicht
zu rütteln.
Björn, Rani Mahay, Carminia Brado und Danielle de
Barteaulieé bildeten die kleine Gruppe, die nach Than und in
Mandragoras Zaubergärten eindringen wollte.
Sie statteten sich mit den Dingen aus, die sie unter
Umständen in der Begegnung mit Dämonen oder Helfershelfern
benötigten.
Danielle de Barteaulieé, die während ihres Aufenthalts
auf der Insel gelernt hatte, mit Schwert und Dolch umzugehen,
bewaffnete sich mit diesen. Darüber hinaus nahm sie nur noch ein
einzelnes Manja-Auge an sich, das einen gewissen Schutz vor den
Mächten der Finsternis versprach. Die größte Kraft
steckte jedoch in ihr. Sie verfügte über magische
Kräfte, die sie für die Welt des Lichts einsetzte, obwohl
sie ihr eigentlich gegeben worden waren, um das Gute zu
bekämpfen, wo immer es ihr begegnete. Gleich in welcher
Form.
Danielle aber hatte sich von den Mächten der Finsternis
losgesagt und damit ein todeswürdiges Verbrechen begangen. Die
hübsche Französin, die Tochter des Comte de Noir, alterte
nicht. Auch die ewige Jugend war ihr geschenkt worden. Weder dies
noch ihre Hexenkraft konnte man ihr nehmen. Der Comte de Noir, ein in
den Geheimnissen der Schwarzen Magie und des Okkulten bewanderten
Mann, schien einen Kontrakt ganz besonderer Art aufgesetzt zu
haben.
Doch seine Reue war zu spät gekommen. Er hatte seine
schöne und jugendlich aussehende Tochter als Helferin
Rha-Ta-N’mys geweiht. In welcher Form die
Dämonengöttin sich doch noch ihr Recht nehmen würde,
darüber wagte niemand von ihnen Gedanken anzustellen. Danielle
selbst jedoch schien in ihrem neuen Denken und Fühlen so
gefestigt, daß sie Tod und Teufel und auch Rha-Ta-N’my
nicht mehr fürchtete.
Sie war eine wertvolle Hilfe und konnte eventuelle Gegner mit
deren eigenen Waffen schlagen.
Rani Mahay bewaffnete sich ebenfalls mit Dolch und Schwert und
erhielt zur Unterstützung gegen Feinde aus dem Dämonenreich
die Dämonenmaske. Wer sie rechtzeitig aufsetzt, konnte selbst
ranghohe Dämonen und Finsterlinge in die Flucht schlagen oder
sie gar zur Auflösung zwingen.
Carminia Brado nahm als dritte im Bund ein Schwert an sich. Sie
konnte bestens damit umgehen. In einem früheren Leben war sie
Loana, die Tochter des
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