Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das sich nun bei mir befindet.«
    Andere Menschen hätten darüber gelacht. Ich tat es nicht, denn ich kannte die Regeln. Sie hatte Recht, in allem hatte sie Recht, denn wäre es anders gewesen, hätte mein Kreuz nicht reagiert. So aber hatte ich die fremde Macht deutlich zu spüren bekommen und wusste jetzt, dass ich mich nicht getäuscht hatte.
    Diese Person war schwarzmagisch beeinflusst.
    Sie stand eben unter diesem mörderischen Druck, den sie freiwillig nicht aufgeben würde.
    Bisher hatten wir nur über mich und sie gesprochen. Aber es gab noch eine andere Person, die wichtig war. Um sie war es mir eigentlich gegangen, und um sie drehte sich auch meine nächste Frage.
    »Was hat Maxine Wells damit zu tun? Sie hat Elax nicht getötet. Das bin ich gewesen, mein Kollege ebenfalls und...«
    »Du warst der Anführer.«
    »Dann kannst du Maxine ja laufen lassen!«
    »Nein, nein«, erklärte sie voller Überzeugung. »Das werde ich nicht tun. Das kann ich nicht zulassen, denn sie hat dich auf die Spur meines Freundes gebracht. Ohne sie wärst du nicht an ihn herangekommen, und er hätte seine Forschungen weitertreiben können. Das ist nicht gelungen, und deshalb wird auch sie sterben.«
    »Wo kann ich sie finden?«
    »Sie ist nicht weit von hier entfernt.«
    »Das glaube ich. Aber wo?«
    Tabea ließ sich Zeit mit einer Antwort. Sie deutete sie zunächst auch nur an, drehte sich halb zur Seite und streckte den Arm aus. Mit der Hand wies sie auf den Stall oder die Scheune, durch deren Ritzen weiches Licht schimmerte.
    »Ich habe sie dort hingebracht.«
    »Als Gefangene.«
    »Sie kann sich bewegen.« Nach dieser Antwort kicherte Tabea. »Ich habe nichts dagegen. Es fragt sich nur, ob meine Freunde das auch zulassen werden.«
    »Freunde?«
    »Ja, Sinclair, ja, meine Freunde. Diejenigen, die ich eingefangen habe, weil ihre Besitzer sie nicht mehr wollten. Sie gehorchen mir aufs Wort, glaube es mir.«
    »Sind es Pferde?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es sind drei Katzen, Sinclair, aber besondere. Keine Hauskatzen, sondern Leoparden...«
    Nach dieser Antwort konnte sie nicht mehr an sich halten und lachte schallend in den Nachthimmel hinein...
    ***
    Das Lachen konnte nicht mal von den Mauern und vom Nebel verschluckt werden. Maxine hörte es überdeutlich, aber auch die drei Leoparden hatten es vernommen, und mit ihrer Ruhe war es vorbei. Ein Tier sprang an Maxine hoch, stieß sie mit ihren Pfoten an und trieb sie einige Schritte zurück. Sie fiel zum Glück nicht zu Boden, aber sie traute sich auch nicht, auf die Tür zuzulaufen, um aus dem Stall zu verschwinden. Die drei Leoparden würden es nicht zulassen. Sie hatten hier das Sagen, sie hatten die Kontrolle, und erst wenn sie es wollten, ließen sie Maxine frei.
    Die Ruhe der Leoparden war vorbei. Plötzlich wurden sie das genaue Gegenteil davon. Unruhe breitete sich aus, die auch die Tiere erfasste. Sie bewegten sich mit schnellen Schritten durch den Stall. Sie zogen ihre Kreise, fauchten und schlugen mit ihren Tatzen nach irgendwelchen Phantomfeinden, doch sie waren nicht so stark abgelenkt, dass sie die Tierärztin aus den Augen gelassen hätten.
    Die drei Leoparden hatten das Innere des Stalls zu einer Arena gemacht. Anders bewegten sich auch im Zirkus die Raubtiere nicht, wenn sie unter die Kontrolle des Dompteurs gerieten. Es war der reine Wahnsinn, der um die Frau herum ablief, die kein Mittel kannte, um die Tiere zu stoppen. Auf ihre Rufe hätten sie nicht reagiert, und sie wollte sie auch nicht provozieren.
    Der Schweiß auf ihrem Körper hatte sich mittlerweile in eine kalte Schicht verwandelt, so dass sie das Gefühl hatte, ihre Kleidung wäre eingeleimt worden. Auch jetzt suchte sie nach einem Ausweg aus ihrer Lage. Der Weg bis zur Tür war beileibe nicht weit, aber sie würde ihn nicht schaffen, denn die Tiere waren immer schneller. Ein Leopard schafft mit einem Sprung eine Strecke, von der ein normaler Mensch nur träumen kann.
    Und doch musste sie etwas tun. Sie wollte und musste hier raus. Aber nicht schnell und hektisch. Es musste ihr gelingen, die Tiere zu überlisten.
    Reiß dich zusammen!, hämmerte sie sich ein. Zeige vor allen Dingen keine Angst. Denk daran, dass du schon zahlreiche Tiere in deiner Praxis behandelt hast. Denk an die gefährlichen Kampfhunde, mit denn du klar gekommen bist, die plötzlich lammfromm waren, als sie in das Behandlungszimmer geführt wurden.
    So machte sie sich Mut, und sie wollte auch nicht daran denken, das es

Weitere Kostenlose Bücher