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Maenner in Freilandhaltung

Maenner in Freilandhaltung

Titel: Maenner in Freilandhaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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machst du doch sonst auch immer.«
    »Tolle Idee.« Ich erwiderte ihr Lächeln. »Obwohl ... wenn ich’s mir recht überlege, lasse ich das vielleicht doch lieber bleiben. Ich möchte nicht, dass man im Dorf schlecht über mich redet. Rebecca hat nämlich überall rumerzählt, dass die Lasagne wie eingeschlafene Füße schmeckt.«
    »Wie bitte?!« Hannahs Blick verfinsterte sich, und ihre Augen schienen Laserstrahlen abzufeuern. »Miss Vollkornkekse-ich-süße-nur-mit-Honig erdreistet sich allen Ernstes, über mein Essen herzuziehen? Dieses kleine Miststück werde ich mir vorknöpfen.«
    Sie rauschte davon. Um nichts auf der Welt hätte ich jetzt mit Rebecca tauschen wollen! Ich spürte, wie sich etwas in mir regte. Eine Spur Mitgefühl oder Schuldbewusstsein? Nein, nur die Lasagne. Ich hatte den ganzen Tag kaum etwas gegessen. Kein Wunder also, dass mir die späte Mahlzeit, die ich im Stehen heruntergeschlungen hatte, auf den Magen schlug. Was ich jetzt brauchte, war ein kleiner Verdauungsschnaps. Ich wollte mir gerade einen besorgen, als ich sah, wie Rebecca und Hannah unweit der Theke heftig gestikulierten und sich ankeiften. Der Körperhaltung nach zu urteilen, waren sie einander ebenbürtige Gegnerinnen. Hannah war jedoch die Angriffslustigere der beiden, Rebecca schien mehr aus der Defensive heraus zu agieren. Zu gern hätte ich den Ausgang dieses Schlagabtausches mitverfolgt, doch in diesem Moment gesellte sich Daniel zu mir. Er schwankte leicht, seine Augen waren so glasig, dass man sich darin spiegeln konnte.
    »Gerade habe ich festgestellt, dass ich den ganzen Abend noch nicht ein einziges Mal mit meiner bezaubernden Lieblingsschwägerin getanzt habe.« Im Gegensatz zu seinem Blick war seine Aussprache noch erstaunlich klar.
    »Du hast nur eine Schwägerin«, erwiderte ich lachend.
    »Stimmt. Aber selbst wenn ich mehrere Schwägerinnen hätte, wärst du mir mit Abstand die liebste.« Den treuherzigen Blick, den er mir dabei zuwarf, musste er sich von Ernie abgeguckt haben.
    Die Band, die in der letzten halben Stunde fast ausnahmslos fetzige Songs gespielt hatte, ließ die ersten Takte von Purple Rain erklingen, und ich ließ mich von Daniel leicht widerstrebend in den Arm nehmen. Nichts gegen meinen Schwager, und auch wenn Hannah und Rebecca vor Neid grün anlaufen würden, wenn sie sahen, wie Daniel mit mir auf Tuchfühlung ging – etwas Schnelleres wäre mir entschieden lieber gewesen!
    »Weißt du eigentlich, dass du verdammt viel Ähnlichkeit mit deiner Schwester hast?«, flüsterte Daniel mir ins Ohr, während er mich noch ein bisschen enger an sich zog. »Ihr seid beide hübsch, klug, witzig ...«
    Hey, was sollte das werden? Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich womöglich auf den verrückten Gedanken gekommen, dass Daniel versuchte, mich anzubaggern. Total absurd – trotzdem war es sicher nicht verkehrt, ihn vorsichtshalber auf Abstand zu halten. Was ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen war, denn er hing wie ein nasser Mehlsack über meiner Schulter. Auch motorisch war Daniel nicht mehr ganz auf der Höhe. Wenn er nicht gerade über seine eigenen Füße stolperte, trat er auf meine. Heiliger Bimbam, der Kerl war so voll wie der Strand von El Arenal während der Hochsaison! Erleichtert atmete ich auf, als das Stück endlich zu Ende war.
    »Wie wär’s mit einem Kaffee?«, schlug ich vor und rieb mir meine schmerzende Schulter.
    »Kaffee? Sei ehrlich, du willst nur deine Arzwälder ... Schwarzwälder Hirsch ...«, verhaspelte sich Daniel. »Sei ehrlich ... du willst nur deinen ... Kuchen an den Mann bringen.«
    »Gut, dann eben kein Kaffee.« Ergeben zuckte ich die Schultern. »Aber vielleicht solltest du zumindest mal ein paar Minuten raus an die frische Luft gehen.«
    Daniel nickte brav. »Okay. Ein bisschen frische Luft kann bestimmt nicht schaden. Kommst du mit?«
    Auf unsicheren Beinen bewegte sich Daniel im Slalomkurs auf den Zeltausgang zu. Ich folgte ihm nach draußen, wo ich gierig die frische Luft einsog. Mann, tat das gut! Wir waren nicht die Einzigen, die es ins Freie gezogen hatte. Neben einigen wild knutschenden Pärchen trieben auch etliche Panoramapinkler vor dem Zelt ihr Unwesen.
    »Warum müsst ihr Kerle eigentlich überall euer Ding auspacken?«, echauffierte ich mich, an Daniel gewandt, aufgebracht.
    »Komm her, ich verrat’s dir.«
    Daniel winkte mich mit dem Zeigefinger näher. In Erwartung eines witzigen Spruchs kam ich seiner Aufforderung nach, wobei ich

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