Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
besondere
Ausstrahlung, die ihnen eigen war.
Er verhielt einen Fluch und war hilflos wie ein Kind. Sie hatten
ihm mit starken Nylonschnüren die Hände auf den Rücken
und die Beine gebunden.
Ȇberall in der Welt, Shadow, werden die Andersdenkenden
beobachtet. Der Arm der Dämonengöttin reicht weit.
Als euer Treffen im Park stattfand, war ein niederer Dämon in
eurer Nähe. Weitere herbeizurufen, war für ihn kein
Problem. Und das tat er, als er erkannte, worum es ging.
Ein Zufall war, daß wir beide unweit des Parks gerade ein
Gespräch miteinander führten und in einem Auto saßen.
Wie du für uns eine Antenne hast, Shadow«, sagte der mit
dem Lippenbärtchen kühl, »so haben wir eine für
unsere Freunde – die Dämonen und Männer in
Schwarz.«
Shadow war wie elektrisiert.
Er wußte durch Björn Hellmark alles über dessen
Feinde.
Die Männer in Schwarz hatten ihm den Tod geschworen, weil er
begonnen hatte, in ihrem geheimnisvollen Dasein zu forschen.
Welche Verbindungen gab es zwischen den Menschen mit den
»Omega-Seelen« und den rätselhaften Men in Black, die
schon so oft auf gefährliche und tödliche Weise in die
Geschicke und Geschichte der Menschheit eingegriffen hatten?
Shadow stellte die Fragen halblaut.
»Wir tauschen von Fall zu Fall unsere Gedanken aus«,
bekam er zu hören. Diesmal sprach der andere, der einen Kopf
kleiner war als der vorige Sprecher und auch um einige Jahre
älter. Er hatte dunkles Haar, ein stoppelbärtiges Kinn und
machte einen ungepflegten Eindruck. »Dabei machen wir gemeinsam
seltsame Entdeckungen. Zum Beispiel so etwas wie dich… Unsere
Kommunikation mit allen, die der Dämonengöttin nahestehen
oder – wie die Männer in Schwarz – zumindest ein
ähnliches Ziel verfolgen, ist sehr gut.
Wir erfuhren durch die Dämonen vom Körpertausch zwischen
dir und dem Mann, der Björn Hellmark ist. Drei Men in Black
erfuhren wiederum durch uns von Björn Hellmark, und sie tauchten
auf. Sie waren uns behilflich, dich, der du jetzt den Körper
Hellmarks besitzt, fortzuschaffen, ehe seine Freunde wieder
auftauchten. Die Men in Black haben da ihre eigenen Methoden, schnell
zu kommen und ebenso schnell wieder unterzutauchen. Manchmal sieht
man noch die Autos, die sie fahren, manchmal hört man sie auch
noch… Aber das Ziel, das sie ansteuern, ist bis zum heutigen Tag
nicht bekannt geworden. Und wenn einer es herausgefunden hat, hatte
er keine Gelegenheit mehr, es einem Außenstehenden mitzuteilen.
Du siehst, daß Neugier bei Dingen, die einen nichts angehen,
noch nie gut war. Sie ist auch in deinem Fall schädlich.
Hätten die Men in Black Interesse an dir gehabt, gäbe es
dich höchstwahrscheinlich schon nicht mehr. Aber du bist nicht
wirklich Hellmark – nur seine Hülle. Du bist Doc
Shadow… Und damit sind wir zuständig für dich. Ich
nehme an, daß du die Wirkung der Betäubungsspritze, die
wir dir verabreicht haben, nun überwunden hast.«
»Damit bist du in der Lage«, schaltete der andere sich
wieder ein, »unseren Ausführungen zu folgen und auf unsere
Fragen Antwort zu geben.«
»Wenn ich will«, stieß Shadow hervor. Diese
Bemerkung trug ihm einen Tritt in die Seite ein, daß er
schmerzhaft zusammenfuhr.
»Wenn wir wollen«, zischte der mit dem Lippenbart.
»Und wenn es uns paßt, dann machen wir dich fertig. Wir
haben den Auftrag, die Wahrheit aus dir zu prügeln, wenn es sein
muß.«
»Genau«, meinte der Ältere, Ungepflegte und
grinste. »Alles, was du über die ›Omegas‹
weißt und weitergegeben hast, wollen wir von dir erfahren. Vor
allem Namen. Mit wem hast du über uns gesprochen? Wer alles
weiß von unserer Gegenwart auf der Erde?«
»Kaum jemand.«
Da wurde er von zwei kräftigen Händen gepackt und
emporgerissen.
»Namen, Shadow!«
Er konnte sich nicht zur Wehr setzen und wurde an die Wand
gepreßt. Nun zeigte sich intensiver als zuvor, daß er
nicht der wirkliche Hellmark war.
Er konnte sich nicht mit Hilfe seines Doppelkörpers nach
Marlos versetzen. Diese Fähigkeit beherrschte der nur, der
wirklich in diesen Körper gehörte, und mit der
entsprechenden Seele und dem dazugehörigen Geist eine Einheit
bildete.
Er war seinen Widersachern gnadenlos ausgeliefert. Zwar
verfügte er über Hellmarks Körperkräfte und
hätte es auch riskiert, es mit beiden Gegnern gleichzeitig
aufzunehmen, doch durch die Fesseln wurde ihm diese Möglichkeit
genommen.
»Die ihr gesehen habt«, sagte er gepreßt.
»Aber sie haben kein Interesse an
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