Mach mich Glücklich!
Tablett gegen die Anrichte und setzte sich neben Christopher.
»Ja, unsere Jessie ist gut im Befolgen von Anweisungen.« Cassidy stürmte in das Zimmer. Sie war perfekt angezogen, einschließlich des auffälligen Schmucks, und ihre Haare hatte sie zu einer modisch zerzausten Frisur hochgesteckt, für die sie, wie Jessica wusste, eine Ewigkeit brauchte. »Guten Morgen allerseits.« Sie ließ sich auf dem freien Stuhl neben Zach nieder, auf den gerade Lily zugesteuert war, und sah auf den Salatteller, der vor ihr stand. »Welchen Beitrag hast du denn geleistet, Jess? Hast du den Salat geputzt?«
Jessica hatte ein Gefühl, als würde sie unsichtbar werden, sich einfach auflösen, bis sie Teil des Mobiliars war, wie so oft in Gegenwart ihrer jüngeren Schwester.
Aber dann drückte Christopher unter dem Tisch ihren Oberschenkel, und gleichzeitig setzte sich Lily und sah Cassidy ruhig an, während sie die Stoffserviette auseinander faltete. »Eigentlich hat sie alles gemacht. Das Obst geschnitten, auf den Tellern arrangiert und das Dressing verteilt. Und wie Sie sehen können, ist es durchaus gelungen. Und was machen Sie, Ms. Beaumont?«
Sie hatte diese Frage in einem ausgesprochen höflichen Ton gestellt, trotzdem stieg Cassidy unter ihrem perfekten Make-up die Röte ins Gesicht. Und plötzlich fühlte sich Jessica gar nicht mehr so sehr wie ein Teil des Mobiliars.
»Cassidy geht shoppen«, warf Richard ein und nahm sein Pitabrot in die Hand. Er biss hinein und. seufzte genussvoll auf.
Cassidy bedachte ihren Bruder mit einem finsteren Blick. Dann wandte sie sich mit einem strahlenden Lächeln an Lily. »Fundraising, das ist meine eigentliche Stärke. Jemand muss sich ja um die Armen und Verlassenen kümmern.« Sie sah auf den vor ihr stehenden Teller, machte jedoch keine Anstalten, ihre Gabel zu nehmen. »Kochen ist zweifelsohne eine nützliche Beschäftigung. Falls Sie Arbeit suchen, kann ich Sie sicher irgendwo unterbringen. In unseren Kreisen sucht man immer nach gutem Personal.«
Die Unverschämtheit ihrer Schwester ließ Jessica zusammenzucken, und Tante Maureen sagte in tadelndem Ton: »Cassidy.«
Aber Lily lächelte nur. »Sehr freundlich von Ihnen, aber ich habe bereits einen Job.«
»Ach, wirklich? Arbeiten Sie für eine gute Familie, meine Liebe? Oder kochen Sie vielleicht in einem netten kleinen Café?«
»Nein. Ich arbeite als Chefköchin für ein Unternehmen.«
Cassidy zuckte unwillig die Schultern. »Köchin, Chefköchin, wo liegt da der Unterschied?«
»In der Ausbildung hauptsächlich - die einer Chefköchin ist wesentlich umfassender. Ich habe meine an der Culinary Academy in San Francisco und im Le Cordon Bleu an der California School of Culinary Arts in Pasadena gemacht. Und dann habe ich mehrere Jahre lang für zwei Spitzenköche in Los Angeles gearbeitet.«
Zach legte abrupt seine Gabel hin. Sie stieß klappernd gegen seinen Teller, und Jessica blickte hoch und sah, wie er seinen Stuhl zurückschob.
Mit den zusammengekniffenen Augen und dem finsteren Gesichtsausdruck wirkte er sehr einschüchternd auf sie, aber ihre Schwester war offensichtlich anderer Meinung. Sie streckte die Hand mit den perfekt manikürten Fingernägeln aus und strich ihm über dem Arm, wobei sie ihm unter ihren langen Wimpern einen koketten Blick zuwarf. »Sie verlassen uns doch noch nicht, oder?«
»Doch.« Sein Gesicht ließ keine Gefühlsregung erkennen, als er auf ihre Finger hinuntersah, die die unter seiner gebräunten Haut hervortretenden Adern nachzeichneten. »Ich muss ein paar Anrufe erledigen.« Er entzog ihr seinen Arm, trat einen Schritt zurück, ging um den Tisch herum und verließ das Zimmer.
Einen Moment lang sagte keiner ein Wort, dann legte Lily ihre Serviette auf den Tisch und erhob sich. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick«, murmelte sie. »Ich muss kurz mit Zach reden, dann werde ich mich um die Küche kümmern.«
»Aber meine Liebe, das ist doch nicht nötig«, sagte Mrs. Beaumont und wedelte mit den Händen.
»Es macht mir nichts aus, Mrs. Beaumont, wirklich. Das gehört auch zu meinem Job.«
»Ach nein«, erkundigte sich Cassidy mit zuckersüßer Stimme. »Die große, wichtige Chefköchin hat keine kleinen dienstbaren Geister um sich, die hinter ihr herwischen?«
»Halt den Mund, Cassidy«, sagte Jessica in scharfem Ton.
Ihre Schwester sah sie kühl an. »Hört, hört, unser graues Mäuschen spricht.« Dann wandte sie sich wieder von ihr ab, und Jessica beobachtete, wie
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