MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
lächeln.«
Caterines Blick glitt zu seinem Mund. »Aber jetzt lächelt Ihr.«
Ein Zwinkern erhellte sein gesundes Auge. »Ja, das tue ich«, sagte er. »Die Zeiten ändern sich, und ich stelle fest, dass ich in letzter Zeit wieder sehr viel Grund zur Freude habe.«
»Linnet mag Euch verzaubert haben, Mylord, aber ich bin mir sicher, dass Ihr sie auch betört habt.«
So wie Ihr jetzt mich betört. Wie sehr diese Erkenntnis zutraf, überraschte sie fast genauso sehr wie die Tatsache, dass sie ihre Finger bereits ungewollt in die Schale mit der Salbe getaucht hatte.
Dass sie sie beinahe eifrig in die Salbe tauchte.
Er wirkte sehr zufrieden mit sich, als er sagte: »Dann seid Ihr also zu dem Schluss gekommen, ich sei tatsächlich ein Charmeur?«
»Ich denke, Ihr habt ein bisschen Glanz in Linnets Tag gebracht.« Es kam der Wahrheit so nahe, wie sie zu gehen wagte. »Vor allem, wenn Ihr sie so angelächelt habt.«
Mit dem gleichen herzerweichenden Lächeln, das nun ihre mit Salbe beschmierten Finger unerbittlich zu der verschrammten Haut über seinen Rippen zog.
Und dort verweilten sie dann, ganz dicht über seiner Haut.
Zu schüchtern, um ihn zu berühren, zu fasziniert, um sich zurückzuziehen.
Er lachte kurz. »Mylady, ich bewundere Eure Schwester sehr, aber ich habe sie nie angesehen, so wie ich jetzt Euch ansehe.« Er warf einen Blick auf ihre Finger. »Und nie habe ich mich mehr nach der Berührung einer Frau gesehnt, als ich mich in diesem Augenblick nach Eurer sehne.«
Caterine schluckte.
Kein damenhafter Versuch, ihre Fassung wiederzugewinnen, sondern ein kühnes, hoffentlich nicht allzu lautes ... Schlucken.
Mit Mühe löste sie den Blick von den harten straffen Muskeln seines Bauchs und ihren eigenen zitternden, mit der Heilsalbe bedeckten Fingern. Sie blickte auf, und stellte fest, dass er nicht länger lächelte, sondern sie ansah, als könnte er in jeden Winkel ihrer Seele blicken.
Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schloss er seine Finger um ihre Handgelenke und führte ihre Hände zu seiner Mitte. Mit Hilfe seiner eigenen Hände drückte er die ihren sanft gegen seinen Körper und bewegte ihre Finger in langsamen, beruhigenden Kreisen über seine wunden Rippen und seinen flachen Bauch.
Ihr tiefes Luftholen war der Lohn für seine Bemühungen.
Marmaduke lächelte.
Sein Herz sang, denn die Art, wie sie den Atem einsog, war nichts anderes als das: ein unverkennbares Zeichen unverhohlener weiblicher Bewunderung.
Eine Reaktion, die er sehr gut kannte, denn es mangelte ihm weder an Muskeln noch an Männlichkeit.
Seine körperliche Kondition konnte sich mit der der durchtrainiertesten Männer messen.
Es hatte genügend Nächte gegeben, in denen er unter einem diensteifrigen Schwärm hübscher junger Mädchen hatte wählen können, die begierig gewesen waren, ihre Röcke für ihn anzuheben und herauszufinden, ob die Gerüchte über seine Fähigkeiten, einer entgegenkommenden Magd Vergnügen zu bereiten, tatsächlich zutrafen.
Und keine einzige von ihnen hatte sein Bett enttäuscht verlassen.
Auch wenn er durchaus körperliche Befriedigung in diesen Nächten gefunden hatte, war er dennoch immer unerfüllt geblieben, einfach weil sein H erz ganz andere Nahrung gebraucht hatte.
Die Art von Nahrung, die solch leichtfertige Weibsbilder - in der Regel Dienstmägde, die darauf brannten, mit einem Edelmann ins Bett zu steigen -, ihm niemals schenken konnten, selbst wenn er sie vierzehn Tage auf dem Kopf stehend darum gebeten hätte.
Die Dame seines Herzens atmete tief ein, da sie anscheinend gemerkt hatte, dass er ihre Handgelenke losgelassen hatte und ihre Finger nicht länger die Salbe auf seiner Haut verteilten, sondern nun das krause dunkle Haar direkt über seinem Hosenbund erforschten.
»Oh!« Erschrocken zog sie ihre Hand zurück, und zwei helle rote Flecken bildeten sich auf ihren Wangen, als sie seinem amüsierten Blick begegnete.
»Meine allerliebste Dame, Ihr habt doch sicher schon einmal den Körper eines Manns berührt?«
»N-nicht so.« Sie fuchtelte nervös mit den Händen in der Luft, und der Schal rutschte ihr von den Schultern. Sie vergrub ihre Hände tief in seinen Falten und umklammerte das wollende Umschlagtuch wie einen Schild.
Aber sie zog es nicht wieder über ihre Schultern.
Seinen Blick ruhig erwidernd, sagte sie: »So habe ich noch nie mit dem Körper eines Mannes gespielt, Sir.«
Marmaduke stockte der Atem angesichts ihrer Offenherzigkeit. Ihre freimütigen Worte
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