Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
magischen Schwert attackieren.
Wenigstens dieses Ablenkungsmanöver funktionierte, wenn schon Ath’kralas eigentlicher Plan nicht aufgegangen war.
Der verfluchte Björn Hellmark hatte ihn überrascht … Er hatte nicht wie erwartet sentimental und schwach auf den Anblick seiner Begleiterin reagiert und sich manipulieren lassen.
Als Anna ihm entgegentaumelte, schwach und entkräftet, da zögerte Hellmark. Dieser minimale Zeitgewinn gab Ath’krala die Gelegenheit, sich zurückzuziehen.
Im Krater des Vergessens würde er sich verbergen, notfalls den Sprung in die andere Welt wagen, wo schon Teile seines Leibes agierten, um das Erbe der herrlichen Dämonengöttin zu schützen.
11. Kapitel
Macabros brachte es nicht übers Herz, auf Anna einzuschlagen, obwohl er nun wusste, dass sie von dem Seuchengezücht in Besitz genommen worden war.
Er wich dem Körper aus, der ihm entgegentaumelte, riss das Schwert zur Seite und hieb damit in den kleinen Teil des Schleimberges, der noch übrig geblieben war. Die restliche Masse zog sich blitzschnell in Richtung des Kraters des Vergessens zurück. Auch die gesamte Umgebung wurde mit einem Mal frei von der widerwärtigen Masse.
Das Seuchengezücht sammelte sich im Krater …
Sofort wollte Macabros weiterstürmen, dem Gezücht an seinem mysteriösen Entstehungsort im Kampf entgegentreten – als er wie angewurzelt stehen blieb.
»B-j-ö-r-n-!«
Sein Name war so voller Entsetzen, voller Freude und Hoffnung ausgesprochen, dass er nicht an eine weitere Täuschung seines dämonischen Gegners glauben wollte. Er wirbelte herum.
Anna war gestürzt und öffnete nun die Augen. »Es … es hat sich aus mir zurückgezogen! Ath’krala hat mich verlassen. Es war seine Essenz, Björn – das Herz des Seuchengezüchts, der Ursprung des Ganzen!«
Macabros sah keinen Sinn darin, ihr seine wahre Identität zu offenbaren. Es gab Wichtigeres, und es galt, keine Sekunde Zeit zu verlieren. »Bist du völlig frei von dem Seuchengezücht?«
»Da ist … noch etwas … Ich spüre es – es hat einen Teil zurückgelassen, damit es mich wieder in Besitz nehmen kann. Aber es ist nicht viel, nicht genug, um …« Ihre Augen weiteten sich entsetzt. »Was tust du? Björn, nicht, ich – ich bin es! Anna! Hörst du nicht?«
Zu spät!
Macabros war bereits heran, hielt seine Waffe wie einen Degen vor sich – und ritzte Annas rechtes Bein. Blut quoll aus der Schnittwunde.
Anna schrie.
Es war keine leichte Entscheidung gewesen, aber Macabros hätte keine Sekunde länger zögern dürfen. Noch während Anna gesprochen hatte, war ihm die Wölbung unter dem Stoff ihres Hosenbeins aufgefallen, in Höhe des Unterschenkels … eine pulsierende Wölbung.
Macabros hatte sich an das erinnert, was mit dem Hundertsten geschehen war, als er das Seuchengezücht in ihm mit der Macht des Schwertes vernichtet hatte. Ein schmerzhafter, brutaler Prozess war es gewesen – doch am Ende war der Torrax befreit gewesen.
Genau dasselbe musste nun mit Anna geschehen, nur in viel kleinerem Maß, weil nicht mehr viel Masse des Seuchengezüchts in ihr steckte. Dennoch brüllte sie unmenschlich, krümmte sich und schlug mit dem Kopf hin und her. Viel mehr Blut schoss aus der Wunde, als eigentlich möglich gewesen wäre … und mit dem Blut drang vertrocknender, zerpulvernder Schleim aus ihr.
Dann sackte sie zusammen.
Macabros blickte unentschlossen in die Richtung, in die das Seuchengezücht verschwunden war. Er ahnte, dass ihm die Zeit davonlief. Er wusste das Herz des Seuchengezüchts ganz in der Nähe, aber er durfte Anna nicht zurücklassen.
Die Lösung dieses Dilemmas lag auf der Hand … Er musste an zwei Orten gleichzeitig sein.
Im nächsten Augenblick stand auch Björn Hellmark bei ihnen. Der Teleport funktionierte reibungslos.
Björn blieb bei Anna, die vor Schmerzen zitterte. Er versorgte die Wunde, versuchte sie vom Staub zu reinigen und mit einem Fetzen Stoff notdürftig zu verbinden.
Macabros hingegen rannte los, dem Krater des Vergessens entgegen.
Menschen schrien und verschwanden unter dem heranwälzenden Schleimberg, der berstend die Überreste des Schiffsaufbaus unter sich begrub.
»Kommen Sie mit«, zischte Anthony Wilson Rani und Danielle zu. »Sie wissen mehr … Vielleicht kann ich mit Ihrer Hilfe doch noch überleben … Ich hatte schon aufgegeben, doch fliehen wir gemeinsam. Wir sind die einzigen, die Molochos die Stirn bieten können – mögen die anderen unwissenden Narren untergehen!«
Wilson
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