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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einem Ast befestigt … am Ast eines Knochenbaums!
    Der Xarrot, wie Utian diese teils pflanzliche Kreatur genannt hatte, reagierte sofort.
    Skelettierte Arme schoben sich vor und packten mit bleichen Knochenfingern das Netz, zogen es an den Stamm heran.
    Macabros erinnerte sich an das kleine Messer, das Utian ihnen gezeigt hatte. In einer solchen Situation wäre es in der Tat sehr nützlich gewesen. Der Kularide hätte sich in Windeseile befreien können. Auch seine zweite Waffe hätte er perfekt einsetzen können – dem Knochenbrecher hätten die Skelettarme wohl nichts entgegenzusetzen gehabt.
    Vor Macabros’ Augen spielte sich ein schauerlicher Vorgang ab. Aus der Rinde des Xarrot schob sich an genau der richtigen Stelle ein knöcherner Brustkorb, wie er sich auch um Annas Kopf geschlossen hatte, als Björn sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    Nur war dieser ungleich größer! Die Rippen bogen sich auseinander wie ein klaffendes Maul – und hüllten das Fangnetz zusätzlich ein!
    Wer in dieser doppelten Falle saß, konnte sich unmöglich befreien. Er musste hier ausharren, wahrscheinlich bis die lebenden Skelette des Leichenordens auftauchten und den Gefangenen abführten.
    Für einen Menschen war aus dieser Falle kein Entkommen möglich.
    Anders für Macabros!
    Björn erlebte durch die Augen seines Doppelleibes alles mit, und er löste Macabros einfach auf, ließ ihn wenige Meter entfernt erneut entstehen.
    Von seinem neuen Standpunkt aus bekam Macabros noch mit, wie die Luft fauchend an der Stelle zusammenschlug, an der er sich gerade noch befunden hatte. Der Xarrot schüttelte sich wütend, die Skelettarme fassten durch die Zwischenräume des Rippenkäfigs, als müssten sie sich vergewissern, dass das Opfer tatsächlich von einer Sekunde auf die nächste verschwunden war.
    Da Björn keine Lust verspürte, dieses Spiel noch einige Male zu wiederholen, hielt sich Macabros von den Knochenbäumen fern, die in unregelmäßigen Abständen wuchsen. Es war nicht gesagt, dass es keine anders gearteten Fallen gab, aber zumindest einem Xarrot wollte er kein zweites Mal in die Hände fallen.
    Auch mit dem Schwert des Toten Gottes, das sich bei seinem Entstehen ebenfalls verdoppelt hatte, weil Björn es direkt am Leib trug, hätte Macabros dem Knochenbaum zu Leibe rücken können – doch er hatte die schnellere und unauffälligere Methode gewählt.
    Wo konnte sich Utians gefangener Bruder befinden? Je schneller Macabros das herausfand, umso größer war die Chance, ihn in einer Blitzaktion zu befreien.
    Macabros hörte klappernde Schritte, die sich näherten, vermischt mit dem Geräusch einer auf dem Boden schleifenden Kutte. Dass er das Fangnetz ausgelöst hatte, war also nicht unbemerkt geblieben. Eines der lebenden Skelette kam, um nachzusehen, wer in die Falle gegangen war!
    Zu Macabros’ Überraschung waren es jedoch gleich drei Knochenmänner, die sich dem Xarrot näherten.
    »Noch einer, den es getroffen hat«, sagte eines der Skelette mit knarrender Stimme.
    Noch einer …
    Hieß das etwa, dass sich Utians Bruder Obaru ebenfalls in einem solchen Fangnetz befand? Es lag nahe, denn die Skelette mussten ihn gefangen halten, bis die Zeit für seine Opferung gekommen war. Warum also nicht in einem solchen Knochenkäfig?
    In Macabros reifte ein Plan. Zunächst musste er dafür sorgen, nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Björn prägte sich durch Macabros’ Augen den Ort ein, an dem er rematerialisieren sollte, löste seinen Doppelkörper auf und ließ ihn sofort wieder entstehen – hinter den Skeletten.
    Björn spürte bereits, wie der Kräfteverlust an ihm zu zehren begann. Er hatte seinen Doppelkörper seit seinem Gang durch den Spiegel der Kiuna Macgullygosh in der Geisterhöhle so oft eingesetzt, dass sich seine Energien langsam erschöpften. Ein solcher Schwächeanfall kam in letzter Zeit kaum noch vor, seit er den Umgang mit Macabros perfekt beherrschte. Dennoch durfte er sich nicht überstrapazieren.
    Utian bemerkte Björns Schwäche nicht, aber Anna entgingen die Schweißperlen auf Björns Stirn nicht, die kaum allein von der Hitze verursacht wurden. Sie musterte ihn mit besorgtem Blick. Björn murmelte nur, dass »alles in Ordnung« sei, und widmete seine Konzentration Macabros. Zwar konnte der Ätherkörper völlig unabhängig von Björn agieren, aber gerade in einer solchen Situation schadete es nichts, doppelte Aufmerksamkeit walten zu lassen.
    Diese Umsicht wurde belohnt.
    Macabros entdeckte den

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