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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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paar Schritte von Clara entfernt.
    Diese bedachte Thomas mit einem Blick, bei dem er eigentlich tot umfallen hätte müssen. Dann packte sie Edward bei der Hand, um ihn davonzuzerren, ehe die Situation noch weiter eskalieren konnte. »Komm schon.« Ihre lange dunkle Mähne wehte im Wind.
    »Ich melde mich, Clara«, rief ihr Thomas hinterher.
    Bis sie bei der Apotheke angekommen waren, versuchte Edward, sich aus Claras Griff zu befreien.
    Jason rückte seinem Vater auf die Pelle. »Warum zum Geier hast du das getan? Ich habe dir doch gesagt,
du sollst es bleibenlassen. Dein Bruder ist noch nicht so weit.«
    Thomas blinzelte. Seine Miene war gequält. »Ich will meinen Bruder wiederhaben.« Er starrte in die Richtung, in der die beiden verschwunden waren.
    »Dann halte dich von Clara fern!«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Ist dir aufgefallen, dass mir Edward vorgeworfen hat, ich würde ihm seine Frau ausspannen? Und das, nachdem er eine Minute vorher behauptet hatte, sie wären kein Paar. Ich bin auf dem richtigen Weg, sage ich dir«, beharrte er.
    »Dad, bitte!« Jason sah zu Lauren, die sich aus diesem Familienzwist demonstrativ heraushielt.
    »Lass das nur meine Sorge sein. Ich bin ein erwachsener Mann.« Thomas stellte seinen Kragen auf.
    Seine Entschlossenheit und sein drohender Unterton sagten Jason, dass sich der Corwin-Clan auf stürmische Zeiten einstellen konnte.
    Obwohl ihr der Arzt davon abgeraten hatte, wollte Lauren ihre Schwester sehen. Als sie Jason gegenüber erwähnt hatte, dass sie sich den Nachmittag freinehmen würde, um nach Bricksville zu fahren, hatte er ihr versichert, er würde sie verstehen. Aber seine Stimme hatte brüchig geklungen, und sein Verhalten hatte abweisend gewirkt. Er konnte nicht verhehlen, dass ihre Schwester in seinen Augen eine Kriminelle war. Lauren konnte ihn verstehen, schließlich hatte ihre Familie der seinen sowohl eigenhändig als auch über diverse Umwege unzählige Male Leid zugefügt.

    Sie wusste jetzt, dass sie in Anbetracht einer derart erdrückenden Vorbelastung nie mehr als eine kurze Affäre haben konnten. Etwas anderes war ihnen zu ihrem großen Leidwesen nicht vergönnt. Dafür würde sie ihre gemeinsame Zeit umso mehr zu schätzen wissen und die Erinnerung daran für immer bewahren. Blut war eben dicker als Wasser. Er würde seine Familie unterstützen, sie die ihre. Tief drin wusste Lauren, sie musste Beth vermitteln, dass sie trotz allem geliebt wurde.
    Also hatte sie sich auf den Weg gemacht. Beth war wach und starrte wie immer geradeaus, als sie kam.
    Lauren strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann setzte sie sich auf den Stuhl neben das Bett, ergriff die Hand ihrer Schwester und begann zu erzählen.
    »Die Renovierung geht gut voran«, schwindelte sie. »Ich habe einen Bauunternehmer damit beauftragt, der zu einem einigermaßen vernünftigen Preis die Löcher in den Wänden repariert und auch die Malerarbeiten erledigt.« Um ihre Schwester nicht zu beunruhigen, sprach sie mit gekünsteltem Enthusiasmus und stellte die Vorgänge so dar, als würde alles nach Plan laufen. Die Tatsache, dass es sich bei dem Bauunternehmer um Jason Corwin, ihren Geliebten, handelte, verschwieg sie.
    Sie erwähnte auch nicht, dass der Anwalt mehr Geld gefordert hatte oder dass ihre finanziellen Reserven allmählich zur Neige gingen. Sie beschränkte sich auf die erfreulichen Neuigkeiten.

    »Der Bauunternehmer hat auch mit den anderen Handwerkern – dem Elektriker und dem Klempner beispielsweise – verhandelt, um einen guten Preis zu erzielen«, berichtete sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Neulich hat der Boiler den Geist aufgegeben, aber ich habe bereits einen neuen einbauen lassen. Der Bauunternehmer überprüft gerade den Kostenvoranschlag des Klempners für die Erneuerung einiger Wasserleitungen. Es dauert, aber es wird.«
    Die Augenlider ihrer Schwester flatterten.
    Lauren seufzte. »Was ist los, Beth? Möchtest du mir etwas sagen?« Sie drückte ihr die Hand.
    »Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen«, meldete sich die Krankenschwester zu Wort, die in einer Ecke des Zimmers saß.
    Lauren hatte schon beinahe vergessen, dass sie nicht allein waren.
    »Ich muss versuchen, sie aus dieser Lethargie zu reißen«, sagte Lauren. »Irgendjemand muss doch etwas tun.« Trotzdem kam sie zu dem Schluss, dass das Blinzeln wohl nur ein Reflex gewesen war, eine Erklärung, die sie vom Pflegepersonal immer wieder zu hören bekam.
    »Ich habe übrigens gute

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