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Madame Fabienne

Madame Fabienne

Titel: Madame Fabienne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnny70
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abgewandt und betrat das Café-Restaurant. Was hatte sie jetzt wohl vor? Schwer zu sagen. Er ging auf einem indirekten Weg zur Fensterfront und spähte ins Lokal. Ob er so auffallen würde?
    Hoffentlich nicht.
    Das Café-Restaurant war gut besucht, und einer der Kellner servierte gerade ein Tablett voll mit Getränken. Am Ende des Raums stand ein Fernseher mit flachem Bildschirm; offenbar lief ein Videoclip, denn man konnte immer wieder Leute mit Instrumenten erkennen. Gleich beim Eingang gab es eine lange Glastheke mit einer Kasse, und man sah, wie zwei Köche die Speisen zubereiteten.
    Jetzt entdeckte er auch Sibel und diesen Achmet: Sie saßen an einem Tisch bei der Fensterfront. Schade, dass er ihr Gespräch nicht hören konnte. Fabienne bestellte an der Theke und ging dann in den hinteren Teil des Lokals. Wahrscheinlich war auch sie zu weit weg, um hören zu können, was die beiden da redeten.
    Sein Handy fing an zu klingeln, und er zuckte zusammen.
    Wer war das denn? Er fingerte das Gerät aus der Innentasche seines Jacketts und meldete sich: "Ja?!"
    "Hasan ist auf dem Weg zu euch."
    Wer war denn das? "Bitte?"
    "Hasan ist gleich bei euch."
    Es war Véronique. Und jetzt konnte er sie auch in der Ferne entdecken: Sie kam in seine Richtung und telefonierte mit einem Handy. Warum war sie ihm nicht schon früher aufgefallen? Vielleicht hatte sie sich irgendwo versteckt.
    "Du musst sie warnen." Ihr Stimme klang scharf, "Hörst du?! Du muss sie da rausholen."
    Jetzt konnte er auch Hasan sehen: Er hatte eine Zeitung unterm Arm und schlenderte aufs Café-Restaurant Irmela zu, gleich wäre er hier. Jean Claude sprach ins Handy: "Ich seh ihn. Okay." Er unterbrach die Verbindung und spähte noch mal ins Lokal: Fabienne saß allein an einem Tisch und nippte an ihrem Getränk.
    Er müsste sich beeilen.
    Als er die Glastür aufmachte, konnte er sein Spiegelbild sehen. Sein Gesicht war ganz angespannt, so was hatte er noch nie gemacht.

    *

    Fabienne stand bei der Glastheke und beobachtete, was Sibel Gündesch und dieser Achmet machten. Die zwei saßen an einem Tisch bei der Fensterfront und redeten offenbar über etwas in der Speisekarte, denn Sibel zeigte darauf. Schade, dass sie so weit weg war. Einer der Kellner kam nun zu ihr, und sie bestellte einen Cappuccino. Der Mann meinte, sie könne sich schon setzen, er würde ihr das Getränk gleich bringen.
    Sie ging extra langsam durchs Lokal und ließ dabei ihren Blick über die Gesichter der anderen Kunden streichen, doch die Menschen sahen harmlos aus. Dieser Muskelprotz Achmet war wohl die einzige Gefahr, und doch hatte sie tief drinnen ein schlechtes Gefühl. Wahrscheinlich war sie nur nervös, oder gab es da doch noch etwas anderes?
    Aber was könnte das nur sein?
    Im Lokal war viel Betrieb, und in Sibels Nähe gab es nur noch freie Plätze an Tischen, wo schon Leute saßen. Sollte sie sich irgendwo dazusetzen? Lieber nicht, das war bestimmt eine schlechte Idee.
    Sie ging nun an den beiden vorbei und lauschte, was dieser Achmet zu ihr sagte, doch die zwei unterhielten sich auf Türkisch, und sie konnte nichts verstehen. Für einen Moment sah Sibel zu ihr, und ihre Blicke kreuzten sich, aber das reichte nicht aus, um sie zu manipulieren. Schade. Sie ging also weiter und setzte sich an einen freien Tisch im hinteren Teil des Restaurants.
    Ganz in ihrer Nähe gab es einen Fernseher, der einen flachen Bildschirm hatte. Es lief ein Videoclip mit türkischer Popsong, aber die Lautstärke war so niedrig eingestellt, dass man davon nur wenig hören konnte.
    Der Kellner kam nun und servierte ihr den Cappuccino. Sie zahlte gleich und gab dem Mann ein kleines Trinkgeld. Sollte sie fragen, ob er Sibel kannte? Lieber nicht, das wäre zu auffällig.
    Da eine der Säulen ihr die Sicht verdeckte, rutschte sie mit dem Stuhl ein Stück zur Seite und konnte so die beiden besser sehen. Sie versuchte, Sibels Blick zu erhaschen, doch es ging nicht. Nun kam ein Kellner zu den beiden und brachte ihnen ihre Speisen: Sibel hatte eine Suppe, und dieser Achmet offenbar Zucchini-Puffer. Er fing gleich an zu essen, und so wie es aus der Distanz aussah, war er auch hungrig.
    Ein junges Pärchen stand nun auf, und der Tisch direkt neben Sibel und Achmet wurde frei— sollte sie sich dort hinsetzen? Lieber nicht, es würde auffallen, und sie müsste darauf Acht geben, dass dieser Achmet nichts bemerkte, wenn sie Sibel beeinflusste.
    Sie sah nun nach draußen, und dabei fiel ihr ein farbiger Mann auf, der

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