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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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unauffällig an Roy vorbei zur Tür zu schleichen, doch vergeblich. Er rief ihren Namen und zwang sie damit, ihn zu beachten.
    »Hallo, Roy.« Sie winkte und ging unbeirrt weiter.
    »Nicht so schnell! Wie wär‘s mit einem Drink für den Weg? Der Boss würde es mir nie verzeihen, wenn ich nicht nett zu seiner Angebeteten wäre. Komm, ich lade dich auf einen kalten Drink ein, damit du dir die Kehle anfeuchten kannst. Ist nämlich ziemlich heiß da draußen.«
    Annabelle verspürte nicht den geringsten Wunsch, von Roy eingeladen zu werden - ganz egal worauf. Zudem hatten seine Kollegen das Café wieder verlassen und sie wollte nicht alleine mit ihm hier stehen.
    Also schüttelte sie den Kopf. »Nein, danke, ich habe gerade einen Eiskaffee getrunken.«
    Doch so leicht ließ er sich nicht abwimmeln. Er kam mit großen Schritten näher - eine Spur zu nahe für ihren Geschmack - und erkundigte sich: »Wie läuft‘s denn so?«
    »Gut.« Sie zwang sich zu lächeln. »Warum warst du denn nicht auf unserer Party gestern Abend?«
    »Ich... ähm...«, stotterte er und wich ihrem Blick aus. Plötzlich fühlte er sich sichtlich unbehaglich.
    »Ging es deiner Frau nicht gut?«
    »Nein, meinem Sohn. Hat sich beim letzten Training am Handgelenkt verletzt.« Bei seinem Lieblingsthema angelangt kam er wieder in Fahrt. »Vaughn behauptet, Todd sei ein Naturtalent. Genau wie Vaughn als professioneller Trainer am College bestimmt ein Naturtalent wäre. Er würde garantiert einen Profi aus meinem Sohn machen, da bin ich ganz sicher.«
    »Ja, Vaughn ist der Beste«, pflichtete sie ihm bei. Doch seine vorhergehende Bemerkung schwirrte ihr noch im Kopf herum. Die Begründung für seine Abwesenheit bei der Party war eindeutig eine Lüge. »Ich habe übrigens beim letzten Training zugesehen - da hat sich niemand verletzt.«
    Roy wurde blass und blickte auf die Uhr. »Tja, ich muss los, die Arbeit ruft.«
    Sie nickte verständnisvoll. »Erst der Einbruch, jetzt der Brand; du hast bestimmt alle Hände voll zu tun.«
    »Ganz recht. Ziemlich hektisch im Moment.« Er tat einen Schritt zurück und hatte es mit einem Mal sehr eilig.
    Da sie sich ohnehin nicht mit ihm hatte unterhalten wollen, ließ Annabelle ihn seiner Wege gehen und blieb noch kurz am Tresen stehen, um ein paar Worte mit Joanne zu wechseln, ehe sie ging.
    Als sie schließlich das Café verließ, stand Roy seelenruhig mit einer Zigarette im Mund neben seinem Auto. Ihre Blicke kreuzten sich, dann ließ er den Stummel fallen und trat ihn mit der Stiefelspitze aus.
    Annabelles Gedanken rasten, und zwar schneller als ihr schnittiges Auto: Roy. Zigaretten. Feuer. Sie musste dringend mit jemandem ihren Verdacht erörtern, strich Vaughn aber sogleich von ihrer Liste.
    Er hatte auch ohne ihre unausgegorenen Unterstellungen in Bezug auf seinen wichtigsten Vorarbeiter genug Probleme zu lösen. Denn genau das waren ihre Vermutungen höchstwahrscheinlich - lachhafte Unterstellungen. Roy mochte ein geiler Bock sein, aber ansonsten war er harmlos. Nichtsdestotrotz brauchte sie jetzt jemanden, dem sie ihre These unterbreiten konnte. Sie fuhr geradewegs zu Maras Wohnung und klopfte dort lautstark an die Tür.
    Sie hörte jemanden dahinter herumwerkeln, doch die Tür blieb geschlossen. Sie klopfte lauter.
    »Okay, okay, vielleicht sollte ich dir doch einfach einen Schlüssel geben.« Mara riss schwungvoll die Tür auf. »Ach, du bist‘s, Annabelle«, stellte sie erstaunt fest.
    »Hi, Mara. Ich nehme an, du hast erwartet, Nick zu sehen?«
    Mara fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar.
    »Ja. Ich meine, nein, eigentlich habe ich gar niemanden erwartet, aber bei all dem ungeduldigen Geklopfe dachte ich, er wäre vielleicht zurückgekommen. Ist ja auch egal, komm rein.« Sie bedeutete Annabelle, einzutreten.
    Annabelle gehorchte und stand gleich darauf in einer kleinen, aber hübschen und dank zahlreichen Fenstern von Licht durchfluteten Wohnung mit reichlich Pflanzen für ihren Geschmack. »Bitte entschuldige, dass ich hier einfach so unangemeldet hereinplatze, noch dazu, wo du krankgeschrieben bist, aber es ist wichtig.«
    Mara schüttelte abwehrend den Kopf. »Ist bloß eine Erkältung. Sie hat mich über Nacht angeflogen und wegen dem Brand und dem Rauch dachte ich, zu Hause komme ich eher zum Arbeiten. Was gibt‘s denn?«
    Annabelle verknotete verlegen die Finger ineinander. Sie kam sich lächerlich vor. »Es geht um den Brand. Die Zuständigen meinten doch, er sei durch eine brennende

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