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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatte. Sie hätte sich für die Hälfte der Strecke
entscheiden sollen. Ihr Körper kam ihr auf einmal so schwer vor
wie ein Stein.
    Die Luft wurde ihr knapp.
    Blobb-Blobb tauchte dicht vor ihrem Gesicht auf.
    »Wie heißt du denn?« wollte er wissen.
    »Pamela.«
    »Das ist ein schöner Name. Geht es dir nicht gut?«
fügte er unvermittelt hinzu.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du siehst plötzlich so blaß aus.«
    »Schwimmen und Reden zur gleichen Zeit… das strengt
an…«
    »Also doch zuviel zugemutet«, konstatierte er, ohne die
Miene zu verziehen. »Bei Frauen ist das manchmal so.«
    Was verstehst du schon von Frauen? dachte Pamela bei sich, ohne es
jedoch laut auszusprechen.
    Dennoch erfolgte erstaunlicherweise die Antwort
unverzüglich.
    »Sie stecken voller Rätsel… es gibt keinen, die sie
richtig kennt… das sagen alle… Rani, Björn…
Pepe… sogar Whiss, obwohl der von Frauen keine Ahnung
hat…«
    »Wer ist Whiss…«
    »Mein Erzeuger… aber jetzt wird die Luft langsam knapp
und die Arme wollen nicht mehr so recht, nicht wahr?« sagte er
plötzlich respektlos. Und wieder mit einer anderen Stimme. Wie
Whiss war auch Blobb-Blobb ein wahres Stimmenphänomen und konnte
viel imitieren. »Du wünschst dir nichts sehnlicher, als
wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, nicht
wahr?«
    »Gedanken lesen kannst du auch noch«, sagte Pamela
Kilian leise. Der kleine Bursche hatte wirklich recht. Plötzlich
kamen ihr Bedenken, ob sie sich nicht doch zuviel zugemutet
hatte.
    »Man tut was man kann.« Die Bemerkung aus dem kleinen
Mund schien fehl am Platz. Auf dem winzigen kahlen Schädel, der
die Größe eines Fingernagels hatte, schob ’sich einer
der dunklen Punkte in die Höhe und ragte schließlich wie
ein dünner Fühler aus dem Kopf. »Keine Sorge… ich
schaff das schon…«
    Wahrscheinlich nimmst du mich unter beide Arme und ziehst mich an
Land, dachte Pamela.
    »Nein, nicht auf so primitive Art«, lautete die
entrüstete Bemerkung Blobb-Blobbs. Wieder zeigte er damit,
daß er Pamela Kilians Gedanken und Gefühle genau kannte.
Seine telepathische Begabung war offensichtlich.
    Seine Worte waren noch nicht verklungen, als es schon geschah.
    Pamela Kilian hatte plötzlich das Gefühl, als würde
sie von starken Armen gepackt und durch das Wasser gezogen.
    Sie spürte einen Luftzug.
    Dann war der Boden unter ihren Füßen nicht mehr
naß, sondern sandig.
    Sie befand sich am Strand, ohne im ersten Moment zu wissen, wie
sie hierher gekommen war!
    Doch der Boden, den sie für fest hielt, gab nach.
    Sie sank ein…
    Der Untergrund war weich, porös, Treibsand…
    Pamela gab einen erschreckten Schrei von sich und spreizte
unwillkürlich die Arme, um nicht noch weiter zu versinken.
    Bis zum Hals steckte sie im Sand, als hätte sie jemand darin
eingebuddelt.
    »Was soll das?« fragte sie verwirrt.
    Blobb-Blobb seufzte, verdrehte die Augen und zog den ausgefahrenen
Fühler wieder ein. »Wie man’s auch macht – man
macht’s verkehrt…«, murrte er und kratzte sich mit
einer sehr menschlichen Geste am rechten Ohr. »Das Rätsel
Frau bleibt unlösbar. Das verstehe, wer will… da ist man
als Telepath noch überfordert… Ich rette dich aus den
Fluten, weil ich merke, daß deine Kräfte nachlassen, und
buddel dich gleichzeitig in den Sand ein, als ich merke, daß
Alan dort drüben aus der Hütte kommt, damit er dich nicht
nackt sieht… Wenn du allerdings willst, daß er dich so
sieht, dann…«
    Noch während er sprach, glitten zwei der winzigen Noppen aus
seiner Schädeldecke. Im gleichen Augenblick meinte Pamela
Kilian, von der Tiefe her wie auf einem Stempel emporgedrückt zu
werden.
    Der Sand rieselte über ihre Arme und Brüste.
    Sie starrte zu der angegebenen Hütte.
    Alan Kennan kam tatsächlich zwischen den Palmen an den Strand
herunter.
    Und sie war nackt!
    »Nein, nicht!« rief sie.
    »Also, was denn nun?« maulte Blobb-Blobb, und sein
Feixen sprach Bände. Das Spiel schien ihm große Freude zu
bereiten. »Hinein in den Sand – oder raus?«
    »Natürlich hinein.«
    »Aber eben wolltest du doch noch raus.«
    »Das auch – aber doch nicht so… Meine
Kleider…«
    »Die kriegst du auch, Pamela. Du mußt nur sagen, was du
willst.«
    Slip, Rock und Bluse, die im Schatten der Palme lagen, erhoben
sich wie von Geisterhänden aufgenommen und schwebten auf sie zu.
Der Rock legte sich wie eine Plane über ihren Kopf und deckte
die junge Engländerin zu…
     
    *
     
    Noch ehe Alan Kennan den

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