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Mach mich nicht an

Mach mich nicht an

Titel: Mach mich nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Täter längere Zeit beobachtete und genau wusste, wann er freie Bahn haben würde.«
    Vaughn, der sich eben zu ihnen gesellte, stellte fest: »Wie dem auch sei, die Inspektion ist verschoben, bis wir die Leitungen repariert haben.« War das wirklich der Mann, mit dem sie vor kurzem noch im Bett gelegen war? Jetzt sah er aus, als würde er gleich vor Wut platzen.
    Nun trat auch Nick ein, der mindestens ebenso aufgebracht wirkte.
    »Wer könnte bloß daran interessiert sein, die Eröffnung dieses Gästehauses zu verhindern?«, fragte Annabelle mit einem Seitenblick auf Nick.
    »Keine Ahnung.« Vaughn zuckte die Schultern. »Ich habe der Polizei gerade eine Liste von sämtlichen Bekannten, Verwandten und Freunden von mir gegeben. Bin gespannt, ob etwas dabei herauskommt.«
    »Apropos«, sagte Mara, »Es hat jemand für dich angerufen.«
    »Wer?«
    »Laura.« Mara warf Annabelle einen Blick zu und fügte erklärend hinzu: »Seine Exfrau.«
    Vaughn wirkte gleich noch eine Spur angespannter. »Was zum Teufel wollte sie?«
    »Woher soll ich das wissen?«, gab Mara zurück. »Ich bin nur deine Angestellte. Sie wollte dich sprechen und war stinksauer, weil ich mich weigerte, sie durchzustellen.«
    »Es gibt eben nichts Wichtigeres als das, was Laura will, wenn sie etwas will«, knurrte Vaughn.
    Annabelle zog eine Augenbraue hoch. Interessant.
    »Tja, sie wird sich in Geduld üben müssen.« Er nahm Mara den Notizzettel mit der Nummer aus der Hand und schob ihn in die hintere Hosentasche. »Jetzt habe ich Wichtigeres zu tun.«
    Annabelle nickte. »Allerdings. Während die Polizei die Spuren sichert, müssen wir uns um die Schadensbegrenzung kümmern. Ich habe bei einem lokalen Fernsehsender angerufen, es kommt gleich ein Reporter vorbei.«
    »Willst die Öffentlichkeit von unseren Problemen informieren? Wozu um Himmels willen?«, bellte er gereizt, als wolle er seinen ganzen Ärger an ihr auslassen.
    Wie gebannt verfolgten Nick und Mara den Schlagabtausch.
    »Sollen wir uns darüber vielleicht irgendwo unterhalten, wo es etwas ruhiger ist?«, schlug Annabelle vor.
    Er winkte ab. »Nein, du sollst mir gefälligst erklären, was du damit bezweckst.«
    Sie zuckte die Schultern. »Na, hör mal, du stehst doch ständig im Rampenlicht, da müsste dir eigentlich sonnenklar sein, dass sich diese Neuigkeiten im Nu verbreiten werden. Da wäre es doch klüger, wenn wir gleich selbst an die Öffentlichkeit gehen und die Ereignisse möglichst positiv darstellen.«
    Nick räusperte sich. »Da hat sie Recht, Vaughn.«
    »Arschkriecher«, murmelte Mara vernehmbar.
    Aber da jetzt ohnehin nicht der richtige Zeitpunkt war, um die beiden zu versöhnen, fuhr Annabelle fort, ehe noch jemand so einen Kommentar ablassen konnte. »Ich möchte die Aufmerksamkeit der Leute auf die Tatsache lenken, dass du dich mit deinem Projekt für Jugendliche einsetzt, dass du planst, in den Sommerferien Nachhilfekurse in relaxter Atmosphäre anzubieten. Wir können die Schwierigkeiten und Verzögerungen zwar nicht leugnen, aber betonen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um das Gästehaus trotzdem rechtzeitig zu eröffnen. Schließlich geht es hier in erster Linie um die Kids - das wird bei den Zusehern Emotionen wecken und sie hoffentlich daran hindern, ihre Buchungen zu stornieren.«
    Sie überlegte kurz und kaute dabei auf der Verschlusskappe ihres Stiftes herum. »Und dann bräuchte ich noch ein Zitat von dir, Vaughn«, fügte sie hinzu. »Wenn du den Leuten verrätst, warum dir diese Kinder so am Herzen liegen, wirft das ein positives Licht auf die ganze Sache.«
    »Es geht doch jetzt überhaupt nicht um meine Motive.«
    Sie schnaubte verärgert. Seit ihrer Anreise vor zwei Tagen war sie mit ihrer Arbeit noch keinen Schritt weitergekommen, weil Vaughn sich hartnäckig weigerte, ihren Rat zu befolgen.
    Eine letzte Chance bekam er noch. Wenn er die nicht ergriff, musste sie wohl oder übel unverrichteter Dinge abreisen und ihn auf dem sinkenden Schiff zurücklassen. Dann sollte er selbst zusehen, wie er sein Gästehaus retten konnte. »Hör zu, Vaughn: Du bist ein Star, aber die Unterstützung der Leute für dich und dein Projekt bekommst du nie, wenn du den Anschein erweckst, du würdest das nur aus finanziellen Gründen machen oder rein zu deinem privaten Vergnügen. Dann stornieren die Gäste ihren Aufenthalt hier und mieten sich eben in einem Hotel in Killington oder in den Pocono Mountains ein, bei dem sie sich nicht darum sorgen müssen, ob ihre

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