Mach mich geil!
einen »Blue Moon« hin, den dieser auf Ex trank. Das bläuliche Getränk wärmte seinen Magen, der Alkohol stieg ihm rasch in den Kopf. Blut bekam ihm besser, dennoch beruhigte ihn der Drink ein wenig.
»Etwas an ihr ist anders«, bemerkte Duncan. »Das habe ich gespürt, als du vorhin ihr Gedächtnis gelöscht hast.«
Seufzend fuhr sich Riley durch sein wirres Haar. »Ich glaube, das ist keine Dauerlösung. Sie konnte sich erinnern!«
»Dann muss sie deine Braut sein«, sagte Duncan.
»Meine was?«
Duncan sah ihn ernst an. »Deine Gefährtin. Sie ist für dich bestimmt.«
Ah, jetzt kam eine dieser alten Vampir-Kamellen über Schicksal, Vorherbestimmung ... »Dad, sie ist ein Mensch!«
»Schon. Aber ihr scheint zusammenzupassen. Bei euch stimmt die Chemie. Ich kann sie an dir riechen.«
Gott, Leahs Saft klebte überall auf ihm! Vor Scham wäre er am liebsten im Boden versunken. Warum mussten ausgerechnet seine Eltern Vampire gewesen sein?
Egal – er liebte sie dennoch über alles.
»Danke, Dad«, murmelte Riley. Er räusperte sich hart, dann stand er auf. »Für den Drink.«
Wissend zwinkerte ihm Duncan zu. »Deine Braut wartet.«
Meine Braut ... Leah lag jetzt in seinem Bett, er hatte mit ihr geschlafen, als er sie gebissen hatte. Nach dem Vampirgesetz gehörte sie nun für immer zu ihm.
Seine Braut, bei ihm im Bett ...
Er wünschte seinem Vater eine gute Nacht, gab der Polizei-Inspektion per Handy durch, dass er den Wagen zu Hause behielt und sich sowie Leah vom Dienst abmeldete, und hastete die Treppen nach oben in seine Wohnung. Da schlief sein dunkler Engel. Nackt und wunderschön.
Riley zog sich aus, legte sich neben sie und schloss die Augen. Vielleicht fand er ja dennoch ein wenig Schlaf.
Plötzlich bewegte Leah sich und drehte sich zu ihm. »Riley«, seufzte sie, worauf sein Herz einen Hüpfer machte. Er musste Leah in seine Arme ziehen, damit er sie spüren und riechen konnte. Wie weich ihre Haut war ... Riley wollte sie nie wieder loslassen ... Seine Braut ... Er würde sterben, wenn sie ihn nicht wollte.
***
Drei Tage später wusste Riley, dass etwas nicht stimmte. Er befand sich mit Leah in der Nähe einer Mülldeponie und es war seltsam ruhig in der Gegend. Zu ruhig. Der Morgennebel legte sich wie ein Schleier über das Gelände, benetzte Rileys Haut und behinderte die Sicht. Es war kühl, doch ihm war seltsam heiß, sein Jagdinstinkt war geweckt. Kein Vogel zwitscherte, keine Grille zirpte. Aber nicht wegen Riley, sondern wegen ihm, dem Killer. Er lauerte hier irgendwo, bereit, sich ein neues Opfer zu suchen, dem er die Kehle zerfetzen konnte.
Noch immer hatte Riley Leah nicht gestanden, was er war und dass er sie begehrte. Wenn er diesen Einsatz überlebte, würde er ihr alles beichten. Versprochen.
Seine Nackenhaare stellten sich auf und er zog hastig seine Pistole aus dem Holster. »Ins Auto, Leah!«
»Was ist?«, flüsterte sie, wobei sie schnell in den Wagen stieg. »Er ist hier, stimmt’s?«
Riley stellte sich vor die geöffnete Tür. »Du bleibst im Auto. Ich bin gleich wieder da.«
»Riley!« Sie hielt ihm am Ärmel fest, ihre wunderschönen Augen weit aufgerissen, als wollte sie ihm etwas Wichtiges sagen. »Ich ... Ich gebe dir Deckung.«
Nickend schlug er die Tür zu. »Aber bleib im Wagen«, erwiderte er, als Leah die Scheibe herunterließ, damit sie freies Schussfeld hatte. »Wenn mir etwas passiert ... Wenn er auf dich zukommt, dann sieh zu, dass du hier wegkommst.«
Ihr Gesicht drückte Fassungslosigkeit aus. »Ohne dich?«
»Ich komme schon klar.« Zügig entfernte sich Riley vom Fahrzeug, denn er wollte den Krieger nicht unnötig auf Leah aufmerksam machen. Der Killer war ganz in der Nähe. Riley spürte es mit jeder Faser seines Seins. Er schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte sich, um seine Sinne zu schärfen. Er hörte seinen und Leahs Herzschlag und den des Monsters. Schnell und kräftig. Außerdem roch der Killer nach Blut, menschlichem Blut. Vor einer halben Stunde war die übel zugerichtete Leiche des Schrotthändlers gefunden worden. Seitdem umstellten zahlreiche Beamte die Mülldeponie, aber die Anlage war riesig. Doch Riley hatte den Mann mit Leichtigkeit aufgespürt. Er hatte nur auf seine Instinkte vertrauen müssen.
Wachsam ging er weiter, weg vom Wagen, bis er ihm im dichten Nebel nicht mehr sah. Er spürte Leahs Angst, konnte sie wittern. Riley musste sie beschützen. Er war ihr Vorgesetzter, ihr Partner und vielleicht auch
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