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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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bezweifelte, dass sie mehr getan hatte, als daran zu nippen, aber der starke Wein ließ ihre Lippen weich und dunkelrot erscheinen.
    Süß.
    Nicht verführerisch, wie die Lippen einer anderen Frau bei einer anderen Hochzeit ausgesehen hatten, aber süß ... und unschuldig.
    Und unendlich viel verlockender als die Lippen sämtlicher geübten Verführerinnen, die ihm zu seinem Missgeschick über den Weg gelaufen waren.
    Gott stehe ihm bei, aber sie verlockte ihn wirklich über alle Maßen.
    Obwohl er eigentlich verärgert hätte sein müssen und es auch war, weil sie den Jungen in den Saal gebracht hatte ... Duncan wandte den Blick von ihr ab und gab endlich seinem Bedürfnis nach, zu fluchen.
    Vielleicht hätte er sich am Königshof nach einer neuen Gattin umschauen sollen, einer makellosen, kultivierten Schönheit, deren geübter Charme ihn so gründlich an seine erste Frau erinnert hätte, dass es ihm nicht schwer gefallen wäre, sie zu ignorieren.
    Stattdessen hatte er sich ein entzückendes Mädchen aus den Highlands aufgehalst, dessen üppige Schönheit und offenkundige Unschuld ihn begeisterten und faszinierten.
    »Mehr kann ich nicht trinken, Sir«, sagte sie, als sie den Pokal absetzte, und die honigsüße Sanftheit ihrer Stimme ließ ihn beinahe verzagen.
    Gegen das Verlangen ankämpfend, das sie so unbewusst in ihm entfesselt hatte, ergriff Duncan blitzschnell den Pokal und stürzte den Rest seines Inhalts in einem einzigen großen Schluck hinunter. Zustimmendes Gebrüll erhob sich unter seinen Männern, als er den leeren Pokal krachend auf den Tisch zurückstellte.
    Trotz Linnets alarmierter Blicke füllte er das große Gefäß wieder auf und leerte es von neuem, bevor Fergus mit der Hochzeitsstein-Zeremonie beginnen konnte. Als könnte der ungehorsame Flegel Duncans Gedanken lesen, ergriff der Seneschall das Horn, das er um den Nacken trug, hielt es an seine Lippen und ließ es einmal laut erschallen.
    Die Feiernden verstummten auf der Stelle. Wer saß, beugte sich vor, und wer stand, trat näher. »Die Legende, Fergus!«, brüllte jemand aus dem Hintergrund des Saals. »Erzähl uns die Legende!«
    Lachlan reichte Fergus eine Zither, und als er ein paar Akkorde anschlug, um sie zu erproben, hörte Duncan den Sassenach mit Linnet flüstern.
    »Fergus fungiert als Clan -filidh oder fili«, klärte Marmaduke sie auf. »Er hat die bardischen Künste nie richtig gelernt, so dass er den echten Titel also nicht für sich in Anspruch nehmen kann, aber er ist der geborene Geschichtenerzähler und verdient Respekt. Bei jeder MacKenzie-Hochzeit erzählt er die Legende von dem Hochzeitsstein.«
    Duncan warf seinem Freund einen finsteren Blick zu. »Aye, und vergiss nicht, dass sie nichts weiter ist als das... eine Legende. Nichts als Worte.«
    »Dann kann Euch ja durch sie nicht viel geschehen, nicht wahr, Mylord?«, bemerkte seine Dame und vermittelte ihm einen weiteren kurzen Eindruck jenes F euers, das er schon auf der Reise von Dundonnell nach Eilean Creag bewundert hatte.
    »Ich fürchte weder den Stein noch eine alberne Legende«, fauchte Duncan.
    »Freut mich, das zu hören«, konterte Marmaduke mit einem mutwilligen Glanz in seinem Auge, »denn dann hast du ja keinen Grund, uns das Vergnügen zu verweigern, dich und deine bezaubernde Gemahlin die Zeremonie vollziehen zu sehen.«
    Ein weiterer Stoß aus Fergus’ Horn brachte jene, die noch sprachen, zum Schweigen, und ersparte Duncan eine Antwort auf Marmadukes frechen Einwand. »Es ist schon lange her«, begann Fergus seine Geschichte, während seine knorrigen Finger geschickt die Zither klimpern ließen. »Die alten Götter herrschten noch, und ihre Regeln wurden noch beachtet. Ein stolzer keltischer König lebte nicht weit entfernt von hier. Er war ein mächtiger Mann, und niemand wagte ihm zu trotzen. Er fürchtete weder Mensch noch Tier, und manche sagen, er fürchtete auch nicht die Götter.«
    Fergus machte eine Pause, um an einem bis zum Rand gefüllten Humpen Bier zu nippen. »Dieser König hatte vier Töchter, und da sie ebenso klug wie schön waren, fürchteten auch sie ihn. Alle bis auf die jüngste ... seine Lieblingstochter.«
    Dieweil Fergus die Legende erzählte, lehnte Duncan sich zurück und verschränkte seine Arme. Verschränkte die Arme und verschloss die Ohren. Er kannte dieses alberne Gewäsch schon auswendig, und der ärgerlichste Teil davon war fast erreicht.
    »... so sicher war sich diese schöne Tochter ihres Vaters Liebe, dass sie

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