Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Machtlos

Machtlos

Titel: Machtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
den nächsten Tagen mit Rekordgeschwindigkeit wachsen würden – in der nächsten Übungsstunde mit Hoggi fackelt alles wieder ab! Ich lerne das einfach nicht. Ich begreife nicht mal ansatzweise, worauf ich achten muss. Ich könnte echt ausfli…“
    Bevor sie sich richtig aufregte, legte Jaromir seine Hand auf ihren Arm. „Hey Vici, du übst erst seit drei Tagen mit Hoggi. Das geht einfach nicht über Nacht.“
    „Genau das ist ja mein Problem!“, antwortete Victoria gereizt. Sie kam nur schlecht mit der ganzen Situation zurecht und Geduld gehörte nicht zu ihren Stärken. Es war ja nicht nur ihr Aussehen. Sie war schon immer anders als die anderen gewesen und wollte nur normal sein. Doch sie war nicht normal und immer, wenn sie ihre Lage irgendwie akzeptiert hatte, kam eine neue Absurdität dazu.
    Kaum war sie glücklich mit ihrem Studium und wurde nicht mehr von allen Kommilitonen als absonderlicher Mathefreak beäugt, konnte sie plötzlich zaubern und verliebte sich obendrein in ihren Professor. Als sie sich damit arrangiert hatte, wurde sie mehrfach von roten Drachen angegriffen. Kaum war diese Gefahr abgewehrt, wurde ihr eine Riesenhochzeit aufgezwungen. Und als sie sich damit angefreundet hatte, kam dieser beschissene Dämonenangriff und nun – verdammte Scheiße noch mal! – konnte sie nicht mehr zaubern, obwohl das doch mittlerweile ein elementarer Teil von ihr war!
    Nein, beruhigen wollte sie sich jetzt nicht. Das alles war einfach total ungerecht!
    „Nie kann mal was laufen, so wie ich es will!“, nörgelte sie. „Ich kann gar nicht mehr zaubern! Warum kann ich nicht einfach eine ganz normale, magisch begabte Person sein?!“
    „Ach, Victoria“, bemerkte Kerstin trocken, „Irgendwas ist doch immer.“ Und dann lachte sie.
    Erst jetzt fiel Victoria auf, wie abstrus ihre Aussage für nahezu jeden Menschen außerhalb dieses Hauses war. „Nein, ich bin echt nicht normal“ , stellte sie nüchtern fest. „Und meine besten Freunde sind es auch nicht.“
    Der Knoten in ihrem Bauch löste sich. Sie fiel ins Gelächter mit ein. „Wenn meine Eltern wüssten, was hier tatsächlich abgeht, würden sie entweder uns einweisen lassen, oder sich selbst.“
    „Na, dann lieber sie“ , kommentierte Jaromir ihre Gedanken amüsiert. „Obwohl ich die beiden in den letzten Tagen echt liebgewonnen habe… Die Geschichten, die sie mir von der kleinen Victoria erzählt haben, waren höchst aufschlussreich…“
    „Ach, du…“ , gab Victoria zurück und boxte ihn leicht in die Seite. Aber sie grinste immer noch.
    Abrexar blickte zufrieden in die Runde und dachte mit tiefer Dankbarkeit: „ Ich schätze mich sehr glücklich, die vier hier so zu sehen…“ Ungewollt kamen ihm dabei die Informationen in den Sinn, die er in den letzten Tagen mit Grimmarrs Hilfe gewonnen hatte und plötzlich wurde das Glück bittersüß.
    Victoria blieb das Lachen im Halse stecken. Sie starrte ihn an. „Woher hast du diese Bilder? Von wann sind die und von wem?“, fragte sie scharf. Jede Fröhlichkeit war aus ihrer Stimme gewichen.
    Nun verstummten auch die anderen und blickten besorgt zu Abrexar.
    Der grinste schief und murmelte mit gutmütigem Spott: „Das fragt die, die angeblich gar nicht mehr zaubern kann…“ Doch dann wurde sein Gesicht ernst und er öffnete seinen Geist für alle.
    Ein Hochplateau im Schnee mit einer grandiosen Aussicht. Ein Drache wartet auf ihn. Es ist Jalina – die Nachricht ist also echt …
    Abrupt brachen die Bilder ab, doch auch so wusste jeder Gefährte, um welchen Ort es sich handelte. Es war ihr Plateau.
    „Woher hast du diese Bilder?“, fragte Victoria noch einmal.
    „Direkt aus Tylarrs Dickschädel.“
    „Aber der ist doch wahnsinnig und wird von den Roten bewacht!“, bemerkte Lenir verwirrt. „Das hat Grimmarr doch selbst auf der letzten Sitzung gesagt.“
    „Da hast du Recht, Lenni. Aber ich dachte mir, es könnte nicht schaden, wenn ich mir den Geist des Admirals noch mal genauer ansehe…“
    „Und wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?“, wollte Jaromir wissen.
    „Ich habe Grimmarr gefragt“, antwortete Abrexar schlicht.
    „Du hast WAS gemacht?“, fragten Jaromir und Lenir wie aus einem Munde.
    „Ich habe Grimmarr gefragt“, wiederholte Abrexar.
    „Aber… aber die Roten haben doch noch nie… Oder warst du in Jalinas Auftrag dort?“ Lenir war sehr verwundert.
    Abrexar schüttelte seinen Kopf.
    Jaromir schnappte nach Luft. „Ich meine, dass sie Victoria

Weitere Kostenlose Bücher