MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
aus dem Weg räumen«, ereiferte sich einer der Dunlaidirschen Ritter zur selben Zeit im großen Burgsaal. »Dieser gemeine Schuft verdient es nicht zu leben«, fügte er hinzu, während er mit dem stumpfen Ende seines Messers auf dem Tisch herumhämmerte, um jedem seiner wütend hervorgestoßenen Worte Nachdruck zu verleihen.
»Wir sollten ihn aufknüpfen und baumeln lassen, bis der Wind durch seine Knochen pfeift!«, warf ein anderer Mann, dessen Zorn in der verrauchten Luft des Saals fast greifbar war, von einem der anderen Tische ein.
Am Ende des Tischs, der dem bogenförmigen Eingang zur Wendeltreppe am nächsten stand, saß mit gelassener Miene ein bejahrter, schwarz gekleideter Priester, Pater Thomas, der sehr viel interessierter daran schien, Seetangbrei auf eine gebutterte Brotscheibe zu streichen, als auf das immer lauter werdende Murren und Fluchen der Männer zu achten.
Als er seine Bemühungen erfolgreich zu Ende gebracht hatte, wandte er sich dem Mann zu seiner Rechten zu, dem Highlander Sir Gowan. »Gott dem Herrn sei gedankt dafür, dass Ihr hier seid«, sagte er. »Mit Eurer Hilfe werden die Leiden, die Sir Hugh den Menschen hier in dieser Gegend zugefügt hat, vielleicht bald nichts anderes mehr sein als eine böse Erinnerung.«
»Ha!« Etwas weiter unten am Tisch stieß Sir John ein Schnauben aus, das beredter war als Worte, und schwenkte warnend einen Finger. »So leicht wird dieser Schuft nicht auszuschalten sein. Er hat sich schließlich nicht umsonst einen so schlechten Ruf erworben. Er ergötzt sich daran, Menschen zu vernichten, und er hat genug bewaffnete Handlanger, um uns allesamt ins Grab zu bringen.«
»Umso mehr Grund für uns, froh zu sein, dass wir die MacKenzies auf unserer Seite haben«, entgegnete Pater Thomas und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Broten zu.
Ein unbehagliches Schweigen entstand im Saal und breitete sich aus, bis Sir Ross sich halb von seiner Bank erhob und seinen Bierkrug in die Höhe hielt. »Einen Toast!«, rief er mit dröhnender Stimme aus. »Lasst uns einen Toast darauf ausbringen, dieses Land von Sir Hugh und seinesgleichen zu befreien, und trinken wir auf Strongbow und seine neue Herzensdame!«
Begeisterte Beifallskundgebungen wurden laut, Stimmen erhoben sich, um Trinksprüche auszubringen, und der Radau wurde durch das Trommeln der Fäuste auf die langen Tische und das laute Poltern wild stampfender Füße ohrenbetäubend.
»Möge Gott ihm gnädig und diese Verbindung glücklicher als seine letzte sein!«, schrie Sir Gowan und schwenkte seinen Bierkrug durch die Luft.
»Ehrwürden!«, erhob sich eine andere Stimme über das Geschrei. »Wann wird das Paar getraut?«
Das Stimmengewirr verebbte, als alle Blicke sich fragend auf den alten Priester richteten. »In einer Woche«, antwortete Pater Thomas mit vollem Mund. »In sieben Tagen.«
Das Getöse und Gejohle erklang erneut, die Männer überboten sich gegenseitig mit gut gemeinten Beifallsrufen und auch einigen anzüglichen Scherzen.
Dann schlug die Stimmung allerdings wieder um, und die Männer wurden wieder zornig.
»... gehörig mit ihm abrechnen!«
»... Henker mit einer scharfen Axt!«
»... ihn an allen vieren in Ketten legen!«
Und als das Geschrei schließlich seinen Höhepunkt erreichte und der Zorn der Männer keine Grenzen mehr zu kennen schien, erhob sich ein Mann und verließ den Saal.
An der Tür zu der Außentreppe wandte er sich noch einmal zu dem Tumult um,-den er hinter sich zurückgelassen hatte ... und lächelte.
Diese herumzeternden Angsthasen und ihr albernes Geschwafel hatten ihm endlich brauchbare Neuigkeiten geliefert, die er weitergeben konnte.
Brauchbare, wertvolle Neuigkeiten.
Sehr zufrieden mit sich, warf er sich seinen Umhang um die Schultern und trat in die feuchte, kalte Nacht hinaus.
Kapitel 9
I n jeder Hinsicht .
Hitze durchflutete Caterines Brust, die wie zugeschnürt war, und ihr Herz begann wild zu pochen.
»Ich kann nicht mit Euch gehen«, stieß sie hervor und vermied damit bewusst den beunruhigendsten Teil des Geständnisses des Engländers, er begehre sie als seine wahre Braut. Ihr schwirrte der Kopf, und verzweifelt suchte sie nach Ausflüchten. »Ich werde hier gebraucht. Diese Burg ...«
Irgendetwas an der Art, wie er sie ansah, ließ sie jäh verstummen. Gefesselt von dem merkwürdigen Zauber, den er auf sie ausübte, blieb sie schweigend stehen, als er eine Hand an ihre Wange legte.
Während er ihr unablässig in die Augen
Weitere Kostenlose Bücher