Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
allerdings unmöglich, dass zwei Menschen eng beieinander leben und Konflikte vermeiden, nur um Freunde zu bleiben; solche Paare » sind sich einig, uneinig zu sein« oder unterdrücken Unmut, Ärger und Wut.
Leider können wir uns nicht aussuchen, welche Gefühle wir unterdrücken und welche wir rauslassen wollen. Also kann es sein, dass es keine Streitereien gibt, aber dafür auch nicht viel Sex – das liegt daran, dass Zorn, Leidenschaft und Verlangen alle Teil desselben Kontinuums sind.
Graham und Glenda passten sicherlich in diese Kategorie: Anstatt ihrer Wut Luft zu machen und zu der Einsicht zu gelangen, dass » etwas getan werden muss«, hatten sie sich auf eine oberflächlich freundliche Beziehung geeinigt, aber eine, die die Probleme unter der Oberfläche versteckt hielt und der es weitgehend an sexueller Leidenschaft fehlte.
Tipp: Verlangen braucht Distanz und Nähe, daher sollten Sie dafür sorgen, dass Sie beide separaten Hobbys und Interessen nachgehen. Eine weitere Möglichkeit, um Ihren Partner mit anderen Augen und als eigenständige Person zu sehen (und nicht als die bessere Hälfte), ist, ihn oder sie in seiner oder ihrer eigenen Welt zu erleben, zum Beispiel ihn zum Mittagessen abzuholen (und zu erleben, wie respektvoll die Kollegen ihm begegnen) oder sie dabei zu beobachten, wie sie auf einer Konferenz eine Rede hält (und zu hören, wie sie Applaus dafür erntet). Sich bewusst zu machen, dass andere Menschen Ihren Partner interessant und fähig finden und sich vielleicht sogar für ihn oder sie interessieren, wird dieselben Gefühle in Ihnen wieder neu entfachen.
Separate Spuren
Während manche Paare sich zu nah sind und ein geschwisterliches Verhältnis entwickeln, sind andere zu weit voneinander entfernt und werden sich fremd. Solche Paare befinden sich auf Parallelspuren, nehmen die Bewegungen des anderen wahr, winken im Vorbeigehen in die Küche, aber kommen sich selten wirklich nah. Meiner Erfahrung nach gibt es drei verschiedene Standardszenarien, die dazu führen, dass Beziehungen auf separaten Spuren verlaufen.
Dazu gehören als Erstes Paare, die so grundlegend unterschiedlich sind, dass sich hier keine Einigung erzielen lässt. So zum Beispiel Matt, 39, und Karen, 36, die seit zehn Jahren eine On-off-Beziehung führten. » Rückblickend frage ich mich, ob wir zueinanderpassen«, sagte Karen in ihrer ersten gemeinsamen Sitzung. » Ich möchte sesshaft werden und Kinder haben, aber Matt war nie bereit dafür.« Während ihrer gemeinsamen Zeit hatten sie nie zusammengelebt. Das Höchste der Gefühle war, dass Matt eine Wohnung bei Karen um die Ecke angemietet hatte.
» Aber ich war doch die meiste Zeit bei dir«, sagte Matt.
» Bloß, dass du deine Post nie hast zu mir schicken lassen, und wenn wir uns stritten, hast du dich in deinem Schlupfloch verkrochen.«
Das Paar hatte sich mehrmals getrennt und war wieder zusammengekommen.
» Ich denke, den sehe ich nie wieder, und fange an, mit jemand anderem auszugehen, doch dann taucht er wieder auf, ist total niedergeschlagen und sagt, dass er mich vermisst«, sagte Karen. » Wir trinken einen Kaffee zusammen, einigen uns darauf, dass wir es noch mal miteinander probieren, aber tatsächlich verändert sich nichts.«
» Ist es so, dass Sie nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander leben können?«, fragte ich, und sie nickten.
Während der Lustphase war ihr Liebesleben gut gewesen – und diese Erinnerung hielt sie immer zusammen –, doch Karen konnte sich nie richtig entspannen und den Sex genießen, da sie immer damit rechnete, dass er ging. Sie befanden sich auf komplett separaten Spuren, weil weder ihr Alltagsleben noch ihre Zukunft miteinander verwoben waren.
Bei der zweiten Art von separaten Spuren geht das Paar eine Bindung und eine dauerhafte Beziehung ein, aber die Kinder, die Karriere oder die Umstände sorgen dafür, dass es unterschiedliche Wege geht. James und Marie, das Paar, das gerade seine beste Zeit erlebt, sind ein gutes Beispiel für dieses Szenario. » Für mich stand die Karriere immer an erster Stelle. Ich war sogar so egoistisch, dass ich, als Maries Vater im Sterben lag – und sie ihn rund um die Uhr versorgte –, trotzdem auf eine Geschäftsreise in die USA flog«, sagte James. » Es war niemand da, der sich um die Kinder kümmerte, und am Ende sprang meine Schwester ein und nahm sie für zehn Tage zu sich.«
» Warum baten sie ihn nicht dazubleiben?«, fragte ich Marie.
» Ich dachte, es wäre
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