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MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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klappen.
    Die für jeden Normalsterblichen sichtbare Realität blieb in ihrer derzeitigen Form erhalten. Magrat hatte nur ihre eigene geistige Perspektive metamorphiert: Sie war nun keine verwirrte und auch ängstliche Frau mehr, die sich mit recht hoher Geschwindigkeit einem eher ungastlichen Boden näherte; sie wurde jetzt zu einer optimistischen, positiv denkenden Frau, die sich mutig der Wirklichkeit stellte, volle Verantwortung für ihr Leben trug und genau wußte, woher sie kam. Unglücklicherweise hatte das keinen Einfluß auf ihr gegenwärtiges Ziel. Trotzdem fühlte sich Magrat jetzt wesentlich besser.
    Sie preßte die Hacken an den Stiel und zwang ihren Besen, die letzte Kraft in einem kurzen Schub zu verausgaben. Einige Sekunden lang flog Magrat wenige Meter über den Baumwipfeln. Als das Holz unter ihr wieder an Höhe verlor und eine Schneise ins mitternächtliche Grün zu graben begann, holte die junge Hexe tief Luft und betete zu allen Waldgöttern, die ihr zuhörten: Bitte laßt mich auf etwas Weichem landen. Dann ließ sie los.
    Auf der Scheibenwelt gibt es dreitausend bekannte Hauptgötter, und Forschungstheologen entdecken in jeder Woche weitere. Abgesehen von einigen Nebengöttern der Felsen, der Bäume und des Wassers sind zwei bekannt, die in den Spitzhornbergen wohnen: Hoki, halb Mensch, halb Ziege und ein ganzer Witzbold, den man aus Würdentracht verbannte, weil er den Trick mit der explodierenden Mistel beim Blinden Io versuchte, dem Oberhaupt aller Götter; und Hern der Gejagte, furchtsamer und leicht zu erschreckender Gott der kleinen pelzigen Geschöpfe, deren Schicksal darin besteht, ihr Leben mit einem kurzen knirschenden Quieken auszuhauchen …
    Beide sind Kandidaten für das kleine Wunder, das jetzt geschah: In einem Wald aus kalten Felsen, splittrigen Baumstümpfen und Dornbüschen fiel Magrat tatsächlich auf etwas Weiches.
     
    Inzwischen begann für Oma Wetterwachs die zweite Etappe des Fluges, als sie die Geschwindigkeit erhöhte und zu den Bergen flog. Sie trank leider lauwarmen Kakao und ließ die Flasche mit ausgeprägtem Umweltschutzbewußtsein über einem Hochlandsee fallen.
    Kurz darauf stellte sie fest, daß sich Magrat unter nahrhaftem Essen zwei Brote mit Eiern und Kresse vorstellte; die Krusten waren abgeschnitten. Oma bemerkte auch hübsche Garnierungen aus Petersilie, bevor der Wind sie fortriß. Eine Zeitlang betrachtete sie die Brote skeptisch. Dann biß sie hinein.
    Weiter vorn öffnete sich eine Schlucht, noch immer halb von Winterschnee erstickt. Ein Funke gleißte in der Finsternis, bildete einen hellen Fleck vor den gewaltigen, weit aufragenden Schatten der Spitzhornberge – Oma Wetterwachs, die das Gebirge herausforderte.
     
    Unten im Wald setzte sich Magrat auf und zupfte geistesabwesend einen kleinen Zweig aus ihrem Haar. Einige Meter entfernt fiel der Besen durch die Wipfel; es regnete Blätter.
    Die junge Hexe sah sich um, als sie ein leises Stöhnen vernahm, gefolgt von einem halbherzigen Läuten. Eine undeutliche Gestalt ruhte auf allen vieren, tastete umher und suchte etwas.
    »Bin ich auf dir gelandet?« fragte Magrat.
    »Wenn du’s nicht gewesen bist, war’s jemand anders«, antwortete der Narr.
    Sie krochen aufeinander zu.
    »Du?«
    »Du!«
    »Was tust du denn hier?«
    »Nun, ich bin auf dem Boden umhergegangen«, erwiderte der Narr. »Das ist bei vielen Leuten der Fall. Ich meine, es passiert nicht zum erstenmal. Es ist alles andere als originell. Wahrscheinlich läßt so etwas einen Mangel an Phantasie vermuten, aber für mich ist es immer gut genug gewesen.«
    »Habe ich dich verletzt?«
    »Ich fürchte, ein oder zwei meiner Glocken können nie wieder das sein, was sie einmal waren.« Der Narr strich mit den Händen durchs Laub, und schließlich fand er den verhaßten Hut. Er bimmelte nicht mehr, sondern rasselte dumpf.
    »Völlig hin, wahrlich«, sagte der Hofnarr und setzte das Ding trotzdem auf. Er schien sich wieder zu fassen. »Regen, ja. Hagel, ja. Sogar kleine Steine. Von mir aus auch Fische und Frösche, in Ordnung. Aber Frauen?
    Nein. Wird sich das wiederholen?«
    »Du hast einen verdammt harten Kopf«, sagte Magrat und stand auf.
    »Bescheidenheit verbietet es mir, eine passende Antwort darauf zu geben«, erwiderte der Narr. Dann erinnerte er sich und fügte hastig hinzu: »Meiner Treu.«
    Sie musterten sich gegenseitig, und ihre Gedanken rasten.
    Sieh ihn dir gut an, hat Nanny gesagt, dachte Magrat. Jetzt sehe ich ihn an. Aber er

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