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Madame Fabienne

Madame Fabienne

Titel: Madame Fabienne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnny70
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es war eine automatische Bewegung gewesen.
    War das nicht übertrieben?
    Nein, nein, irgendwie hatte sie doch wieder ein mieses Gefühl, aber an was könnte das wohl liegen? Vielleicht daran, dass die Sache am Nachmittag fehlgeschlagen war. Wäre Hasan nicht im Café-Restaurant Irmela aufgetaucht, könnten sie jetzt schon ein gutes Stück weiter sein. Wo war eigentlich Véronique? Sie schloss einen Moment die Augen und konnte spüren, dass Véronique in der Nähe war.
    Sie holte das Handy noch mal aus der Seitentasche des Wollmantels und gab die Nummer ein. Véronique meldete sich gleich nach dem ersten Klingeln, "Ja."
    "Hallo, wo bist du?"
    "In ein oder zwei Minuten bin ich bei dir."
    "Gut. Im Café war Fehlanzeige."
    "Und jetzt?"
    Das war ne gute Frage. "Jean Claude ist unterwegs... Ich sag ihm dann, was er machen soll." Sie sah noch mal auf ihre Armbanduhr, "Halt die Augen offen, ich habe ein schlechtes Gefühl."
    "Ich bin gleich da."
    Sie unterbrach die Verbindung und ließ das Handy wieder im Mantel verschwinden. Der Himmel färbte sich nun schwarz, und durch die kahlen Zweige konnte man den zunehmenden Mond sehen. Im Strom der Autos konnte sie nun einen blauen Audi entdecken. Gleich darauf hielt der Wagen vorm Café Maxi, und auf der Fahrerseite ging die Tür auf. Ein langer Mann stieg aus und schlenderte zum Eingang des Lokals.
    Es war Jean Claude. Gut.
    Er trug wieder dieses karierte Jackett, darunter ein weißes Hemd, das am Kragen offen stand. Bei dem Audi brannten noch die Scheinwerfer und schnitten durch die Nacht. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie ihn rufen würde, sonst könnte er sie nicht finden. Aber sie spürte wieder, wie sich etwas in ihr sträubte. Was war hier nur los? Sie sah sich um, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Sie ging also ein Stück weit zum Zebrastreifen und gab Jean Claude ein Handzeichen, doch er bemerkte es nicht, weil er offenbar immer noch ins Café sah. "Jean Claude?"
    Er reagierte nicht.
    Sie müsste wohl lauter rufen. "Jean Claude?"
    Wieder nichts. Sie ging ein Stück weiter und hatte schon fast den Mittelstreifen erreicht, als ihr ein bordeauxroter Citroën auffiel. Die Scheinwerfer glitten über sie, und für einen Moment war sie geblendet. Sie hob eine Hand vors Gesicht und konnte so wieder besser sehen: Der Citroën hielt nun am Straßenrand, und sofort gingen auch die vorderen Türen auf.
    Zwei Männer sprangen aus dem Wagen und liefen auf sie zu. Der eine war schlank und trug ein dunkles Jackett, das ganz aufgeknöpft war. Seine schwarzen Haare hingen ihm wirr auf die Stirn, und im Gesicht sah er zu blass aus. Selbst aus der Distanz hatte man den Eindruck, als stimme etwas nicht mit ihm. War er krank? Irgendwie kam ihr der Fremde jetzt auch bekannt vor, aber woher nur?
    Hatte er etwas gerufen?
    Wer war denn das? Sie trat einen Schritt zurück: Das war ja Didier Malvault. Was machte der denn hier? Ein silbergrauer Mercedes raste nun hupend heran und versuchte, Didier und den anderen Kerl umzufahren. Den beiden gelang es gerade noch, zur Seite zu springen. Didier lag auf dem Boden und sah zu ihr, doch sie mied seinen Blick, und ein eisiger Schauer floss ihr über den Rücken.
    Sie müsste hier abhauen, sofort.
    Sie fing an zu laufen und hörte dabei wütende Rufe hinter sich. Die beiden verfolgten sie. Wie viel Vorsprung hatte sie wohl? Bestimmt nur wenig. Sie versuchte, über die Schulter zu schauen, aber sie konnte nichts erkennen. Es wäre gut, wenn sie schon bald ein Versteck finden würde.
    Sie lief also in die nächste Seitenstraße, wo sonst niemand mehr zu Fuß unterwegs war. Links und rechts standen Häuserzeilen, am Gehsteig waren fast überall Autos geparkt. Die Laternen brannten, allerdings gab es auch Stellen, die so dunkel waren, dass man sie nicht einsehen konnte. Der Wind kam nun auf und trieb ein Stück Zeitung vor sich her.
    Sie lief weiter, so schnell sie konnte. Ihr Mund stand offen, und ihr Atem kam nun schneller.
    Didier war hinter ihr her. Wer war wohl der zweite Mann gewesen? Sie konnte sein Gesicht nur für einen Moment im Licht der Scheinwerfer sehen, dann hatte der Kerl sich schon abgewandt. Irgendwie kam ihr jetzt auch dieser Typ bekannt vor, aber woher? Keine Ahnung. Gut, dass Véronique ihr zu Hilfe gekommen war, sonst hätten die anderen sie jetzt vielleicht schon.
    Ob Véronique mit dem Mercedes noch wegfahren konnte? Schwer zu sagen. Wahrscheinlich, oder?
    Fabienne blieb nun stehen und lehnte sich gegen eine Hauswand. Sie

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