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Maechtig, mutig und genial

Maechtig, mutig und genial

Titel: Maechtig, mutig und genial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Karnofsky
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http://www.people.com/people/archive/article/0,,20078913,00.html , 14.5.2012. Porträt über Ana Guadalupe Martínez.
    Comisión para la Verdad para El Salvador (Presidente Belisario Betancur, Reinaldo Figueredo Planchart und Thomas Buergenthal): »De la Locura a la Esperanza: la guerra de los Doce Años en El Salvador.« San Salvador, Mai 1993. http://www.uca.edu.sv/publica/idhuca/cv.pdf , 14.5.2012. Resümee der Wahrheitskommission, die die Menschenrechtsverletzungen des Bürgerkrieges aufgearbeitet hat.
    Klaas Dykmann:
El Salvador – Die Menschenrechte im Visier. Die Auseinandersetzung vom Beginn des Bürgerkriegs bis zum Amnestiegesetz (1980–1993)
. Hamburg 1999. Das Buch stellt die Ereignisse chronologisch dar und schildert ausführlich die Menschenrechtsverletzungen beider Kriegsparteien.
    Ana Guadalupe Martínez:
Die geheimen Kerker El Salvadors. Das Zeugnis der Comandante Guerillera
. Aus dem Spanischen von Karin Schmidt. Bornheim 1982.
    Carlos Meyer: »Ana Guadalupe Martínez – Secretaria Adjunta del PDC«. Interview, 10.6.2010. Auf: http://mediolleno.com.sv/entrevistas/1202/ana-guadalupe-martinez-secretaria-adjunta-del-pdc , 14.5.2012. Ana Guadalupe Martínez äußert sich rückschauend zur FMLN, zum Friedensvertrag und zu ihrer heutigen politischen Arbeit.

MARINA SILVA
BRASILIEN, *1958
    Niemand hatte vermutet, dass die Kandidatin der kleinen Grünen Partei Brasiliens (
Partido Verde
, PV), Marina Silva, es bei den Präsidentschaftswahlen 2010 auf 19,4 Prozent der Stimmen bringen würde. Denn das große Thema der einstigen
seringueira
(dt.: Kautschuksammlerin) aus dem Amazonasbundesstaat Acre, der Erhalt und die nachhaltige Nutzung des Regenwaldes, war in den letzten Jahrzehnten nicht sonderlich populär in Brasilien. Der unerwartete Erfolg der von ihren Anhängern als »Königin von Amazonien« bezeichneten ehemaligen Umweltministerin der Regierung Lula zeigt jedoch, dass vor allem in den städtischen Mittelschichten das Umweltbewusstsein wächst. Vor allem aber haben ihre Unbeugsamkeit, ihre Gradlinigkeit, ihre Zähigkeit und ihr Fleiß der vierfachen Mutter Stimmen eingebracht.
    Maria Osmarina da Silva, die sich seit 1986 Marina Silva nennt, wurde am 8. Februar 1958 geboren, auf der Gummipflanzung Bagaço im Weiler Breu Velho 70 Kilometer östlich von Rio Branco, der Hauptstadt des Bundesstaates Acre. Ihre Großmutter half ihr im für die Amazonasregion typischen, mit Palmen gedeckten Stelzen-Holzhaus auf die Welt. Marina ist die zweitälteste Tochter von Maria Augusta und Pedro Augusto da Silva, die beide sowohl afrikanische als auch weiße Vorfahren haben. Der älteste Sohn des Ehepaars da Silva starb im Alter von einer Woche an einer Nabelschnurentzündung, und erst später kam ein zweiter Sohn zur Welt. Die da Silvas wurdenimmer bedauert, weil sie lange keine Söhne hatten, schreibt Marinas Biographin Ziporah Hildebrandt, da die Söhne gewöhnlich ab dem neunten oder zehnten Lebensjahr dem Vater beim Gummizapfen zur Hand gehen.
    Das Essen war oft knapp, weil das Geld nicht reichte, und so zog die Familie in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die 1 400 Kilometer entfernte Amazonasmetropole Manaus. Marina war damals sieben Jahre alt. Der Vater eröffnete dort ein kleines Lebensmittelgeschäft, das er jedoch nach fünf Monaten wieder schließen musste. Ein Bruder riet ihm, es mit einer Maniokpflanzung zu versuchen, und so zogen die da Silvas weiter nach Santa Maria im Mündungsgebiet des Amazonas. Doch bald fielen die Preise für Maniokmehl, und erstmals litt die Familie Hunger. Nach fast zwei Jahren war dann Pedro da Silvas ehemaliger Chef auf der Gummipflanzung in Acre bereit, der Familie das Geld für die vierwöchige Rückfahrt über den Amazonas vorzustrecken. Ein weiteres Jahr später, Marina war zwölf, wurde auch sie Gummizapferin, weil der Vater Hilfe brauchte: »Mit ihrem Messer ritzte Marina vorsichtig die Barke an. Weißer Latex floss aus dem langen Schnitt. Sie hielt einen Zinnbecher darunter, um den milchigen Saft aufzufangen und setzte dann ihren Weg fort. Sie ging schnell, denn sie musste etliche Meilen gehen, bis sie zum Abendessen nach Hause kam«, beschreibt Hildebrandt die Arbeit. In jener Zeit lernte Marina, dass die Bewahrung des Waldes mit seinen Gummi- und Paranussbäumen für die Menschen im Amazonasgebiet lebenswichtig ist.
    Um 1970 begann dann die brasilianische Militärregierung (1964–1985), Straßen in den Amazonaswald zu schlagen und den Regenwald in vorher nie

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