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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Anna staunen ließ. Aus dem fatalistischen Sammler war innerhalb kürzester Zeit ein Kämpfer geworden. Ein Kämpfer, der allerdings immer noch nicht vom Gelingen ihrer Mission überzeugt war.
    Björn seufzte. »Wir sollten vielleicht etwas mehr Optimismus an den Tag legen.«
    »Optimismus?«, erwiderte Utian verwirrt. »Was bedeutet das?«
    »Genau das meinte ich«, sagte Björn gedehnt.
    Zu Björns Überraschung führte sie der Weg zurück in den breiten Höhlengang, durch den sie zu der unterirdischen Siedlung gelangt waren.
    »Hattest du nicht gesagt, der Weg zur Opferstätte würde an eurer Siedlung vorbeiführen?«
    Utian nickte. »Wenn man es von der Luftlinie her betrachtet. Allerdings kommen wir unterirdisch natürlich nicht weiter. Wir müssen also zurück und durch den sprudelnden Quellhort an die Oberfläche.«
    Björn ließ seine Missbilligung nicht erkennen. Der Knochenbrecher mochte eine interessante Waffe sein, aber nur um ihn zu holen, hatten sie beträchtliche Zeit benötigt – Zeit, die Utians Bruder und Alexander Wirell in den Klauen der Skelettmonster jetzt vielleicht fehlen würde.
    Anna verzog das Gesicht – die Aussicht, noch einmal die kurze Unterwasser-Strecke zurückzulegen, behagte ihr gar nicht.
    Diesmal gelang es ihr allerdings schon besser als zuvor. Zumindest legte sie nicht mehr die extremen Angstzustände an den Tag.
    Sicher und schnell erreichten sie die Oberfläche. Die rote Sonne hing immer noch am Himmel. Allmählich glaubte Björn, dass es auf Itaron niemals Nacht werden würde. Das hatte allerdings auch seine Vorteile. Unter dem grauen Himmel trocknete ihre Kleidung schneller als im Labyrinth unter der Oberfläche. Sie froren nicht, dazu war die Temperatur auf Itaron zu hoch. Björn Hellmark schätzte sie auf wenigstens dreißig Grad Celsius. Er spürte bereits, wie sich kleine Schweißperlen in seinem Nacken sammelten. Utian dagegen schien die Hitze nichts auszumachen, wahrscheinlich, weil er den Bedingungen der Steinwüste perfekt angepasst war.
    »Puh, ist das heiß«, keuchte Anna.
    »Der Leichenkult hat ein würdiges Opfer dargebracht«, antwortete der Kularide scheinbar ohne jeden Zusammenhang, um sogleich eine Erklärung anzufügen: »Wenn der Leichenkult ein Opfer bringt, dann wird alles intensiver. Der Himmel, die Steine, die Xorrots … alles eben. Auch die Temperatur.«
    Björn warf einen Blick auf die Sonne. Tatsächlich, sie glühte intensiver als zuvor. Er nahm diese Tatsache einfach hin, obwohl er sich nicht erklären konnte, wie Ursache und Wirkung hier zusammenhängen sollten. Seine Gedanken wanderten zu Alexander Wirell. Offenbar hatte sich Utians Prophezeiung erfüllt. Ein Mensch war gestorben, geopfert vom Leichenorden, und Hellmark vermutete, dass es sich nur um Wirell handeln konnte.
    Er fragte sich, ob er nicht schneller hätte handeln können. Nein, er musste auf Utian Rücksicht nehmen. Ohne ihn würde er nicht einmal den Opferplatz des Leichenordens finden.
    »Wie lange werden wir unterwegs sein?«, erkundigte sich Björn.
    »Zu Fuß benötigen wir sehr lange. Mit etwas Glück können wir uns aber den Felsläufern anpassen.«
    Wieder fragte Anna nach der Bedeutung dieser Worte.
    Utian blickte sie befremdet an. »Ihr werdet es sehen, das nutzt mehr als tausend Erklärungen. Nicht weit vom sprudelnden Quellhort beginnt die Erste Große Sandfläche. Am Übergang halten sich oft Felsläufer auf.«
    Nach diesen Worten vermutete Björn, es mit wilden Reittieren zu tun zu haben, die sie für die Weiterreise einfangen konnten. Er rechnete mit pferdeartigen Lebewesen – und hatte sich selten so sehr getäuscht.
    »Unser Unternehmen steht unter einem guten Stein«, sagte Utian später, als er kurz darauf eine ganze Kolonie Felsläufer erblickte. Es handelte sich um eine Unzahl wimmelnder Insekten, die in einem breiten Strom über den Boden krochen. Björn fühlte sich an einen Termitenstrom erinnert, wie er etwa durch Afrika zog und Schneisen in die Vegetation fraß oder ganze Häuser vernichtete. Nur waren die Felsläufer merklich größer, wie übergroße Schaben.
    Er trat direkt neben den Strom und bückte sich, um die Tiere genauer in Augenschein zu nehmen. Zahlreiche Beine wuselten unter dicken Rückenpanzern; ein Kopf mit vier breiten Fühlern, an deren Spitzen glitzernde Facettenaugen saßen, ragte seitlich aus den Panzern.
    Björn konnte die Tiere jedoch kaum beobachten – sie bewegten sich in raschem Tempo fort.
    »Noch sind sie auf Felsenboden«,

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