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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Mondstrahl fiel durch ihre hölzernen Lamellen.
    Selbst die tiefe Fensterlaibung mit ihren zwei gegenüberliegenden Bänken lag im Dunkeln.
    Als Marmaduke sich Caterine w ieder zuwandte, zog er eine Augenbraue hoch.
    Eine simple Geste, die Bände sprach.
    »Da draußen ist kein Mond«, sagte er dennoch. »Nur ein Unwetter.«
    »Ich bin mir dieser beiden Tatsachen durchaus bewusst.« Caterine zog ihr Plaid fester um die Schultern. »Insbesondere des Sturms.«
    »Das kann ich sehen«, gab er zurück. Und meinte damit eindeutig weder den Sturmwind noch den Regen draußen. »Auch ich habe es bemerkt«, fügte er hinzu.
    Und bezog sich auf den Sturm in ihr.
    So wie sie es getan hatte.
    Sein Blick glitt zu der Schale mit der Salbe, die sie noch immer in den Händen hielt. Caterine schluckte und wünschte nun, sie hätte nicht zugestimmt, ihn mit dieser Salbe einzureiben.
    Der bloße Gedanke daran brachte sie schon aus der Fassung.
    Sie rang nach Atem ... und starrte ihn an, außer Stande, sich zu rühren.
    Eine durchdringende Kälte erfüllte den Raum, aber Caterine glühte von der Hitze tausend lichterloh brennender Fackeln. Irgendjemand, wahrscheinlich der stets getreue Eoghann, hatte das Kaminfeuer geschürt, doch die von diesem gespendete Wärme konnte sich nicht einmal annähernd mit dem Feuer messen, das tief in ihrem Leib zu toben schien.
    Und auch das einladende Glühen das Kaminfeuers und sein süßer, rauchiger Geruch konnten sie nicht dazu verlocken, auch nur einen einzigen Schritt nach vorn zu tun.
    In Wahrheit war es sogar so, dass der klägliche Klumpen glühenden Torfs zischte und spuckte und sie zu warnen schien, Marmaduke auf Distanz zu halten, wenn sie nicht die Erfahrung machen wollte, wie ihre Widerstandskraft seinem unwiderstehlichen Charme zum Opfer fiel.
    Denn eine verblüffend machtvolle Versuchung hatte sie im selben Augenblick ergriffen, als er an den Kamin getreten war und begonnen hatte, seinen Schwertgurt aufzuschnallen.
    »Ich versprach, Euch zu erzählen, wie Eure Schwester mich verzauberte«, sagte er und legte seinen Gürtel und sein Schwert auf einen nahen Tisch.
    »Würdet Ihr mir glauben, dass ich nicht einmal in der Lage war, zu lächeln, bevor sie mich mit hochwirksamen Heilmitteln zu behandeln begann, um meine lädierten Gesichtsmuskeln zu entspannen?«
    Caterine blinzelte. Der Gedanke an ihre Schwester entlockte ihr ein Lächeln. »Linnet kannte sich schon immer gut mit Heilmitteln und Kräutern aus.«
    »Sie heilt auch Herzen. Besonders das meines Lehnsherrn.« Er unterbrach sich, um seine Tunika abzustreifen. »Grundgütiger, wir dachten schon, er hätte gar keins mehr, aber sie hat uns das Gegenteil bewiesen. Sie zog in unser Leben ein, verbreitete Licht und Lachen und bezauberte uns alle.«
    Gleichermaßen bezaubert, trat Caterine zögernd ein paar Schritte auf ihn zu.
    Er hielt seine Hände über das Feuer und bewegte seine Finger. »Eure Schwester hat viele Drachen auf Eilean Creag getötet.«
    Er sah sie an. »Und ich werde Eure Drachen töten, Mylady«, gelobte er. »Wenn Ihr es mir erlaubt.«
    Caterine erstarrte. Sie war viel zu fasziniert von den ausgeprägten Muskeln seiner breiten Brust - und dem honigsüßen Versprechen, das seine Worte verhießen um zu denken, ganz zu schweigen davon, ihren Weg über den binsenbestreuten Fußboden in Richtung Feuer fortzusetzen.
    Und so holte sie tief Atem. »Habe ich mich Euch gegenüber noch nicht dankbar genug für Eure Hilfe erwiesen, uns von Sir Hughs Tyrannei zu befreien?«
    »Ich meinte nicht de la Hogue.« Seine Worte bestätigten, was sie bereits vermutet hatte. »Es sind die Drachen, die von innen an Euch nagen, die ich meinte.«
    Zu Caterines Überraschung fand sie sich plötzlich in erschreckender Nähe von ihm wieder.
    Angezogen von ihrer Faszination für seinen muskulösen Körper, das feine, krause dunkle Haar, das unter dem Bund seiner Strumpfhose verschwand, und der magischen Anziehungskraft seiner einschmeichelnden Stimme.
    »Ihr konntet wirklich nicht lächeln?« Sie sagte das Erstbeste, was ihr in den Sinn kam.
    Hauptsache, es lenkte das Gespräch von ihren Drachen und dem Meer der Selbstzweifels, in dem sie schwammen, ab.
    »Ich konnte nicht viel mehr tun, als eine Grimasse zu schneiden, so angespannt war die Haut um meine Narbe«, antwortete er und strich mit einem Finger über die blasse Naht, die die linke Seite seines Gesichts entstellte. »Und ich hatte in jenen Tagen auch nicht sehr viel Grund zu

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