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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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charakterisieren.
    Und selbstverständlich widerspräche es der hier gezeigten Vorstellung vom Übersetzen, sich sprachlich irgendwie hinwegzuschwindeln über etwas Unklares, das Flaubert aber gar nicht als Unklares gemeint hat.

Vor dem Prozess:
Die Streichungen der Revue de Paris

    In ein Exemplar der zweibändigen Erstausgabe von 1857 hat Flaubert alle Streichungen eingetragen, welche die Revue de Paris vorgenommen hatte. Auf den Schmutztitel des ersten Bandes schrieb er: »Dieses Exemplar stellt mein Manuskript dar, so wie ich es aus den Händen des Herrn Laurent-Pichat, Dichter & Herausgeber-Eigentümer der Revue de Paris , zurückbekam. 20. April 1857. Gve Flaubert.« An den Schluss des ersten Bandes (hinter Kapitel IX des Zweiten Teils) setzte er, von einem Kasten umrahmt, die Worte: »Nach Maxime Du Camp hätte man die ganze Hochzeit weglassen und nach Pichat die Landwirtschaftsausstellung streichen oder zumindest beträchtlich kürzen, von Anfang bis Ende neu schreiben müssen!« Auf dem Schmutztitel des zweiten Bandes steht: »Exemplar mit den von der Revue de Paris beabsichtigten und vorgenommenen Korrekturen.« Und am Ende finden sich zwei Kästchen gleichen Inhalts: »Der Klumpfuß war nach allgemeiner Ansicht (der Revue ) viel zu lang, überflüssig«, und: »Nach allgemeiner Ansicht der Revue war der Klumpfuß viel zu lang, ›überflüssig‹.« Dieses Exemplar wird heute in der Bibliothèque historique de la Ville de Paris aufbewahrt; es erschien 2007 als Faksimiledruck, hg. von Yvan Leclerc (Alinéa, Point de Vues, Élisabeth Brunet/Libraires-Éditeurs, Rouen).
    Es lag Flaubert also sehr am Herzen, die Blamage seiner Freunde und Herausgeber für die Nachwelt zu dokumentieren; sein Wunsch wird ihm hier erfüllt. Für den heutigen Leser ist manche Streichung unverständlich, einige werden auch ganz triviale Gründe haben, sonst aber ist es so aufschlussreich wie amüsant zu verfolgen, welche »gefährlichen« Details seinerzeit eine Anklage wegen »Verstoßes gegen die öffentliche und religiöse Moral sowie gegen die Sittlichkeit« fürchten ließen.
    Verwiesen wird auf Seite und Absatz im gedruckten Buch , wodurch die Stellen im Roman aufgesucht werden können; einzelne oder mehrere von der Revue beanstandete Wörter werden durchgestrichen, umfangreiche Sätze oder Absätze mit Anfang und Ende der weggelassenen Passage dargestellt.

Erster Teil

    Seite 19,5: »Um Ausgaben zu vermeiden, schickte ihm seine Mutter jede Woche mit dem Boten ein Stück Kalbsbraten aus dem Rohr, den [etwas, was] er am Morgen aß […].«
    22,1: »Um ans Ziel zu gelangen, musste Madame Bovary alle anderen ausstechen, ja, sie durchkreuzte sogar äußerst geschickt die Intrigen eines Metzgers, den die Priesterschaft unterstützte. «
    23,1: » Madame hatte sich […] zeigte den Rücken. «
    24,1: » Der warme Geruch […] und seine Frau schlafen … «
    25,1: »Als er in Les Bertaux […] einen großen Sprung.«
    26,1: » Der lag im Bett, unter seinen Decken schwitzend, die Zipfelmütze […]«
    37,1: »[…] er stand auf, um aus seinem Wasserkrug zu trinken […]«.
    45,3: » Am nächsten Tag […] an ihrer Korsage zerknitterte. «
    46,1: »[…] die erste Schwangerschaft seiner Frau […]«
    49,1: » Frühmorgens, im Bett […] dem halboffenen Hemd. «
    50,1-2: »[…] grübelnd über sein Glück wie einer […] im Bett kalt waren wie Eis. «
    61,2: »[…] zu Pyramiden türmen, servierte die Töpfchen […] Mundspülschalen zu kaufen fürs Dessert. «
    61,4: »[…] dann ging er zu Bett , legte sich auf den Rücken und schnarchte.«
    69,4: »[…] verknotet wie ein Kind, aß ein Greis , Soße tropfte aus seinem Mund. «
    75,1: »[…] an die Hose; ihre Beine drängten ineinander; […]«
    80,2: »[…] vor ihren Augen , sogar auf den Etiketten ihrer Salbtöpfchen. «
    83,1: »[…] gefüllten Blumenschalen, einem erhöht stehenden Bett, […]«
    83,3: […] nicht fortgeschickt werden ; und da Madame […] nachdem sie gebetet hatte .«
    84,3: […] woher dieser Duft kam , und ob es nicht vielleicht ihre Haut war, die hindurchatmete durch ihr Hemd .«
    86,3: »Er bekam mit dem Alter eine plumpe Behäbigkeit; beim Nachtisch schnitzte er […] bei jedem Löffelvoll ein Glucksen, und da er langsam Fett ansetzte […].«
    90,2: »Von Zeit zu Zeit schleuderte er einen langen Strahl brauner Spucke gegen den Randstein und hob [er] sein Instrument […].«

Zweiter Teil

    100,3: »Wasser aus Vichy, Selters und Barèges,

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