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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vergingen, zwanzig…
    Henri-James Lord of Dwellyn rief seinen Sohn drüben im Castle
ein zweites und drittes Mal.
    »Er meldet sich nicht!« stieß der Mann dann
hervor, und seine Hände zitterten. »Da ist etwas…
passiert…«
     
    *
     
    »Ich glaube, er kommt zu sich«, sagte eine kühl
klingende, fremde Stimme.
    »War auch höchste Zeit«, war eine zweite zu
vernehmen. »Ich fürchtete schon, er würde es
überhaupt nicht mehr schaffen… ich hatte wohl zu hoch
dosiert.«
    »Das hätte uns gerade noch gefehlt«, machte sich
die Stimme des ersten Sprechers wieder bemerkbar. »Dann
wäre der ganze Aufwand umsonst gewesen.«
    »Sterben wird er sowieso.«
    »Aber jetzt noch nicht. Erst muß er uns mitteilen, was
er weiß…«
    Ging es um ihn?
    Doc Shadow vernahm das Zwiegespräch wie durch Watte.
    Wo befand er sich? Was war geschehen?
    »Hallo!« wurde er angerufen, und dann fühlte er
einen Tritt in die Seite. »Zeit zum Aufstehen. Wir wollen ein
paar Worte mit Ihnen reden, Addams.«
    Addams? Wieso wurde er mit diesem Namen angesprochen?
    Shawn Addams war tot. »Er« war Shawn Addams…
    Sein Sterben damals nur ein Traum?
    Ein Traum auch nur die Begegnung mit Björn Hellmark, dem
Herrn der unsichtbaren Insel Marlos? Ebenfalls ein Traum der
Körper- und Seelentausch?
    Doc Shadow hatte das Gefühl, als würde Blei statt Blut
durch seine Adern fließen. Das Denken fiel ihm entsetzlich
schwer.
    »Na, sollen wir erst einen Kübel Wasser über Ihnen
ausleeren – oder geht’s auch ohne?« fragte der erste
Sprecher wieder spöttisch.
    Wieder spürte Shadow den Stoß zwischen seinen
Rippen.
    Nein, er träumte nicht: Der Schmerz war echt.
    Alles, was er eben noch gedacht hatte, war wirklich geschehen.
    Realität war seine Rückkehr aus dem Schattenreich,
Realität der Körpertausch. Er lebte wieder in einem fremden
Körper und hatte für diesen Verantwortung zu tragen.
    Der Überfall der Dämonen im Central-Park! Alles war so
schnell gegangen. Im ersten Moment hatte es so ausgesehen, als
würden die unheimlichen Geschöpfe aus der Welt der
Finsternis die Oberhand gewinnen. Es waren einfach zuviele gewesen.
Aber dann hatte er die Dämonenmaske greifen und sie über
das Gesicht ziehen können. Blitzartig war die Zahl seiner
Angreifer im wahrsten Sinn des Wortes zusammengeschrumpft.
    Sie waren geplatzt wie Ballons, in die man eine Nadel sticht.
    Aber dann war etwas geschehen, an das Shadow sich nur
unvollständig erinnern konnte.
    Aus den Augenwinkeln noch hatte er die beiden Gestalten aus den
Büschen kommen sehen.
    Er hatte sie angeblickt. Mit der Dämonenmaske.
    Aber auf die – hatten die beiden nicht reagiert. Sie waren
keine Dämonen, keine Abgesandten und Boten
Rha-Ta-N’mys.
    Menschen aus Fleisch und Blut reagierten unter Umständen mit
einem Schreck auf den Anblick der Maske, weil sie so makaber aussah.
Aber anhaben konnte sie ihnen nichts.
    »Omegas«, murmelte Shadow noch halb benommen.
    Leises und unangenehm klingendes Lachen war zu hören.
    »Noch funktionieren seine Sehnerven nicht richtig, aber er
hat uns schon erkannt«, bemerkte der Mann, dessen Stimme Doc
Shadow zuerst vernommen hatte, als die Bewußtlosigkeit langsam
zu weichen begann. »Er hat eine Nase, mit der er uns
aufspürt.«
    Die dunklen Schleier vor Shadow lockerten sich weiter.
    Zuerst sah er eine nackte Glühbirne, die an einem schwarzen
Kabel über ihm an der Decke hing. Dann beugte sich von der Seite
her ein Gesicht über ihn.
    Es war breitflächig, mit dunkelblonden, dichten Augenbrauen
und einem schmalen Lippenbärtchen versehen.
    Der Mann grinste.
    »Daß du weißt, wer wir sind, ändert nichts
an deinem Zustand«, sagte er hart.
    »Wie seid ihr dahintergekommen?« stieß Shadow
hervor und versuchte sich im gleichen Augenblick ruckartig zu
erheben. Es gab ihm einen Stich in den Rücken.
    »In unseren Kreisen – gerade in der neueren Zeit –
werden lebenswichtige Informationen oft schnell weitergegeben«,
fuhr der Blonde mit dem Bärtchen fort und ging in die Hocke.
    Shadow lag auf kaltem Steinboden, und rauhe Mauerwände
umgaben ihn.
    Er sah vor sich in der Wand den linken Rahmen eines winzigen,
vergitterten Fensters, vor dem Kisten gestapelt waren.
    Dies hier war eine Art Lagerraum.
    Insgesamt drei Personen hielten sich darin auf.
    Doc Shadow – in Hellmarks Körper – und die beiden
Menschen mit den »Omega-Seelen«. Daß sie Fremde
waren, sah man ihnen nicht an.
    Nur Shadow konnte sie registrieren und spürte jene

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