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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Polizei anrufen. Und in der Zwischenzeit würde er auf die Mittel zurückgreifen, die ihm auch ohne sie zur Verfügung standen.
    Er nahm das Telefon vom Nachttischchen und gab mit der einen Hand seine Telefonkartennummer ein, während er mit der anderen sein Adressbuch aus dem Matchsack fischte.
    Kurz darauf klingelte das Telefon am anderen Ende der Leitung, und nach dem dritten Mal sprang der Anrufbeantworter an. Die Stimme seines Freundes Cooper Blackstock auf dem Band hatte gerade begonnen, das übliche Sprüchlein aufzusagen, er solle eine Nachricht hinterlassen, als sie plötzlich von der echten Stimme ersetzt wurde, die ihn ungehalten anraunzte: »Was ist los?«
    Zach warf einen Blick auf die Uhr und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Mist, Coop. Tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass es schon so spät ist.«
    »Zach?« Coops Stimme nahm einen deutlich freundlicheren Ton an. »Bist du das?«
    »Ja.«
    »Mensch, Midnight, wie geht's? Ich habe gehört, dass bei deiner Schwester eine Frau wohnt, die 'ne echte Wucht ist. Ich glaube, Rocket hat über besagte Dame irgendwelche Informationen ausgegraben, aber er wollte mir gegenüber nicht damit rausrücken. Da wirst du wohl selbst mit ihm reden müssen. Und ist das nicht der Hammer? Wer hätte gedacht, dass der Typ, der einem immer mehr Einzelheiten aus seinem Sexleben erzählte, als man jemals wissen wollte, plötzlich so diskret sein kann?«
    »Coop -«
    »Ja, ich weiß.« Sein fröhliches Lachen polterte durch das Telefonkabel. »Selbst Peter Pan muss irgendwann mal erwachsen werden. Aber zurück zu deiner Schwester. Rocket sagt, sie ist mit irgendeinem Kerl abgehauen. Hast du sie schon wieder losgeeist?«
    Zachs Hand schloss sich fester um den Hörer. Plötzlich wollte er es nicht laut aussprechen, denn das würde es realer machen. Allerdings blieb ihm nichts anderes übrig. »Ich habe ein Problem, Ice. Ich bin hier im Haus ihres Freundes auf Orcas Island, und es scheint so, als wären Glynnis und Beaumont auf dem Weg hierher entführt worden.«
    »Was?« Jede Heiterkeit war plötzlich aus Coops Stimme verschwunden. »Großer Gott. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich nehme an, du hast nicht zufällig mal jemanden vom FBI in Seattle für eines deiner Bücher interviewt?«
    »Nein, tut mir Leid. Dort habe ich gar keine Kontakte.«
    »Dann gib mir mal John. Er soll ein paar von seinen Quellen für mich anzapfen.«
    »Bin schon auf dem Weg. Eine Sekunde.«
    Zach hörte ihn Rockets Namen rufen und dann ein kurzes Gemurmel, als er ihm offensichtlich die Situation kurz auseinander setzte, da John im nächsten Moment an der Strippe war und ohne Einleitung sagte: »Ich werde mich über das FBI in Seattle informieren, Zach, ich hör mich bei ein paar von den Jungs um, ob die oberen Chargen zuverlässig und diskret sind oder ob dort nur irgendwelche Arschlöcher rumsitzen, deren erste Sorge es ist, in die Schlagzeilen zu kommen, statt sich darum zu kümmern, dass die Geiseln in Sicherheit sind.«
    Das war ein wichtiger Punkt. Die meisten Entführungsopfer, die Zach mit seiner Einheit befreite, waren Angehörige des Militärs, daher hatten sie nicht oft mit dem FBI zu tun. Aber sie hatten schon genug gefangen genommene Botschafter und Geschäftsleute befreit, um zu wissen, dass die Persönlichkeit des verantwortlichen Special Agent eine entscheidende Rolle dabei spielte, ob ein Opfer lebend oder in einem Leichensack die Heimreise antrat. Die Vorstellung, das Leben seiner Schwester in die Hände irgendeines Ehrgeizlings zu legen, der sich einen Namen machen wollte, ließ Zach das Blut in den Adern gefrieren.
    Als hätte John seine Gedanken erraten, sagte er nüchtern: »Klär mich über die Einzelheiten auf, damit ich mir überlegen kann, was noch zu tun ist.«
    Zach stellte die Lage ausführlich dar, so als würde er seinem Vorgesetzten Bericht erstatten, und einen Moment lang sagte Rocket nichts. Dann erkundigte er sich in einem vorsichtigen, neutralen Ton: »Soll das heißen, Beaumont ist das eigentliche Ziel?«
    »Ich denke, so ist es.« Dann brach es aus ihm heraus: »Das ist ein Witz, oder? In Anbetracht meiner Anschuldigungen gegen ihn.«
    »Stimmt. Aber solche Witze machen die letzte Zeit ja die Runde.«
    Was immer er damit meinte. Normalerweise hätte Zach eine Erklärung verlangt. Er hätte auch auf den seltsamen Ton in Johns Stimme reagiert und ihn so lange ausgequetscht, bis er wusste, was er zu bedeuten hatte. Aber im Moment hatte er Wichtigeres im Kopf.

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