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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in die eiskalte Tiefe gerissen wurden, stiegen vor Ranis inneren Auge auf.
    Der Philippino trat mit entsetzt geweiteten Augen vor Rani. Nichts war mehr von der kühlen Gelassenheit zu spüren, mit der er noch vor Minuten über die allgegenwärtige Dunkelheit auf der Fähre gesprochen hatte. Wahrscheinlich war es für ihn eher eine Art metaphysischer Zustand gewesen als eine reale Bedrohung. Von der entsetzlichen Unmittelbarkeit dämonischer Kräfte hätte er sich wahrscheinlich nichts träumen lassen. »Wir können durch das große Bullauge raus«, sagte er erstickt. »An der Außenwand des Schiffes gibt es Sprossen als Wartungsweg für die Abgasrohre.«
    Danielle verlor keine Sekunde. Schon stand sie vor dem Bullauge und rüttelte an dem Griff, doch es ließ sich nicht öffnen.
    »Es gibt ein Schloss … aber den Schlüssel habe ich nicht, weil …«
    »Kein Problem«, unterbrach Danielle. Sie verschränkte die Finger auf dieselbe Art, die Rani nun schon mehrfach beobachtet hatte. »Ich entwickele mich noch zur perfekten Einbrecherin«, murmelte sie.
    Dann sprang das Bullauge auf. Es bot genügend Raum, dass sie hindurchklettern konnten – Marlons Worten nach diente es als Wartungsweg, so dass in dieser Hinsicht für ausreichende Größe gesorgt worden war.
    »Passen Sie auf den Fahrtwind auf!«, schrie der Matrose, als sich Danielle als erste ins Freie beugte. »Der kann einen glatt wegreißen!«
    Sekunden später schwang sich die Tochter des Comte de Noir komplett auf die Außenseite des Schiffs und kletterte an den Sprossen behände nach oben. Rani folgte ihr, nachdem er die Dämonenmaske abgenommen und in seiner Hosentasche verstaut hatte. In Kürze würden sie wahrscheinlich mitten unter den Passagieren stehen, dort durfte Rani nicht als scheinbares Monster auftauchen. Als letzter kletterte Marlon nach oben.
    Fast rechnete der Inder damit, attackiert zu werden – aber das Seuchengezücht hatte die Außenseite des Schiffs noch nicht in Besitz genommen. Wozu auch?
    Als sich Danielle über das Geländer an Deck schwang, stieß sie einen unterdrückten Schrei aus. Rani ahnte das Schlimmste. Wahrscheinlich überwucherte Ath’krala bereits das gesamte Deck.
    Doch was er sah, war noch weitaus schrecklicher …
    In einer anderen Welt,
    gefangen im Augenblick
    Macabros watete knietief durch die widerwärtige Masse.
    Er fühlte nichts – keinen Schmerz … Das Seuchengezücht konnte dem bioplasmatischen Doppelleib nichts anhaben. Es fand keinen Zugang, weil Macabros keine biologischen Bestandteile besaß.
    Dafür konnte Macabros seinerseits dem Seuchengezücht schaden – und er tat es mit grimmiger Genugtuung. Immer wieder hieb er mit dem Schwert des Toten Gottes die dicken Stränge durch, die pulsierten und zuckten.
    Schließlich senkte er die Spitze der Klinge in das Seuchengezücht und schritt einfach weiter aus …
    Überall, wo die starke Kraft des magischen Schwertes Ath’krala berührte, verdorrte der Schleim und blieb nur feiner, grauer Staub zurück.
    Dieses Mal erfolgte keine derart heftige Abwehrreaktion wie noch bei Björns letzter Attacke. Der Boden wölbte sich nicht auf, es gab keine Beben und auch keine Erdrisse. Vielleicht wusste das Gezücht, dass es Macabros damit ohnehin nicht schaden konnte. Björn hätte seinen Doppelkörper einfach auflösen und einige Meter weiter wieder entstehen lassen können.
    Nichts konnte seinen Weg zum Krater des Vergessens noch stoppen. Hin und wieder empfing er von dem Hundertsten, vermittelt durch Björn Hellmark, Richtungsanweisungen, die seinen Weg korrigierten.
    Keine Macht der Welt vermochte Macabros aufzuhalten.
    Das glaubte er zumindest.
    Die Dinge änderten sich blitzartig.
    Das Seuchengezücht zog sich von ihm zurück, wich zur Seite, gab den ursprünglichen Dschungelboden wieder frei. Die Pflanzen, die ihn überwucherten, waren allerdings verdorrt und ausgetrocknet, nur noch tote Überreste …
    Um Macabros lag ein Bereich von etwa zwei Metern kreisförmig frei. Und mit jedem Schritt blieb dieses Loch im Schleimsee gleich – es verschob sich in dem Maß, in dem sich Macabros bewegte. Vor ihm wich die Masse weiter zurück … hinter ihm floss sie wieder in die ursprüngliche Position. Ath’krala hielt stets einen »Respektsabstand« vor dem Schwert des Toten Gottes.
    Macabros ließ sich auf das Spiel ein und marschierte stets weiter. Ihm kam es nur darauf an, Anna Huber zu erreichen und zu befreien. Alles Weitere würde sich ergeben – er musste die

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