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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Zeitgenossen. Und in die Seele – konnte
niemand blicken…
     
    *
     
    Durch den dichten Verkehr der New Yorker Ausfall-Straße
bahnte sich mit Rotlicht und Sirenengeheul ein Ambulanzwagen seinen
Weg.
    Er kam trotzdem nur schleppend voran.
    Das Fahrzeug erreichte zwanzig Minuten später den Flughafen
und fuhr in die Region, wo die kleineren Privat- und Chartermaschinen
standen.
    Eine zweimotorige Maschine wartete aufgetankt und startbereit vor
Hangar B.
    Zwei Männer in grünen Overalls nahmen den Krankenwagen
in Empfang, der ohne jegliche Formalitäten auf das
Flugplatzgelände fahren durfte.
    Alles war vorbereitet.
    Die Menschen mit der »Omega-Seele« hatten sich auf ihre
geheimnisvolle, lautlose Art der Kommunikation bereits untereinander
verständigt.
    Alles klappte wie am Schnürchen. Ein Rad griff ins andere,
und nur die Personen, die für dieses Unternehmen gebraucht
wurden, waren zur Stelle. Keiner zu wenig, keiner zuviel.
    Wie bei einer gut funktionierenden Geheimorganisation ging alles
über die Bühne.
    Die Bahre mit dem Betäubten wurde in die bereitstehende
Maschine getragen, der Ambulanzwagen entfernte sich.
    Menschen verrichteten hier – für alle, die es beobachten
konnten – ihren normalen Dienst.
    Aber der Eindruck täuschte.
    In Wirklichkeit wurde hier einem angeblich Kranken keine Hilfe
zuteil, sondern hier wurde jemand für das Sterben
vorbereitet.
    Eine Gruppe Verschworener arbeitete zusammen.
    Der Blonde mit dem Lippenbärtchen suchte die Maschine auf,
die wenige Minuten Starterlaubnis erhielt.
    Der Mann, der im Keller des baufälligen Wohnhauses die
»Wahrheit« aus Doc Shadow herauszubekommen versuchte,
begleitete auch diesen »Krankentransport« wieder.
    Ein Ruf aus Maronn hatte ihn erreicht.
    Ihm folgte er bedingungslos.
    Die Maschine stieg auf, wendete in einer weiträumigen Kurve
und flog dann in nordöstlicher Richtung davon.
    Richtung Connecticut nach Middlesex.
    Als Flugziel war die Stadt Middletown angegeben. Sie lag rund
dreißig Meilen nördlich der kleinen Stadt Huddam, wo in
der vergangenen Nacht ein junges Mädchen namens Leila Philips
ihren Freund mit einem Brieföffner erstochen hatte…
     
    *
     
    »Ich kenne hier jeden Winkel«, empfing Björn
Hellmarks Geist die Ausführungen eines anderen Geistes, der sich
ihm als Jerome Lord of Belbrook zu erkennen gegeben hatte.
    Hellmarks Bewußtsein, das in einer seinem Körper
entsprechenden und für ihn erkennbaren Aura eingeschlossen war,
glitt durch ein Gefilde besonderer Art. Es unterschied sich von der
Region, in die er unmittelbar nach dem Körpertausch eingedrungen
war.
    Er war nicht mehr von der eigenartigen düsteren Sphäre
umgeben. Die Dunkelheit war aufgelockert, und er nahm verschwommen
wie hinter einer angelaufenen Scheibe die Umrisse von mächtigen
Mauern, endlosen Korridoren und Durchlässen wahr.
    »Dwellyn-Castle…«, die »Stimme« des
Unsichtbaren klang fast andächtig. Hellmark empfing eine gewisse
Wehmut, die er deutlich empfand. »Mein einstiges Zuhause…
jetzt bin ich nichts weiter als ein Geist, der aus dem Unsichtbaren
schwach die Umrisse der alten Mauern wahrnehmen kann. Leere Kammern,
Gänge und Säle… Hier herrschte einst Leben. Bis in
jener verfluchten Nacht, als der Teufel uns seine Macht spüren
ließ… In diesen Gewölben…«
    Während Björn die Gedanken des anderen erfaßte,
veränderte sich erneut seine Umgebung, denn die Korridore und
Gewölbe, die der Geist des toten Jerome Lord of Belbrook ihm
zeigen wollte, wurden ihnen im gleichen Augenblick
zugänglich.
    »… hörte ich zuletzt ihre Stimmen«, fuhr der
Geist aus der Vergangenheit fort. »Ich weiß bis heute noch
nicht, ob Patricia, meine geliebte Patricia, den gleichen Weg ging
wie die anderen… er muß sie in eine andere Welt
entführt haben… in die gleiche Welt wie mich… und doch
kann das nicht sein. Denn jeder kann jeden in dieser Sphäre
kraft seiner Gedanken aufspüren und mit ihm Kontakt aufnehmen.
So, wie ich mit dir Kontakt aufgenommen habe… Aber ich habe
Patricia und die Freunde jener Nacht nie gefunden… Der
unheimliche Magier, der etwas von den ›Omega-Seelen‹
wußte, muß sie in eine andere Dimension entführt
haben, hat mich wohl absichtlich in die Irre geleitet. Aber warum?
Ich verstehe den Sinn des Ganzen nicht?«
    »Ich verstehe ihn auch nicht… Aber nichts geschieht ohne
Sinn, weder in der Welt der Körperhaften noch der
Körperlosen… Vielleicht aber läßt sich auch
jetzt nach dieser langen Zeit noch

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