Machtlos
jungen Menschen und jungen Drachen eingegangen?“
Der alte Weiße nickte. „So ist es wohl in der Regel… aber könntet ihr nicht… ich meine… also läge es im Bereich des Möglichen, dort einen Austausch vorzunehmen? Den alten Rastex gegen einen jungen Schwarzen, sagen wir so um die … 230 Jahre alt…“
Hoggi strahlte begeistert in die Runde. Wenn die Schwarzen mitmachten, könnte er so seine These überprüfen, ob die verstärkte Aktivität an den Toren eine Gefährtenbindung begünstigte. „Aktive Forschung ist so viel aufregender als das langweilige Studium von verstaubten Schriften“ , dachte er bei sich. „Oh, bitte gib dir einen Ruck, Abrexar. Bitte, bitte, bitte! Och nööö – jetzt setzt er wieder diesen politisch verantwortungsvollen Blick auf. Er wird ablehnen – ich weiß es. Mist!“
„Der Vorschlag ist gut, Hoggi“, antwortete Abrexar ernst, „und ich würde ihn am liebsten sofort umsetzen, aber da es bei den Gefährten um ein sehr brisantes Thema geht, sollten wir uns vorher mit dem Großen Rat abstimmen. Immerhin vermuten wir, dass sich dort eine neues Paar finden wird.“
Hoggi nickte und sah Abrexar erwartungsvoll an.
„Du meinst, ich soll jetzt sofort mit Jalina reden?“
Der Weiße nickte mit einem freudigen Grinsen.
„Das ist keine gute Idee“, antwortete der alte Schwarze und lachte kopfschüttelnd.
Hoggi verzog schmollend sein Gesicht.
„Ich werde warten, bis wir die Routineexamination vollständig abgeschlossen haben“, erklärte Abrexar. „Die Bewegung an den Toren wird für Unruhe sorgen und alte Ängste wecken. Ich muss wissen, worüber genau ich mit Jalina spreche, darum brauche ich gesicherte Daten.“ Er sah Mandolan an. „Wenn ich das richtig sehe, werden die Scans noch ungefähr vier Monate laufen. Können wir das Verfahren beschleunigen?“
„Wie viel Staub willst du aufwirbeln?“
„So wenig wie möglich“, gab Abrexar zurück. „Könntet ihr das in der Hälfte der Zeit schaffen, ohne groß aufzufallen?“
Mandolan sah Hoggi fragend an.
Der grummelte: „Wir könnten vielleicht eine neue Scanmatrix entwickeln…. eventuell...“ Sogleich zogen in seinem Geist ungewollt endlose Zahlenkolonnen vorüber und zauberten wieder ein Lächeln auf sein Gesicht. Er nickte und sprach zu sich selbst. „Ja, ja, das sollten wir tun. Wir werden die Untersuchungen so streuen, dass es nicht weiter auffällt. Es wird nicht mehr ganz mit der typisch schwarzen Vorgehensweise übereinstimmen, aber… es müsste gehen.“ Seine Augen glänzten.
Abrexar nickte erleichtert. „Dann hätten wir den unangenehmen Teil ja abgehakt. Überflüssig zu sagen, dass ihr Stillschweigen über die Situation an den Toren bewahren müsst.“
Alle nickten ernst.
Wie zufällig erschien Albert in diesem Moment mit einem großen Tablett. Er räumte die leeren Suppenteller ab und stellte dann vor jeden einen Teller mit einer silbernen Haube.
„Rehsteak mit hausgemachtem Apfelrotkohl an Kartoffel-Maronen-Püree“, verkündete er stolz, als er bei Jaromir und Victoria die ersten Hauben lüftete.
Unter beifälligem „ahh“ und „hmmmm“ deckte Albert die restlichen Teller ab und verschwand mit dem schmutzigen Geschirr und den Hauben.
Ein genüssliches Schweigen trat ein, als alle mit dem zweiten Gang begannen.
„Wäre das nichts für unsere Hochzeit?“ , fragte Victoria ihren Gefährten schwelgend.
„Gute Idee! Ich frag ihn gleich…“ Und schon schickte er seine Gedanken an den Butler: „Hey Albert, was hältst du von dem Gericht für den 31.12.?“
„Eine sehr gute Wahl, Jaromir“ , dachte Albert, „Ich hätte da auch noch ein paar andere Ideen. Vielleicht darf ich in den nächsten Wochen ein paar Testessen für die Herrschaften kochen?“
„Sehr gern!“ , mischte Victoria sich ein, indem sie ebenfalls an ihn sendete. „Wir wollen Ihnen da auch gar nicht reinreden, Albert…“
„Tsss, tsss, tsss, die Herrschaften und reinreden…“ , hörten sie Alberts ungewollte Reaktion. „Ich freue mich darauf, die Menüvorschläge vorzubereiten.“
„Und wie läuft es bei euch?“ fragte Abrexar Lenir und Kerstin. „Ich hörte, ihr macht gute Fortschritte?“
Lenir nickte stolz und berichtete gemeinsam mit Kerstin über den Stand ihrer Ausbildung. Grinsend bemerkte er abschließend: „Kerstin hat eine Affinität zu magischem Feuer. Sie ist jetzt schon in der Lage, eine kleine Flamme zu erzeugen.“
Abrexar sah die junge Frau überrascht an. „Ich dachte immer,
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