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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Geräusche, und keiner hört
dich.«
    Im Hafenviertel also war er gefangengehalten worden. Das war gar
nicht so weit vom Central-Park entfernt.
    Es ging eine steile, gewundene Treppe nach oben.
    Dann stieß der Mann, der ihn trug, mit dem Fuß eine
wackelige Tür auf.
    Feuchte Luft schlug Shadow ins Gesicht.
    Vom Wasser her wehte auffrischender Wind.
    Tageslicht!
    Es war längst Morgen. Er mußte durch die
überdosierte Betäubungsspritze die ganze Nacht in dem
feuchten Keller gelegen haben.
    Die Wirklichkeit erfuhr er wenig später.
    Er hatte noch viel länger bewußtlos gelegen, als er
zunächst glaubte.
    Es war nicht Morgen, sondern Spätnachmittag!
    »In wenigen Minuten ist Schichtwechsel im Hafen«, erfuhr
er von dem Blonden mit der »Omega-Seele«. »Noch eine
Viertelstunde bis vier Uhr…«
    Shadow atmete schneller und merkte, wie sein Puls zu rasen
begann.
    Gestern abend, Punkt neun, war der Tausch erfolgt. Demnach hatte
er noch genau sieben Stunden und fünfzehn Minuten Zeit, um in
Hellmarks Körper zu agieren und dann den Geist dieses Mannes
zurückzurufen.
    Drei Sekunden spielte Shadow mit dem Gedanken, schon jetzt den Ruf
ins Schattenreich zu tun, um den entwichenen Geist aus den dortigen
Gefilden zu locken.
    Das Dumme dabei war, daß er nur den Wechsel vollziehen
konnte, ohne im gleichen Augenblick dem anderen Geist davon
Mitteilung machen zu können, in welcher Situation sich der
betreffende Körper befand.
    Hellmark würde in fremder Umgebung erwachen und durch sein
Verhalten möglicherweise einen nicht wiedergutzumachenden Fehler
begehen…
    Sieben Stunden konnten viel, aber auch wenig sein.
    Shadow wollte noch abwarten und sehen, was sie mit ihm
vorhatten.
    Das geheimnisvolle Maronn war erwähnt worden… Ein
Wunschtraum konnte in Erfüllung gehen, vorausgesetzt, daß
er ihn er- und überlebte.
    Noch sieben Stunden Zeit…
    Er mußte das Beste daraus machen, vor allen Dingen
verhindern, daß er erneut mit einem Betäubungsmittel in
Berührung kam, das eine so durchschlagende, langdauernde Wirkung
hatte.
    Die Zeitspanne durfte nicht mehr als vierundzwanzig Stunden
betragen. Danach war dem Geist Björn Hellmarks eine
Rückkehr in seinen Körper nicht mehr möglich.
    Wenn der Zeitpunkt verpaßt war – gleich aus welchem
Grund auch immer – würde Hellmarks Geist für alle
Zeiten im Schattenreich gefangen bleiben.
    Gerade als Doc Shadow diese Gedanken durch den Kopf gingen, sah er
in der Hand des Blonden eine Spritze auftauchen.
    Shadows Augen weiteten sich.
    Da bohrte sich die Injektionsnadel auch schon in seinen Arm, und
er fühlte einen kurzen, heftigen Schmerz.
    Drei Sekunden später wußte er schon nichts mehr von
sich.
    Sein Kopf sank augenblicklich nach vorn. Der Mann mit der Spritze
nahm ihm das schmutzige Tuch aus dem Mund und warf es achtlos auf den
Boden.
    Das Haus unweit des Hafenbeckens stand zwischen einer alten und
einer neuen Lagerhalle, hatte offenbar Hafenarbeitern eine Zeitlang
als Unterkunft gedient, ehe es wegen Baufälligkeit geschlossen
worden war.
    Genau auf dieses Haus rollte jetzt der weiße Amublanzwagen
mit dem weithin sichtbaren roten Kreuz zu.
    In dem Fahrzeug saßen zwei Sanitäter.
    Der Wagen rollte auf.
    Der Beifahrer und der Blonde, der dem Gefesselten die
Betäubungsspritze gegeben hatte, öffneten die
Hintertür des Fahrzeuges.
    Auf der eingelassenen Schiene wurde die Bahre nach vorn gezogen
und Shadow darauf gelegt.
    Der Blonde nahm auf dem Notsitz neben dem Betäubten Platz.
Die Tür flog ins Schloß.
    Der Krankenwagen jagte mit Sirenengeheul und Rotlicht aus dem
Hafengebiet auf die Straße und wurde gleich darauf von
stoppenden Autos auf die Hauptverkehrsstraße gelassen.
    Der Ungepflegte »Omega-Mann« blickte dem entschwindenden
Fahrzeug nach, schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und
zündete sie an. Gierig inhalierte er und ging dann ein paar
Schritte auf die gegenüberliegende Halle zu. Dort stand zwischen
anderen parkenden Fahrzeugen auch ein New Yorker Taxi.
    Der Mann mit der »Omega-Seele« setzte sich ans Steuer,
startete den Wagen und fuhr ab.
    Er war Taxifahrer von Beruf, und die kurz bevorstehende New Yorker
Rush-hour versprach wieder einige Hektik und viel Arbeit. Die aus
Betrieben, Büros und Geschäften drängenden Menschen
wollten so schnell wie möglich nach Hause.
    Daß es ein Mensch mit einer »Omega-Seele« war, mit
dem sie fuhren, wußte kein einziger Fahrgast, denn
»Omega-Menschen« unterschieden sich äußerlich
nicht von anderen

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