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macht weiter

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Titel: macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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als wollte er damit eine Eleganz betonen, die er im Grunde nicht besaß. Seine Schultern waren breit. Er trug einen abgenützten Anzug. Er paßte nicht in diese Umgebung, aber dies schien ihn nicht zu kümmern. Er aß rasch und konzentriert, und er rollte wieder davon, noch bevor Mrs. Pollifax bei der Nachspeise angelangt war.
Da war das junge Mädchen ihr gegenüber oder das ältere Paar, das eben die Times studierte, schon bedeutend sympathischer.
Ich muß über jeden von ihnen etwas erfahren, beschloß sie. Marcel hatte den Garten erwähnt, also wollte sie den Nachmittag dort verbringen.

4
    Fast der ganze Garten hatte jetzt Sonne. Mrs. Pollifax musterte die Begonienbeete mit fachkundigem Blick. Dann fand sie eine Liege, die so bequem war, daß man auf der Stelle hätte einschlafen können. Um das jedoch zu verhindern, stand sie wieder auf und versuchte, die Rückenlehne etwas hochzustellen.
    »Sie drücken in der verkehrten Richtung«, sagte jemand hinter ihr. Eine junge Frau im Bikini, deren Körper von Sonnenöl glänzte, legte Badetuch und Bücher aus der Hand und brachte die Liege mit einem Griff in die gewünschte Position.
    »Wie geschickt Sie sind«, sagte Mrs. Pollifax.
     
    »Ja, das bin ich. Halten Sie das für einen Fehler oder für ein
    Geschenk?«
»Ein bißchen von beiden«, antwortete Mrs. Pollifax
diplomatisch. »Sind Sie Engländerin?«
Sie schüttelte den Kopf. »Belgierin.«
»Ich habe Sie beim Mittagessen gesehen. Sie sitzen am Tisch
mir gegenüber«, ergänzte Mrs. Pollifax. »Ich bin Mrs. Pollifax.« »Freut mich«, sagte die junge Frau und streckte eine schlanke,
braungebrannte Hand aus. »Und ich bin Court van Roelen.« Sie
hatte ein ausdrucksvolles Gesicht, auffallend starke
Backenknochen, und ihre Augen funkelten wie blaue Edelsteine.
Ein interessantes und außerordentlich schönes Gesicht. Court van Roelen war sehr schlank und auffallend klein. Das
konnte Mrs. Pollifax gerade noch feststellen, ehe sie ihren
anonymen Freund aus der Bibliothek in der Mitte des Rasens
stehen und mit offenem Mund auf Court starren sah. Auch er
war offenbar fasziniert. Schließlich machte er den Mund zu und
kam auf Mrs. Pollifax zu. »Ich glaube, jetzt ist ein Löffel
gefallen«, bemerkte er.
»Ich habe das Geräusch ganz deutlich gehört.«
Er lachte. »Lassen Sie sich nur ja nicht beim Sonnenbad
stören. Ich hole mir einfach einen Stuhl, dann bilden wir ein
gemütliches Dreieck. Sie wollten uns doch sicher bekannt
machen?« sagte er zu Mrs. Pollifax und zog die Augenbrauen
hoch.
»Gern, wenn Sie mir Ihren Namen verraten.«
Er machte ein verdutztes Gesicht. »Oh, ich bitte um
Vergebung. Burke-Jones heiße ich. Robin Burke-Jones.« Mrs. Pollifax musterte ihn ungeniert. Ganz ohne Absicht hatte
sie gleich bei ihrer ersten Bekanntschaft eine gute Wahl
getroffen. Sie lehnte sich zurück und wartete die weitere
Entwicklung ab.
»Ich habe Sie noch nie gesehen«, sagte Burke-Jones zu Court.
»Sind Sie eben erst angekommen?«
»Ich bin schon seit zehn Tagen hier«, antwortete sie kühl,
»aber ich habe jeden Tag ausgiebige Bergwanderungen
gemacht.«
»Bergwanderungen?« wiederholte er. »Dabei kann sich doch
kein Mensch ausruhen.«
»Das ist auch nicht der Zweck meines Aufenthalts. Ich mache
Urlaub und meide in der Regel Hotels, in denen es immer...« Sie
stockte und sah ihn beinahe vorwurfsvoll an, um zu ergänzen...
»von Playboys wimmelt.«
»Weil wir eben von Playboys sprechen«, sagte Mrs. Pollifax
boshaft. »Was treiben Sie eigentlich, Mister Burke-Jones?« »Die Playboys beneiden«, antwortete er schlagfertig.
»Ansonsten bin ich im Importgeschäft tätig. Raritäten und
ähnlicher Schnickschnack.« Er winkte dem General, dem eine
Krankenschwester gerade in einen Stuhl half. »Ein Laden in
Brighton, ein zweiter in Dover, Filialen da und dort«, fuhr er
unverbindlich fort. »Und Sie, Miß van Roelen? Soviel ich
verstanden habe, sind Sie kein Playgirl?«
Sie lag auf dem Bauch und sagte zu dem Badetuch, auf dem
ihr Kopf ruhte: »Ich bin bei der UNESCO, im Büro.« »Alle Achtung! Sind Sie nicht auch beeindruckt?« fragte er
Mrs. Pollifax.
Er war wirklich ein unmöglicher Mensch, fand sie, aber auch
sehr charmant. Nur bei Miß van Roelen schien er mit dieser
Tour kaum Glück zu haben.
Hafez kam angelaufen. Er hatte frische Hosen und ein weißes
Hemd an. In der Hand trug er ein kleines Gerät. Wie ein
Schatten folgte ihm die Frau und setzte sich unter einen Baum.
Hafez legte sein Gerät ins Gras und begann an

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