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Maedchenmoerder Ein Liebesroman

Titel: Maedchenmoerder Ein Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Dorn
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gesehen, sprich: Niemand rechnete damit, dass ich plötzlich ein grell gemustertes Kleid anhatte.)
     
     
    Ich wundere mich, dass Du mich am »Katzenkap« wegen meiner Verklemmtheit nicht aufgezogen hast. Denn natürlich habe ich das Kleid nicht angelassen, weil mir kalt gewesen wäre. Und als ich ins Wasser gegangen bin, um meine Haare auszuspülen, habe ich es nicht deshalb anbehalten, um es »gleich mitzuwaschen«, sondern weil ich mich geschämt habe, nackt vor Dir herumzuspringen.
    Dass Du hingegen schon vor dem Färben Deine neue Lederjacke und Dein neues T-Shirt ausgezogen hattest, war mir überhaupt nicht unangenehm, im Gegenteil. (Hast Du nicht mitbekommen, wie ich Dich angestarrt habe, als Du dann auch noch Deine Jeans ausgezogen hast und komplett nackt ins Wasser gerannt bist?) Und als Du nach zehn oder fünfzehn Minuten wieder zurückgeschwommen kamst und Dich auf dem großen Felsen zum Trocken ausgestreckt hast, da habe ich es einfach nicht länger ausgehalten, Dich nur anschauen, aber nicht anfassen zu dürfen. (Mit den dunklen Haaren hast Du mir noch besser gefallen als zuvor...)
     
     
    Doch nie wäre ich den Hang, den ich erklommen hatte, um mich von Deinem Anblick abzulenken, so aufgeregt wieder hinuntergelaufen, um Dir von dem einsamen VW-Bus oben an den Klippen zu berichten, hätte ich damals schon gewusst, was Dich an diesem Bus eigentlich interessieren würde. Und über Deine Bemerkung, dass ich mit meiner neuen Frisur wie eine »richtige Hippiebraut« aussehen würde, hätte ich auch nicht gelacht, hätte ich geahnt, worauf Du hinauswolltest.
    Um es ein für alle Mal klarzustellen: Mir ging es nicht darum, Dich zu einem Zootier zu machen, das sich mit der Beute begnügt, die ein Wärter ihm hinwirft. Ich wollte nur verhindern, dass Du solche Lowlifes jagst.
    Und dass »Doro« und Petra Lowlifes gewesen sind, hättest Du in der ersten Sekunde erkennen können. Oder fallen Dir andere Lebensformen ein, die heutzutage noch Dreadlocks tragen? Die in viel zu weiten Tops herumlaufen, aus denen alles heraushängt? Die sich nach dem Baden lediglich ein Batiktuch um die Hüften wickeln, ohne sich die Mühe zu machen, wenigstens in eine Bikinihose zu schlüpfen? Denen all dies noch nicht einmal peinlich ist, selbst wenn fremde Menschen sich nähern? Sondern die in einer solchen Situation pseudolässig die Hand heben, um » Peace « zu machen?
    Der Joint ist nicht das Problem gewesen. Im Gegensatz zu Dir habe ich ja sogar daran gezogen. (Obwohl ich höchstens dreimal im Jahr kiffe!) Aber spätestens als Du angefangen hast, den Unsinn vom »Achsbruch« zu erzählen, und dass die Wege hier von Jahr zu Jahr schlimmer würden, und dieses grünhaarige Rastamonster Dir auch noch beigepflichtet hat, dass es in der Tat immer »krasser« würde, aber das »halt das Coole« an der Gegend sei - spätestens da war mir klar, dass ich nichts mehr zu melden hatte. Dass ich mir die Kommandozentrale wenigstens ein bisschen zugenebelt habe, ist das Klügste gewesen, was ich an diesem Nachmittag tun konnte. Und wahrscheinlich hätte ich noch einmal kräftig ziehen sollen, dann wäre mir nämlich erspart geblieben, den Blödsinn mit anzuhören, den Ihr gequatscht habt.
    »Und was macht ihr so?«
    »Chillen halt, ist alles so spirituell hier.«
    »Nur diese Parkhüter sind echt’ne Pest.Vor denen müsst ihr euch in Acht nehmen. Die lassen einen keine Nacht in Ruhe, und dann machen die so lange Stress, bis man auf einen dieser sauteuren Campingplätze geht.«
    »Faschos.«
    Und Dein Spruch »Keine Macht den Drogen«, den Du losgelassen hast, nachdem »Doro« Dir den Joint mit ihrem Dalai-Lama-artigen Lächeln hingehalten hatte, ist ebenfalls nicht lustig gewesen, sondern komplett abgedroschen, und man muss schon so zugedröhnt gewesen sein wie die beiden Rastamonster, um darüber fünf Minuten lachen zu können.
    Der Fairness halber gebe ich zu, dass Petra nicht ganz so hinüber gewesen ist wie ihre Freundin. Immerhin hat sie genug Anstand besessen, sich dafür zu entschuldigen, dass sie uns keinen Stuhl anbieten könne, da sie nur die beiden Campingsessel hätten. Dass Du keine Lust gehabt hast, im Bus nach einem »Kissen oder so« zu suchen, verdenke ich Dir nicht. Aber musstest Du wirklich sagen, dass die »gute alte Mutter Erde« noch immer »der beste Ort zum Sitzen« sei? Es ist mir wirklich schleierhaft, auf was für einem Trip Du an diesem Nachmittag gewesen bist.
    Sollte es Dich interessieren, auf was für einem

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