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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bedeutet, dann habe ich sie angestoßen. Doch mit diesem Seuchengezücht habe ich nichts zu tun! Es gilt, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Historie und Sage zu unterscheiden. Nur wer dazu fähig ist …«
    Sei still, gellte ein gedanklicher Befehl. Du weißt nicht, was du redest!
    Hellmark beschloss, dass es Zeit wurde für einen Themenwechsel, ehe sich ein Streit mit ihrem neuen Verbündeten entzündete. »Im Knochental sind wir auf einige spinnenartige Wesen getroffen, deren Körper in fahlem Blau leuchtete. Hast du je von solchen Kreaturen gehört?«
    Das Baumwesen stand völlig starr – ein eigenartig vertrautes Gefühl, denn genau das erwartete Björn von einem Baum. Sie – leuchteten?
    Du scheinst sie zu kennen, schickte er einen konzentrierten Gedanken.
    Zu einer Antwort kam es nicht mehr.
    Ein riesiger, an einen Orang-Utan erinnernder Koloss sprang kreischend aus der dichten Vegetationswand. Er landete mit beiden Beinen krachend vor dem Torrax.
    Björn konnte das Ungetüm nicht mehr sehen, weil ihm Äste und dichtes Blattwerk die Sicht nahmen, aber kurz vorher glaubte er auf dem Fell des riesigen Affen – pulsierende Schleimstränge gesehen zu haben!
    Eine vom Seuchengezücht infizierte Kreatur griff an … und wie hatte das Baumwesen gesagt? Es gab eine Phase, in der das Gezücht seinen Wirt psychisch übernahm, ihn lenkte wie eine Marionette …
    Brüllend turnte die Bestie in rasender Geschwindigkeit durch die Äste des Torrax. Vor Björn explodierte die Welt in einer Fontäne aus splitternden Ästen und wirbelnden Blättern. Der Torrax schrie telepathisch vor Schmerzen; überall in der Krone raschelte es.
    Dann flog die Affenbestie förmlich auf sie zu!
    Björn hielt längst das Schwert des Toten Gottes, um sich zu verteidigen, doch ihm blieb nur wenig Bewegungsfreiheit. Der Koloss packte Anna mit einer gewaltigen Pranke und riss sie an sich. Mit der Rechten trommelte er triumphierend auf dem muskulösen, breiten Brustkorb.
    »Lass sie los!«, schrie Björn. Er war bereit für einen Kampf.
    Der riesige Affe schnellte auf ihn zu. Ein gewaltiger Fuß schmetterte gegen Björns Brust und riss ihn von den Beinen. Reflexartig öffnete er die Hände, verlor seine Waffe. Er flog rückwärts, überwand die Krone des Torrax – und stürzte in die Tiefe.
    Das Schwert des Toten Gottes überschlug sich neben ihm in der Luft.
    Macabros, dachte er noch. Der Doppelkörper war seine letzte Chance.
    Dann schlug er hart auf und verlor die Besinnung.
    »Anthony Wilson«, murmelte Ernst Hiefelmann den Namen, den sie von Paul Horner in der Kanalisation erfahren hatten. Sie saßen wieder im Gebäude des Wiener Morgen, diesmal in einem muffigen, fensterlosen Raum im Untergeschoss, dessen Türschild darauf hinwies, dass dies das Zimmer der freien Mitarbeiter war. An der Decke hing eine nackte Neonröhre, deren unangenehm grelles Licht bis in den letzten Winkel des Raumes reichte.
    Das gesamte Redaktionsgebäude war menschenleer, was angesichts der Tatsache, dass es inzwischen Nacht geworden war, nicht verwunderte. Außerdem herrschte eine empfindliche Kälte.
    Hiefelmann wühlte in einem Stapel Unterlagen, schob ganze Aktenpakete und Bilderstapel beiseite. Schließlich zog er eine blassgelbe Papiermappe hervor, die mit einem einfachen Gummiband verschlossen war. »Wusste ich es doch!« Er legte die Mappe auf den Schreibtisch.
    Rani Mahay las die beiden Worte, die mit geschwungener Handschrift auf das Deckblatt geschrieben worden waren – Anthony Wilson. »Das kam mir schon die ganze Zeit seltsam vor«, sagte er. »Du hattest behauptet, dein Kollege Bottlinger hätte zwar herausgefunden, dass jener Unbekannte im Schloss des Malers der Anführer eines Dämonenkults wäre, aber seinen Namen nie herausgefunden hätte. Wie das möglich sein sollte, ist mir allerdings schleierhaft.«
    »Das war keine Behauptung! Andreas hat gelogen, das ist alles. Was kann ich dafür? Gutgläubig wie ich bin, hatte ich ihm nicht misstraut. Es gab keinen Grund dafür. Er tischte mir eine haarsträubende Geschichte auf. Ich verstehe immer noch nicht, warum er mich in diesem Punkt belogen hatte. Diese Mappe hatte ich irgendwann später gesehen, aber nicht beachtet. Ich hatte keinen Grund, in Andreas’ Sachen herumzuspionieren. Damals kannte ich den Namen schließlich noch nicht. Als dieser bedauernswerte Kerl ihn nannte, erinnerte ich mich aber.« Die Finger des Journalisten verharrten knapp über dem Gummiband. »Die Lage hat sich inzwischen

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