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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Behagen leise aufstöhnte, musste er unwillkürlich an Sex denken, an puren harten Sex in den verschiedensten Stellungen, von denen ihm jede auf seinem geistigen Bildschirm geiler erschien als die vorherige. Genervt stapfte er davon, blieb in einiger Entfernung von ihr stehen und hielt sein Gesicht in den leise fallenden Schnee.
    Scheiße. Unhöflichkeit gegenüber Frauen mochte ja gegen seine Erziehung sein, aber sie war ein verdammt guter Schutz gegen die erotische Ausstrahlung von Lily gewesen. Und dieser Schutz war nun dahin, denn ausgemacht war ausgemacht, und er hielt immer sein Wort.
    Ob der neuerdings höfliche Umgang zwischen ihnen etwas Gutes für ihn bedeutete, war äußerst fraglich, und dieser unangenehme Gedanke beschäftigte ihn so sehr, dass er den alten Ford LTD nicht bemerkte, der hinter der Holztafel mit dem Lageplan geparkt war, als sie bald darauf an ihm vorbeifuhren.
    Stunden später musste Zach einräumen, dass auch ein Mann sich manchmal irrte. Seine Zähne taten ihm bereits weh vom vielen Zusammenbeißen, während er durch das ausgedehnte Weideland von Südoregon fuhr. Verdammt, habe ich das vielleicht verdient? Da hielt man sein Wort, und wohin brachte einen das? Knietief in sexuelle Frustration.
    Genau das hatte er befürchtet, und Lily bei ihren kleinen weiblichen Ritualen zu beobachten, das hatte die Sache gewiss nicht besser gemacht. Auf dem Zeltplatz hatte sie sich seinem Wunsch, schnell aufzubrechen, gebeugt und sich nur das Gesicht gewaschen und die Zähne geputzt, um dann wortlos wieder Ordnung in das Durcheinander in seiner Tasche zu bringen. Aber sobald sie unterwegs waren, hatte sie ihren Kosmetikkoffer auf den Schoß genommen und ihr weibliches Ritual begonnen.
    Sie hatte Lotionen und Wässerchen und Kriegsbemalung aufgetragen, und zwar mit einer Könnerschaft und dem für Frauen typischen Vergnügen an solchen Dingen, die man nicht anders als erotisch nennen konnte. Aus dem Augenwinkel hatte er gesehen, wie ihr Mund sich ein wenig öffnete, als sie sich zum Spiegel vorbeugte, um ihre Wimpern zu tuschen, beobachtet, wie sich ihre Lippen verzogen, als sie Lippenstift auftrug. Sie hatte sich die Haare gekämmt und an ihnen herumgezupft, dann irgendetwas hineingeschmiert und verteilt, sodass ihre Haare zum Schluss aussahen, als habe sie sie gerade dem Griff eines Mannes nach olympiareifem Oralsex entwunden.
    Mann, Taylor. Er rutschte auf seinem Sitz herum. Was bist du eigentlich, ein Masochist? Hör auf, an so was auch nur zu denken.
    Seine Gedanken schweiften jedoch immer wieder in diese Richtung. Vor kurzem hatte sie entschieden, dass ihr warm genug war, und sein Thermo-Shirt ausgezogen. An sich eine recht nüchterne Angelegenheit, aber es hätte ihn nicht mehr erregen können, wenn sie die Hauptattraktion in einem Striptease-Club gewesen wäre. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte er auch festgestellt, dass das hellgraue T-Shirt, das er trug - und das »am besten zu seinen Augen passte« -, nach ihr roch. Mann, die Sache geriet langsam außer Kontrolle. Warum, zum Teufel, konnte sie keine große Brünette sein? Das alles wäre kein Thema für ihn, wenn sie eine große dunkelhaarige Frau wäre, denn aus irgendeinem seltsamen Grund hatte er sich für diesen Typ nie interessiert.
    Und warum sagte sie nichts? Gestern war es ihm ganz recht gewesen, die Fahrt schweigend zu verbringen, aber heute hätte er ein bisschen Ablenkung gut gebrauchen können. Hey, er würde sogar ein Gespräch über David Beaumont führen, obwohl er ein widerlicher Mitgiftjäger und geldgeiler kleiner Pisser war. Aber auch wenn Zach dauernd zu hören meinte, dass Lilys üppige Kurven ihm zuflüsterten: Komm, nimm mich , hatte sie außer der Bitte am einen kurzen Halt vor ungefähr vierzig Minuten in den drei Stunden, die sie unterwegs waren, kein Wort von sich gegeben.
    Doch er wollte nicht ungerecht sein, vielleicht wartete sie ja darauf, dass er seinen guten Willen demonstrierte und selbst ein Gespräch anfing. Allerdings fiel ihm nichts ein, was er sagen könnte.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, drehte sich Lily plötzlich auf ihrem Sitz zu ihm um. »Glynnis hat mir mal erzählt, dass sie in Afrika geboren wurde.«
    Gut. Damit ließ sich was anfangen. »Ja, das stimmt.«
    »Sie sagte, sie sei zu jung gewesen, um sich daran zu erinnern, aber Sie beide hätten eine ganze Weile dort gelebt.«
    »Ja.« Eine Plaudertasche bist du ja nicht gerade, Alter. Er sollte sich besser ein paar mehrsilbige Antworten

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