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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sagte Utian.
    »Wie es sich für Felsläufer wohl gehört«, warf Anna ein.
    »So ist es«, bestätigte der Kularide, »doch in weniger als hundert Metern Entfernung beginnt der Wüstensandstreifen. Dort entwickeln sie rasende Geschwindigkeiten, um nicht im lockeren Sand einzusinken. Sie sind schneller als andere Lebewesen, sogar schneller als die Skelette und Wächtermonster.«
    »Was hast du gemeint damit – dass wir uns ihnen anpassen sollen?«
    »Ihr müsst es genauso machen wie ich. Beobachtet mich. Wir passen uns ihrer Geschwindigkeit auf dem Felsenboden an – und springen mitten auf den Strom. Es ist anfangs nicht ganz einfach, die Balance zu halten, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, bereitet es keine Probleme mehr.«
    Annas Gesicht verzog sich vor Ekel. »Mitten in diese Schaben springen?«
    »Andere Länder, andere Sitten«, sagte Björn grinsend.
    Dann begannen sie zu laufen. Anna sträubte sich keine Sekunde lang. Björn bewunderte sie, denn trotz ihres Berufes war sie offenbar alles andere als ein Zuckerpüppchen, das nichts anderes konnte als schön zu sein und Modell zu stehen … Im Gegenteil, sie machte das Beste aus ihrer Situation und versuchte, sich so weit wie möglich an die Gegebenheiten in Itaron anzupassen.
    »Jetzt«, rief Utian und sprang.
    Er kam inmitten des Stroms auf und breitete die Arme aus, stabilisierte sich damit. Dann stand er, leicht nach vorn und zur Seite geneigt, wie ein Surfer.
    Auch Björn gelang es auf Anhieb, auf den Füßen zu bleiben. Anna hingegen verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Knie. Doch selbst das katapultierte sie nicht aus dem Strom der Felsläufer. Die Insekten bildeten einen dichten Teppich unter ihr.
    Björn half ihr wieder auf die Beine, wobei er selbst Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.
    »Es dauert nicht mehr lange, und wir erreichen die Grenze des Felsbodens«, kündigte Utian an. »Bereitet euch auf eine höhere Geschwindigkeit vor.«
    Wenig später wurde Björn klar, was der Kularide damit gemeint hatte. Die Insekten rasten jetzt förmlich durch die Landschaft. Björn glaubte, in einem Hochgeschwindigkeitszug zu sitzen – nur dass die Reise auf dem Rücken der Felsläufer nicht halb so bequem war.
    Irgendwann verlangsamte der Zug der Felsläufer ebenso abrupt, wie er zuvor beschleunigt hatte.
    Utian sprang ab und reichte nacheinander Anna und Björn die Hände, um sie von dem Insektenstrom zu ziehen. »Wir haben den Felsgürtel vor der Opferstätte erreicht. Nun heißt es, noch einen guten Fußmarsch zurückzulegen.«
    Die restliche Wegstrecke verlief weitgehend ereignislos.
    Björn versuchte von Utian noch einige Details über den Leichenorden in Erfahrung zu bringen, aber der Kularide schien nicht mehr zu wissen, als er bereits gesagt hatte.
    »Mit wie vielen dieser lebenden Skelette müssen wir rechnen?«
    »Sie sind zu zehnt, wie sie es immer waren. Möglicherweise ist das eine oder andere mit seinem Monster-Wächter unterwegs, um neue Opfer zu sammeln. Ausnahmsweise wäre das gut für uns – normalerweise kündet es immer von Unheil.«
    »Wenn sie unterwegs sind«, sagte Anna mit grabeskalter Stimme, »dann nur deshalb, um mich einzufangen, wie das Skelett es mir angekündigt hat.«
    Die Temperatur blieb über den gesamten Marsch gleich, und die Helligkeit veränderte sich nicht.
    Wieder musste er sich in Erinnerung rufen, dass er sich in der Welt des Augenblicks befand, in der ein einziger Moment alles bestimmte … das galt offenbar auch für den natürlichen Wechsel von Tag und Nacht, der ihm auf der Erde stets selbstverständlich erschienen war.
    Wie allerdings die Opferungen des Leichenkultes die Temperatur und andere Faktoren beeinflussen konnten, das blieb Björn ein Rätsel.
    Utian hatte diesen Zusammenhang als selbstverständlich hingestellt, und auch weitere Nachfragen lockten keine zusätzlichen Informationen aus ihrem Freund hervor – der Kularide hatte sich darüber nie Gedanken gemacht und zeigte sich befremdet von der Tatsache, dass Björn mehr darüber wissen wollte.
    Sie gingen unermüdlich weiter. Und irgendwann erreichten sie erneut eine Grenze, in der das Felsenland in einen Sandgürtel wechselte.
    »Keine Felsläufer zu sehen«, sagte Björn beiläufig.
    »Auch die Insekten meiden diesen Ort. Wir sind am Ziel.« Utian reckte den Arm und deutete auf ein Gebäude, dessen Umrisse in der Ferne gerade einmal zu erahnen war. »Dies ist die Opferstätte. Dort wird mein Bruder gefangen gehalten.«
    »Ihr wartet

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