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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bewegen.
    »Überraschender Besuch«, meinte Vesner grinsend und
kam auf sie zu. »Fast habe ich damit gerechnet…«
    Das war die Stimme, die sie während der grauenhaften Minuten
in Todesangst in ihrem Kopf gehört hatte!
    »Wer sind Sie… und was wollen Sie wirklich von
mir?« stieß Desirée Mallon hervor, löste sich
von der Tür und versuchte, ihre Angst unter Kontrolle zu
bekommen. Die Wände waren dünn, sie hielt sich nicht allein
in diesem merkwürdigen Hotel auf, sondern rund dreißig
andere Personen waren abgestiegen. Wenn Vesner komisch wurde,
brauchte sie nur um Hilfe zu rufen.
    Dieser Gedanke beruhigte sie.
    »Eine gute Frage«, grinste der Manager der Gruppe
hämisch. »Aber sicher nicht die einzige, die du auf dem
Herzen hast, nicht wahr?« sprach er in vertraulichem Tonfall
weiter. »Bestimmt hast du auch Interesse daran, warum ich
nochmal zurückgekommen bin? Oder täusche ich mich
da?«
    »Nein… Sie täuschen sich nicht…«
    »Ich bin gar nicht weggefahren, ich habe den Fahrer lediglich
weggeschickt und bin dann auf mein Zimmer zurückgekehrt, weil
ich wußte, daß du kommen und mich besuchen
würdest.«
    »Sie… wußten, daß .?« stammelte
Desirée. In ihrem Hirn fieberten die Gedanken. Hatte sie sich
durch ihr Verhalten verraten?
    »Deine Augen haben mir mehr gesagt als deine Lippen«,
fuhr Vesner einfach fort. »Ich wußte schon die ganze Zeit
über, daß sich unsere Wege nochmal kreuzen würden.
Das Schicksal hat uns zusammengeführt. Das Schicksal – und
sein Wille…«
    »Wessen Wille?«
    »Der Wille des Mannes, der die Entdeckung machte. Und der ich
auch bin. Mein richtiger Name ist – Fernand
Metier…«
    Die Französin fuhr zusammen wie unter einer kalten
Dusche.
    Sie war verrückt! Was sie da hörte, konnte nicht wahr
sein!
    Fernand Metier – der Mann, der vor mehr als einem
Vierteljahrhundert in der Wohnung, in der sie nun lebte, Selbstmord
begangen hatte!
     
    *
     
    Sie waren mitten unter den Menschen, die die Rajawong-Road
bevölkerten.
    Es war schon dunkel.
    Bunte Lampions brannten und zauberten eine exotische
Atmosphäre. Die Beleuchtungen an den Kinos, Theatern, Lokalen
und Bars überboten sich in ihrer farbigen Vielfalt und lockten
die Menschen an.
    In dem Gewimmel auf der Straße fiel nicht auf, daß
plötzlich wie aus dem Boden gewachsen zwei Menschen da waren,
die vorher nicht in Erscheinung traten.
    Richard Patrick und Rani Mahay kamen nur wenige Schritte von dem
Spezialitäten-Restaurant der Madame Mizu entfernt an und
steuerten sofort auf den Eingang zu.
    Ein grüner Neonpfeil deutete um die Ecke der schmalen Gasse,
wo man das Hotel Mizu betrat.
    Die beiden Männer kamen überein, sich an der
Straßenecke zu trennen.
    Patrick wollte einen Blick ins Restaurant werfen, und Rani Mahay
wollte nachsehen, ob Björn und Carminia sich eventuell in dem
Gebäude eingemietet hatten.
    Der untersetzte Amerikaner betrat das Restaurant und registrierte
nicht, daß etwas Kleines am Anschlag seiner Tasche fummelte,
ihn anhob und neugierig nach außen spähte.
    Blobb-Blobb, mit seinen drei Zentimetern Lebensgröße so
groß wie ein Radiergummi, den man beiläufig in die Tasche
steckte, schaute neugierig nach draußen.
    Kein Mensch wurde auf den Winzling aufmerksam, der aus dem Spalt
des Jacketts spähte und das Treiben ringsum beobachtete.
    Madame Mizus Spezial-Restaurant war nicht mehr so stark besucht
wie in den frühen Abendstunden.
    Bei seinem Eintritt bemerkte Richard Patrick eine dicke Frau an
der Hintertür. Die Chinesin trug ein farbiges Seidengewand, das
ihren voluminösen Körper verdecken sollte.
    Sie redete scharf auf einen Kellner ein, mit dessen Verhalten oder
Arbeit sie nicht ganz einverstanden zu sein schien.
    Aus dem Mund, des Mannes kamen ein paar schnelle Worte. Die Silben
›Madame Mizu‹ glaubte Patrick noch zu verstehen.
    Dann nahm er an dem Ecktisch Platz, und die Stimme war
plötzlich in seinem Kopf.
    »Das ist sie nicht«, wisperte es in ihm. »Der Mann
spricht sie mit einem Namen an, der ihr gar nicht
gehört.«
    Richard Patrick fuhr zusammen und wandte den Kopf, weil er
glaubte, daß ihn jemand von der Seite angesprochen hatte.
    »Nicht da!« beschwerte sich die Stimme in ihm.
»Hier bin ich… greifen Sie mal vorsichtig in Ihre Tasche,
Mister Rich!«
    Was sich bewegte wie eine Maus, war der vorwitzige Blobb-Blobb,
Whiss’ Nachwuchs, der kleinste und frechste Marlos-Bewohner.
    »Du bist also doch mitgekommen«, entfuhr es Patrick.
    Blobb-Blobb sah ihn so

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