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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ist das Stellen von Fragen mein Beruf!«
    »Wir sind hier, um über Kunst zu reden«, stellte Bornier klar. »Nicht über den Tod.«
    »Dürfte ich wohl Ihr Badezimmer aufsuchen?«, fragte Danielle.
    Bornier beschrieb ihr widerstrebend den Weg.
    Rani erhob sich ebenfalls. »Ich begleite dich.«
    Die beiden verließen den Raum.
    Erst als sie einige Meter in dem langgestreckten Korridor entfernt waren, ergriff Danielle de Barteauliee das Wort. »Hier stimmt etwas nicht, Rani – dieser Bornier ist irrsinnig. Hast du ihm einmal in die Augen gesehen?«
    »Irrsinnig oder dämonisch, das ist hier die Frage!« Der Koloss von Bhutan legte die Stirn unter der prächtigen Glatze in Falten. »Wir müssten ihn dringend mit der Dämonenmaske testen.«
    Danielle nickte nachdenklich. »Aber wie stellst du dir das vor? Wir können nicht in das Zimmer spazieren und die anderen zu Tode erschrecken. Selbst wenn wir mit Bornier allein wären …«
    »Er malt Bilder vom Sternenschloss des Toten Gottes! Das heißt, er weiß um die Dämonen und um Xantilon … zumindest unterbewusst. Ich durchschaue noch nicht, was hier gespielt wird, aber dieses Rätsel werden wir lösen.«
    Rani Mahay hatte gehofft, hier eventuell auf einen Nachfahren Xantilons zu treffen, in dem das Erbe des versunkenen Kontinents durchbrach. Das schien Bornier aber nicht zu sein. Offenbar hegte er andere Pläne.
    »Vielleicht ist er trotzdem ein Nachkomme der Xantilonier«, gab Danielle zu bedenken.
    »Das ändert nichts daran, dass er wahrscheinlich in ein Verbrechen verstrickt ist. Oder siehst du das anders?«
    Danielle schwieg. Was hätte sie darauf auch erwidern sollen?
    »Ich würde mich liebend gern etwas im Schloss umsehen«, sagte Rani.
    »Dann warte ich noch einige Minuten und gehe in den Speiseraum zurück. Ich sage, dass du gleich ebenfalls zurückkommen wirst. Dir bleiben also maximal zehn Minuten, ehe Bornier misstrauisch werden wird. Beeil dich!«
    Rani grinste. So kannte er seine Freundin. Sie war ein Tatmensch, genau wie er.
    Vor ihnen begannen die Treppen, die nach oben und auch nach unten in die Kellergewölbe des Schlosses führten. Rani entschied sich, den Weg nach oben einzuschlagen – Schmaranzer hatte erwähnt, dass die Gästezimmer im ersten Stock lagen. Vielleicht traf er dort jene Hannah, von der er gesprochen hatte. Bornier jedenfalls schien es gar nicht Recht gewesen zu sein, dass sich Schmaranzer auf die Suche machen wollte.
    Oder er fand einen der anderen Gäste – hatte der Journalist nicht auf der Polizeiwache erwähnt, dass sich fünf Besucher im Schloss aufhielten?
    Der Inder stand etwas unschlüssig im Ersten Stock. Natürlich war der Korridor hier nicht weniger lang als im Erdgeschoss … und viele Türen zweigten ab.
    Rani konnte sie schlecht alle öffnen – zumal er sich trotz allem wie ein Einbrecher vorkam, der in der Privatsphäre anderer herumschnüffelte.
    Es blieb jedoch keine Zeit für lange Grübeleien oder Gewissensbisse. Danielle hatte ganz Recht gehabt. Rani musste schnell handeln, denn er konnte hinterher kaum behaupten, er sei eine halbe Stunde lang auf der Toilette gewesen.
    Also legte er die Hand auf eine beliebige Türklinke.
    Abgeschlossen.
    Der Koloss von Bhutan ließ sich nicht entmutigen. Beim dritten Versuch war er erfolgreich. Die Tür schwang knarrend auf.
    Und er konnte nicht fassen, was er sah.
    Mitten auf dem Boden lag eine Leiche. Eine Frau, der brutal die Kehle durchgeschnitten worden war.
    Rani huschte in den Raum, schloss die Tür hinter sich und sah sich um. Das Zimmer wirkte, als wäre seit Jahren nicht mehr gesäubert worden. Überall lag Staub, Spinnenweben hingen weit von der Decke. Es stank muffig, durchmischt mit dem Geruch des frisch vergossenen Blutes.
    Der Inder ging neben der Leiche in die Knie. Sie war noch nicht völlig erkaltet. Die Frau konnte also noch nicht lange tot sein.
    Kein Wunder, wenn sie mit den anderen Gästen am Vorabend erst angereist war.
    Rani lief ein Schauer über den Rücken, als er sich fragte, ob die anderen Gäste ebenfalls ermordet worden waren.
    Hinter ihm knackte es, dann öffnete sich die Tür …
    Er war entdeckt worden!
    Rani wirbelte herum.
    In der Tür stand niemand anderes als – der Journalist Andreas Bottlinger!
    »Sie sind also neugierig«, sagte Bottlinger mit kalter, vibrierender Stimme.
    Rani war sofort auf der Hut. Warum war Bottlinger ihm gefolgt? War er der Mörder? Rani war darauf gefasst, dass der Journalist jeden Augenblick zum Angriff

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