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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Krallen dorthin, wo sich eigentlich die Ohren des Narren befinden sollten, doch erstaunlicherweise erklang nur metallenes Kratzen.
    »Sei ein lieber Junge«, sagte der Hofnarr, »Kuschimuschi-duh.«
    Das überraschte Greebo. Die einzige andere Person, die jemals so mit ihm gesprochen hatte, hieß Nanny Ogg; alle anderen nannten ihn ›LaßdieverdammtenPfotendavondumistvieh‹. Er beugte sich vor, fasziniert von dieser neuen Erfahrung.
    Der Narr sah einen umgekehrten Katzenkopf, der sich allmählich in sein Blickfeld schob. Greebos Gesichtsausdruck deutete auf boshaftes Interesse hin.
    »Möchtest du vielleicht nach Hause, Miezekätzchen?« fragte der Narr hoffnungsvoll. »Sieh nur, das Türchen steht offen.«
    Greebo griff fester zu. Er hatte einen Freund gefunden.
    Der Hofnarr zuckte – ganz vorsichtig – mit den Schultern, drehte sich um und kehrte in den Flur zurück. Er ging durch den dunklen Korridor, trat auf den Hof, schritt am Wachhaus vorbei zum Haupttor und nickte den Wächtern behutsam zu.
    »Eben habe ich jemanden mit einer Katze auf dem Kopf gesehen«, sagte einer der beiden Gardisten, nachdem er sich eine Minute Zeit genommen hatte, um gründlich zu überlegen.
    »Wer war’s?«
    »Der Narr, glaube ich.«
    Erneut folgte nachdenkliche Stille. Der zweite Wächter rückte seine Hellebarde zurecht.
    »Es ist ein mieser Job«, sagte er. »Aber ich schätze, irgend jemand muß ihn erledigen.«
     
    »Wir verfluchen niemanden«, sagte Oma Wetterwachs fest. »Es klappt fast nie, wenn die Betreffenden nicht wissen, daß sie verflucht worden sind.«
    »Für gewöhnlich schickt man ihnen eine kleine Puppe mit Nadeln drin.«
    »Nein, Gytha.«
    »Man braucht nur Schnipsel von einem Zehennagel«, beharrte Nanny voller Begeisterung.
    »Nein.«
    »Oder einige Haare. Ich habe Nadeln.«
    »Nein.«
    »Das Verfluchen von Leuten ist moralisch verkehrt und sehr schlecht fürs eigene Karma«, sagte Magrat.
    »Nun, ich verfluche ihn trotzdem«, versprach Nanny. »Ganz leise. In seinem kalten Verlies hätte ich mir den Tod holen können. Er hat mir nicht einmal eine Decke gebracht.«
    »Wir verfluchen ihn nicht«, stellte Oma Wetterwachs fest. »Nein, wir ersetzen ihn durch jemand anders. Was ist mit dem alten König?«
    »Ich habe den Schloßstein auf dem Küchentisch gelassen«, antwortete Nanny. »Weil ich es nicht mehr ertragen konnte.«
    »Wieso?« fragte Magrat. »Verence schien doch sehr freundlich zu sein. Für einen Geist, meine ich.«
    »Oh, mit ihm ist alles in Ordnung«, erwiderte Nanny. »Aber die anderen …«
    »Die anderen?«
    »›Bitte nimm einen Stein aus dem Schloß mit, damit ich ihn bespuken kann, gute Mutter‹, sagte er«, erklärte Nanny. »›Es ist so verdammt langweilig hier drin, Frau Ogg, bitte entschuldige mein Klatschianisch‹, fügte er hinzu, und ich war natürlich bereit, ihm einen Gefallen zu erweisen. Vermutlich haben sie alle zugehört. Heda, ist ja toll, dachten sie sicher. Alle an Bord, wird höchste Zeit für einen Urlaub. Ich habe nichts gegen Geister, erst recht nichts gegen königliche«, betonte Nanny loyal. »Aber meine Hütte ist kein geeigneter Ort für sie. Ich meine, es gibt da eine Frau, die immerzu laut schreit und mit ihrem Streitwagen in der Waschküche herumbraust. Ich bitte euch! Und dann zwei kleine Mädchen in der Speisekammer, und überall kopflose Männer, und jemand stöhnte unter der Spüle, und dann ein haariger Affenmensch, der ständig umherirrt und so. Das alles geht mir langsam auf die Nerven.«
    »Wenigstens ist der verstorbene König nicht zugegen«, sagte Oma Wetterwachs. »Wir wollen hier keine Männer.«
    »Er ist ein Geist, kein Mann«, erwiderte Magrat.
    »Wir brauchen nicht gleich in die Einzelheiten zu gehen«, kommentierte Oma kühl.
    »Wie dem auch sei: Den alten König kannst du nicht wieder auf den Thron setzen«, fuhr die junge Hexe fort. »Geister eignen sich kaum dafür, ein Königreich zu regieren. Und dann die Krone. Er könnte sie nicht auf dem Kopf behalten.«
    »Wir ersetzen ihn durch seinen Sohn«, sagte Oma. »Er ist der rechtmäßige Nachfolger.«
    Nanny Ogg winkte ab. »Ach, das haben wir doch schon besprochen. In fünfzehn Jahren wäre es vielleicht möglich, aber …«
    »Heute nacht«, sagte Oma.
    »Ein Kind auf dem Thron? Seine Amtszeit würde fünf Minuten dauern. Höchstens.«
    »Kein Kind«, brummte Oma Wetterwachs. »Ein erwachsener Mann. Erinnert ihr euch an Aliss Steheviel?«
    Stille. Irgendwann lehnte sich Nanny

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