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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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aus, und als sie sich ein wenig beruhigt hatte, setzte sie sich aufrecht in ihren Sessel und sah ihn fragend an. »Wie können Sie nur so gelassen bleiben?«
    »Ich habe achtzehn Jahre bei einer Spezialeinheit verbracht - und zu unseren Aufgaben gehörte die Befreiung von Geiseln. Die Lage hier ist natürlich anders, weil meine Schwester beteiligt ist. Außerdem weiß ich nicht, wo Glynnis und Ihr Sohn festgehalten werden. Ich kann nicht einfach alles Nötige in die Wege leiten und sie befreien, aber ich werde dafür sorgen, dass beide wohlbehalten zurückkehren, Ma'am. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Sie nickte, dann wandte sie sich an die Brünette, die neben ihr saß. »Oberfeldwebel Taylor und Miss« - sie sah Lily an - »es tut mir Leid, ich kenne Ihren Nachnamen gar nicht.«
    »Morrisette«, sagte Lily. »Aber nennen Sie mich doch bitte Lily, Mrs. Beaumont.«
    »Und es wäre mir eine Ehre, wenn Sie Zach zu mir sagten, Ma'am«, ergänzte Zach.
    »Schön.« Sie wandte sich wieder an die Brünette. »Jessica, Zach und Lily brauchen Zimmer. Würdest du dich bitte darum kümmern?«

9
    Z ach behielt seine ausdruckslose Exerzierplatz-Miene bis zu dem Moment bei, in dem er die Tür des Zimmers, das man ihm zugewiesen hatte, hinter sich zumachte. Endlich allein. Er ließ seine Tasche auf den Boden fallen, ging zum Bett und setzte sich. Weder bemerkte er die freundlichen Farben des Zimmers noch dessen luxuriöse Ausstattung. Er merkte nur, dass seine Hände leicht zitterten, und starrte sie an. Dann ballte er sie ein paar Mal zur Faust und streckte sie wieder, damit sich ihr Zittern verlor.
    Seine kleine Schwester war entführt worden.
    »Nein«, flüsterte er grimmig. Er durfte sie nicht verlieren. Seit seine Mutter sie ihm damals auf dem Flugplatz in den Arm. gelegt hatte, hatte er sich in der einen oder anderen Weise um sie gekümmert, und er konnte und würde sie nicht verlieren.
    Aber hatte er nicht versagt in seinen Bemühungen, für sie zu sorgen? Vielleicht hatte Lily ja Recht. Vielleicht hatte er sich wirklich immer auf die falschen Dinge konzentriert. Auf Beaumont, zum Beispiel. Wie es schien, war er keineswegs nur hinter Glynnis' Geld her. Und selbst wenn es so wäre, plötzlich war das nicht mehr die schlimmste Sache der Welt. Zach hatte genug Geld - er würde gerne für sie und den Mann, den ihr Herz begehrte, aufkommen. Verdammt, er würde jeden Cent hergeben, wenn sie nur wohlbehalten zurückkehrte.
    Es war kein Trost, zu wissen, dass er nicht das erste Mal versagt hatte, was seine Schwester anbelangte. Er war heilfroh gewesen, von zu Hause wegzukommen, als er achtzehn wurde. Ohne eine Sekunde zu zögern, hatte er die Verantwortung für sie abgegeben und keinen Gedanken daran verschwendet, ob Großvater ihr wenigstens die grundlegendsten Dinge des Lebens beibrachte.
    Genauso wenig hatte es ihn interessiert, sie wirklich kennen zu lernen, als er sie nach Großvaters Tod bei sich aufnahm. Er war so verdammt beschäftigt damit, sie vor irgendwelchen Lebenskünstlern zu schützen, die Geld aus ihr rausleiern wollten, dass er gar nicht auf die Idee kam, es könnte ihre Unwissenheit sein, die sie so verletzlich machte.
    Er hatte sich bestimmte Vorstellungen von Glynnis gemacht, ohne sich die Zeit zu nehmen, herauszufinden, zu was für einem Menschen sie herangewachsen war. Und jetzt bestand plötzlich die Möglichkeit, dass er diese Gelegenheit nie mehr bekam.
    Nein. Zach erhob sich und biss die Zähne zusammen. Nein, bei Gott, das darf nicht sein, also denk nicht mal dran. Er würde Glynnis zurückbekommen. Und Beaumont auch, wenn das zu ihrem Glück beitrug. Er wollte, verdammt noch mal, nicht noch einen Menschen verlieren, der ihm wichtig war - in seinem Leben hatte er schon zu oft Abschied nehmen müssen. Er hatte seine Eltern verloren, seine Großmutter und mehr Männer, an deren Seite er gekämpft hatte und die seine Freunde gewesen waren, als er zählen konnte. Es hatte nicht in seinen Händen gelegen, daran etwas zu ändern. Aber er würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um seine Schwester zurückzubekommen.
    Nicht dass seine ersten Schritte besonders viel versprechend gewesen wären. Er hätte von Anfang an darauf bestehen sollen, die Polizei zu benachrichtigen. Allerdings war sein ganzes Bemühen darauf gerichtet gewesen, hier bleiben zu können, denn sonst hätte er überhaupt keine Chance gehabt, Einfluss auf die Situation zu nehmen. Gleich morgen früh würde er das nachholen und die

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