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macht weiter

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Titel: macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Gesicht und nicht in den Worten, sondern nur im Herzen, in den Absichten. Nach meiner Erfahrung gibt es nur eine einzige Art des Verbrechens, das eine sichtbare Spur hinterläßt.«
»Welches?«
»Im allgemeinen sieht man einem Menschen nicht an, daß er gemordet hat, doch das gilt nicht für den Berufsmörder, der wiederholt und kaltblütig mordet. Es ist sonderbar, doch dieses Verbrechen findet seinen Niederschlag in den Augen, Madame, die von den Dichtern, wie ich glaube, die Fenster der Seele genannt werden. Ich habe wiederholt festgestellt, daß die Augen des Gewohnheitsmörders wie erloschen aussehen. Eine interessante Rache der Natur, nicht wahr?«
»Allerdings«, sagte sie.
»Auch die Seele kann nämlich zugrunde gehen, Madame. Sie läßt nicht mit sich spaßen.« Eine Krankenschwester war mit ihrem gesamten Medikamentenangebot in den Garten gekommen. Als sie auf den General zuging, seufzte er. »Wie ich's mir dachte, diese Pülverchen sind für mich. Man strengt sich hier sehr an, mich noch ein wenig länger am Leben zu erhalten.«
    Nach dem Mittagessen hielt Mrs. Pollifax sich wieder im Garten auf und wartete auf Marcel. Sie entschloß sich für das Gartenhäuschen, weil es abgelegen war und Ungestörtheit versprach. Endlich kam Marcel. Sie stand auf und winkte. »Oh, Garçon !« rief sie. Das war nämlich die jüngste Bereicherung ihrer bescheidenen Französischkenntnisse.
    Marcel ging vorsichtig auf sie zu und sah sie fragend an. »Madame?«
    Sie setzte ein unverbindliches Lächeln auf und sagte leise zu ihm: »Sind Sie ein guter Komödiant, Marcel? Ich muß mit Ihnen sprechen.«
    Er grinste. »Alle Franzosen sind Komödianten, Madame.« Damit klappte er einen Notizblock auf und zückte einen Bleistift. »So, Madame. Ich lächle, Sie lächeln. Dabei können wir plaudern.«
    »Es geht wieder um Madame Parviz, Marcel. Haben Sie schon etwas erfahren?«
»Ich habe gestern nacht vom Dorf aus Nachricht angefordert, aber die Auskunft muß in Zabya eingeholt werden. Morgen früh sollte sie hier sein.«
Sie nickte. »Noch etwas, Marcel. Wußten Sie, daß keiner der hiesigen Ärzte sie aufgesucht oder untersucht hat?«
Er sah sie zweifelnd an. »Ich möchte nicht taktlos sein, Madame, aber vergessen Sie, weshalb wir hier sind? Eine kranke Frau und ein Kind, da besteht kaum ein Zusammenhang mit...«
»Natürlich nicht«, unterbrach sie ihn ungeduldig, »aber etwas ist faul an der Sache. Können Sie mir eine Liste der Aufsichtsratsmitglieder beschaffen?«
»Die liegt längst bei meinen Unterlagen.«
    »Außerdem interessiert mich der Mann, der das Zimmer Madame Parviz gegenüber hat. Ich hätte Sie schon heute nacht nach ihm fragen sollen. Er sitzt im Rollstuhl. Ich habe ihn beim Essen und im Garten gesehen. Gehört er auch zu Madame Parviz?«
    »Ganz bestimmt nicht, Madame«, seufzte Marcel. »Er ist nämlich schon länger hier als die anderen. Und ist kein Zabyaner.« Er runzelte die Stirn und sagte: »Zimmer 153... Auswendig weiß ich seinen Namen nicht, aber in einer halben Stunde kann ich Ihnen Bescheid geben.«
    »Bringen Sie möglichst mehr als nur seinen Namen in Erfahrung.«
    Er sah sie an und lächelte. Vielleicht fand er sie komisch. »Jawohl, Madame, ich werde diesen Mann gründlichst durchleuchten. Heute abend weiß ich mehr. Einverstanden? Aber ich würde lieber einiges über Robin Burke-Jones erfahren, der mir äußerst verdächtig erscheint.«
    »Mit Recht«, antwortete sie lächelnd. »Über den kann ich Sie ziemlich restlos aufklären. Er ist harmlos, denn...« Sie brach ab. Über Marcels Schulter hinweg sah sie Robin kommen. »Also Gebäck und Tee«, sagte sie mit normaler Stimme.
    Er sagte kaum vernehmbar: »Um Mitternacht habe ich Dienstschluß, Madame. Treffen wir uns um zwölf Uhr im Erdgeschoß beim Fahrstuhl?«
    »In Ordnung. Und Zitrone zum Tee, bitte«, sagte sie wieder lauter.
»Und mir bringen Sie einen Whisky mit Soda«, sagte Robin und sank in den Stuhl, der neben Mrs. Pollifax stand.
»Kommen Sie eben aus dem Dorf?«
»Ja. Wir haben dort gegessen. Ich bin wieder da, aber Court nicht. O nein, die spielt noch immer in der alten Kirche auf der Orgel.« Er schüttelte sich. »Man muß sich das nur vorstellen: Orgel!«
»Nein, wie nett!« lächelte Mrs. Pollifax. »Da muß sie aber sehr begabt sein. Was stört Sie denn am Orgelspiel?«
»Daß sie bis jetzt noch gar nicht weiß, daß ich weggegangen bin«, sagte er gekränkt. »Wir haben auf dem Rückweg einen Abstecher in die Kirche

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