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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Er hatte eine Hand tief in der Manteltasche vergraben und schien unter dem Mantel etwas gegen seinen Körper zu drücken. »Chuckeeee.«
    Dani trat einen Schritt zur Seite und damit aus dem schwachen Licht, das durch die halb geöffnete Tür fiel. »Ist jemand bei dir, Chuck?«
    Chuck kicherte. »Eine Lady? Nein, Chuckee hat keine Lady.«
    »Das will ich sehen.«
    Chuck ging zur Seite. Dani nahm die Taschenlampe vom Bund und betrat den Raum. Vier Wände und Müll. Hier konnte sich sonst niemand versteckt halten.
    »Sag ich doch«, murmelte Chuck, als sie wieder herauskam.
    »Du bist schon eine Weile hier, stimmt’s? Wohnst du hier?«
    »Hier. Da.« Wieder kicherte er und deutete auf ihre Umgebung. »Hier Chuck, da Chuck.«
    »Schluss damit. Was nimmst du? Bist du auf Crystal?«
    Er zuckte. »Nein, nein, kein Crystal. Ein bisschen Speed, Ice. Kein Crystal. Crystal macht dich kaputt.«
    Das war Junkie-Logik. »Ich hörte, du hast ein Spielzeug gefunden, Chuck. Ein Plüschtier. Stimmt das?«
    Er machte einen Schritt zurück und presste den Arm noch fester gegen den Körper. Dani sah genauer hin. Da war etwas.
    »Was hältst du da im Arm? Lass mal sehen, Mann.«
    Doch Chuck wich zurück. »Meins, meins. Nicht anfassen.« Mit der freien Hand griff er nach dem Gegenstand und zog ihn unter dem Mantel hervor. Dani leuchtete mit der Taschenlampe darauf. Es war ein Plüschteddy, auf dem ein dunkler Fleck prangte. Dani hielt den Atem an.
    »Wo hast du den her, Chuck? Von einem blonden Mädchen? Alicia?« Doch Chuck wich immer weiter zurück in Richtung Tür. Dani bemerkte, dass Mitch vorsichtig nach links schlich, um ihm den Weg abzuschneiden.
    »Weiß nicht, von welcher Blonden du sprichst. Bleib weg, wegbleiben.«
    Mitch stand jetzt direkt hinter Chuck. Dani zögerte. Chuck hatte den Arm, mit dem er den Teddy gegen den Körper presste, nicht bewegt. Seine Hand steckte noch immer in der Manteltasche. Das Bild einer blutigen Schere flackerte vor ihrem inneren Auge auf. Doch das ergab keinen Sinn. Ein Junkie mit einer Schere in Camden Park? Der Dani Nachrichten hinterließ?
    »Was steckt in deiner Manteltasche, Chuck? Zeig die Hand.«
    Chuck presste den Bären noch fester an sich und fing fast an zu weinen. »Meins. Kein blondes Mädchen. Meins.«
    »Hand aus der Manteltasche!«, befahl Dani, steckte die Taschenlampe fort und zog ihre Waffe. Mitch trat einen Schritt nach links, um aus ihrem Schussfeld zu geraten, falls sie abdrücken musste.
    Chuck winselte, als er versuchte, die Hand aus der Manteltasche zu ziehen. Er zog das Taschenfutter mit hervor, als habe sich etwas darin verfangen, und einen Augenblick später kam seine rechte Hand zum Vorschein.
    Dani schnappte nach Luft. Zuerst dachte sie, es sei ein dunkler Handschuh, den er zur Hälfte abgestreift hatte. Doch dann sah sie, dass seine Hand verletzt war, als habe er sie sich gequetscht. Und als sei sie beinahe abgetrennt worden. Sie baumelte nur noch an einem Strang herunter, und das Handgelenk war dick geschwollen wie ein Ballon, eingeschnürt von dem Mantelärmel.
    Dani ließ die Waffe sinken. »O Gott, Chuck, was ist passiert?« Er betrachtete die Wunde, als sehe er sie zum ersten Mal, und blickte dann wieder auf den Teddy in seiner Linken. Es schien, als wollte er den Arm ausstrecken, doch dann duckte er sich plötzlich. Kam hoch und duckte sich wieder. Als wollte er einem Hagel von Geschossen, Ungeziefer oder Meteoriten ausweichen.
    Vermutlich drehte er langsam durch.
    »Mein Gott«, keuchte Mitch und sah Dani über Chuck hinweg an. Sie erkannte, wie angespannt er war, und schüttelte den Kopf. Chuck hatte Rosie auf keinen Fall getötet. Ihr Mörder war Rechtshänder gewesen und hatte seine Tat gut geplant. Chuck besaß nicht mehr genügend Hirnzellen, geschweige denn eine funktionstüchtige Rechte, um Rosies linke Wange und ihren Schädel systematisch zu verstümmeln.
    Langsam steckte Dani ihre Waffe fort, nahm stattdessen die Taschenlampe zur Hand und versuchte, den Teddy, mit dem Chuck herumwedelte, anzuleuchten. Das Plüschtier hatte eine Schleife um den Hals, an der ein Kärtchen hing.
    »Gib mir den Teddy, Chuck. Ich muss ihn mir ansehen.«
    Chuck schluchzte, doch er reichte ihr das Spielzeug. Der Fleck war klebrig, und die Karte … Dani versagten beinahe die Knie. Auf der Karte stand in Druckschrift zu lesen:
RR DEPOT, 8:30. Es geht um deine Tochter.
    Mitch kam zu Dani und hielt sie tröstend am Ellbogen. »Wo hast du den Teddy her?«, fragte er

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