Made in Germany
könnt!”
Es gibt genügend gute Argumente für und gegen das Landleben. Mein Argument für das Landleben: Ich bin der Natur näher als in der Stadt. Ich liebe die Tiere, ich liebe die Pflanzen, und ich liebe selbstverständlich auch die Menschen.
Zwei Dinge haben mich immer berührt: der Menschenschutz und der Tierschutz. Ich unterstütze Amnesty International und die Tierrechtsorganisation PETA. Für PETA bin ich sogar als Botschafter unterwegs.
Es geht mir um den Schutz des ganzen Planeten, „Gaia”, wie der berühmte Chemiker, Mediziner und Biophysiker James Lovelock ihn nennt. „Gaia” umfasst alles, was ich auf unserem Planeten liebe: die Flora, die Fauna und all die anderen Mädels.
Wie Lovelock glaube auch ich, dass „Gaia” ein intelligenter Organismus ist. Dazu zähle ich natürlich auch die Tiere. Tiere kennen keinen Rassismus. Ein Löwe sagt sich: „Ich mache keine Rassentrennung. Scheißegal, ob Gnu, Gazelle oder Antilope – Hauptsache lecker!”
Tiere kennen keine sozialen Schichten, keine Steuern und keine Krankenkassen. Sie machen alles instinktiv: Nur der Stärkste wird der Anführer – und nicht der mit den meisten Länderspielen.
Tiere sind einfach nur Tiere. Wenn der Tiger morgens Hunger hat, dann zieht er los und sucht sich was. Wenn nicht, dann hängt er ab und knattert die Tigerin. Was für ein Leben!
Als Kind hat man mir beigebracht: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Aber als ich erwachsen wurde, dachte ich intensiver über diese These nach: Krieg, Hass, Volksmusik … mir kamen leise Zweifel, dass wir tatsächlich die Krone der Schöpfung sind!
Die offene Frage über die Krone der Schöpfung hat
mich Konsequenzen ziehen lassen: Ich esse seitdem kein Fleisch mehr. Ich will auf Nummer sicher gehen: Nachher stellt sich raus, dass die Tiere den Planeten beherrschen und wir Menschen nur die Gäste sind … und da will ich nicht in Erklärungsnot kommen: „Ja, es kann sein, dass ich damals Ihren Außenminister gegessen habe, aber für mich war das vollkommen normal! Wir wussten ja von nichts! Für mich war er in dem Moment auch nicht Außenminister, sondern einfach nur Mettbrötchen!”
Ich bin der Meinung, wir Menschen sollten uns der Natur anpassen – und nicht umgekehrt. Es gibt keine Situation, für die es keine Lösung gibt. Die Natur selbst ist mit ihren fantastischen Ideen das beste Vorbild!
Die Natur wehrt sich. Sie gibt sich nicht kampflos geschlagen und versucht mit allen Mitteln, sich an den Mist anzupassen, den wir verzapfen. Und die Menschen kriegen es nicht mit. Auch der Klimawandel ist eine Reaktion der Natur auf das Fehlverhalten der Menschen:
Weil wir so viel Dreck in die Luft pusten, sagt sich das Klima: „Wenn ihr macht, was ihr wollt, dann mache ich auch, was ich will.”
Und was macht der Mensch? Anstatt „Entschuldigung” zu sagen, ab sofort auf die Natur Rücksicht zu nehmen und zu versuchen, den Klimawandel zu stoppen, sagt er sich: ”Klimawandel ist geil! Ich fahr mit meinem Achtzylinder-SUV noch zehnmal um den Weihnachtsmarkt, dann ist es morgen so warm, dass ich ins Freibad gehen kann!”
KAPITEL 12
Urlaub
In Deutschland wird an allen Ecken und Enden gespart: Der Staat streicht Kindergartenplätze, Bildungs- und Sozialleistungen, aber auch im Privaten wird kräftig zurückgesteckt. So können es sich viele Familien und sozial Schwache nicht mehr leisten, öfter als viermal im Jahr Urlaub zu machen! Viele sagen sich: Lieber verhungern, nie wieder ein Buch kaufen und jahrzehntelang im gleichen Jogginganzug zur Arbeit gehen, als auf den monatlichen Wochenendtrip nach Palma de Mallorca zu verzichten!
Es ist eine unumstößliche Tatsache: Die Deutschen geben Unsummen für ihren Urlaub aus! Manche Statistiken sprechen von 52 Milliarden Euro pro Jahr, und da ist die Minibar-Abrechnung von Willi Herren noch nicht mitgerechnet. 52 Milliarden! Damit ist Deutschland uneinholbar Reise-Weltmeister! Also, wer Lust auf einen Autokorso hat: Fähnchen raus, hupen und ab die Post!
Dabei ist Reisen als Freizeitbeschäftigung noch gar nicht so alt: Erholungs- und Vergnügungsreisen gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Wer vorher den Aufenthaltsort wechselte, tat das wegen Wassermangels und Naturkatastrophen
(Steinzeit), um zu heiligen Stätten zu pilgern und Wallfahrten zu unternehmen (Mittelalter), um Handel und Wissenschaft zu betreiben (frühe Neuzeit) oder weil der Nachbar den ganzen Tag bei offenem Fenster mit höllischer Lautstärke
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