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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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und Dani zum Wagen zurückgingen. Die Erschütterung war ihr deutlich anzumerken. Sie hatte bis jetzt einen kühlen Kopf bewahrt, war professionell gewesen, doch das blonde Haar an der Wand neben den getrockneten Blutspritzern hatte sie umgehauen. Das, und der Angriff des verrückten Chuck.
    Nein, das hatte Mitch viel mehr umgehauen. Er hatte schon etliche beängstigende Dinge in seinem Leben gesehen, vieles davon grauenvoller als die Geschehnisse des heutigen Abends. Aber nichts hatte seine Seele derartig in Aufruhr versetzt wie der Moment, als er begriff, dass Dani der Grund für Chucks Wut war.
    »Er wollte dir weh tun«, sagte Mitch und schlüpfte auf den Fahrersitz. »Das Arschloch hat sich auf dich gestürzt.«
    »Ich weiß«, antwortete Dani. »Ich habe es erst gemerkt, als du ihn schon abgewehrt hattest.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Es ist ziemlich gut, dich dabeizuhaben.«
    Mitch fluchte. »Ich weiß nicht, ob ich mich beherrscht hätte, wenn er dir etwas angetan hätte.«
    »Mir geht’s gut.«
    »Nun, der Punkt ist, dass ich ihn getötet hätte. Ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, Dani. Wenn er es gewagt hätte, die Hand gegen dich zu erheben, hätte ich den Scheißkerl umgenietet.«
    Sie grinste schief. »Wie gehoben du dich ausdrückst.«
    Mitch lachte, und die Spannung ließ allmählich nach. »Was ist mit dir und Chief Gibson los?«, fragte er. Gibson war mit der Spurensicherung im Schlepptau aufgetaucht, hatte Dani den Teddy und die Nachricht abgenommen und ihr befohlen, sich gefälligst aus dem Staub zu machen. Er würde jetzt mit den diensthabenden Kollegen weitermachen. Dani drängte darauf, dass Chuck Hilfe bekam, und ließ sich erst von Mitch zu ihrem Wagen begleiten, als Gibson schließlich eingewilligt hatte. »Was hat er gegen dich? Hast du dich geweigert, mit ihm ins Bett zu gehen?«
    Sie erschauderte. »Igitt. Ich habe doch gewisse Ansprüche.«
    »Na, vielen Dank.«
    Sie lächelte flüchtig, wurde aber rasch wieder ernst. »Warum fragt du?«
    »Er wollte nicht, dass du am Tatort bleibst. Und er will dich auch nicht bei dem Fall dabeihaben.«
    »Das wusstest du doch bereits.«
    »Ja. Aber es schien ihn wenig zu kümmern, dass der Mörder dich ins Visier genommen hat … und er hat dich nicht gefragt, ob du zurück ins Motel gehst oder wo du heute übernachten wirst. Oder ob du dich sicher fühlst. Er wollte nur, dass du möglichst rasch verschwindest.«
    »Hm«, machte Dani, woraufhin sich Mitch fragte, ob noch mehr dahintersteckte. Wenn Chief Gibson so sehr um Dani besorgt war, dass er sie in ein Motel steckte, dann hatte er sich heute Abend jedenfalls nichts davon anmerken lassen. Mitch war sich ziemlich sicher, dass es Gibson noch um etwas anderes ging, beschloss aber, sich darüber später den Kopf zu zerbrechen. Jetzt wollte er Dani an einen gemütlichen und sicheren Ort bringen, wo sie allein waren. Er wollte sie in die Arme nehmen und sie vor allem Übel der Welt beschützen.
    Nackt.
    Himmel, was war er doch für ein Neandertaler. Aber die körperliche Spannung zwischen ihm und Dani war zu stark, als dass er sie ignorieren konnte. Er hatte sich lange genug zurückgehalten.
    Er drehte den Schlüssel im Zündschloss, fuhr ein kleines Stück und hielt wieder an. Rechts ging es zum Motel, links zur Stiftung. Zeit für eine Entscheidung.
    »Was ist los?«, fragte Dani, als er anhielt.
    Mitch stellte den Schalthebel auf die Parkposition und blickte starr durch die Windschutzscheibe. »Wohin soll ich dich bringen?«, fragte er.
    Erst schien es, als habe sie die Tragweite seiner Frage nicht verstanden, doch dann erstarrte sie, und die Luft zwischen ihnen schien sich zu verdichten. Mitch beschloss, seinen Standpunkt unverblümt deutlich zu machen. »Denk gut über deine Antwort nach, Dani, ich spreche nicht allein von heute Nacht. Wenn du jetzt mitkommst, werde ich auch morgen früh da sein. Und übermorgen. Und den Tag darauf. Ich werde nicht zulassen, dass du mich wieder wegstößt.«
    Dani blickte auf ihre Hände, die sie verschränkt im Schoß hielt. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wispern. »Ich will dich nicht wegstoßen.«
    Mitchs Herz schlug Purzelbäume. Und sein Blut sammelte sich irgendwo unterhalb seiner Gürtellinie. »Ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern«, warnte er sie.
    Sie blickte ihn an. »Das hoffe ich.«

36
    S ie konnten sich gerade noch zurückhalten, bis sie im Apartment angekommen waren, dann brach sich ihre Leidenschaft ungezügelt Bahn.

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