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Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Titel: Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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ist.
    Während beide jetzt auf das wippende Wasserbett wechseln und Fred den raffinierten Schlitz in Dahlias magentarotem Slip eingehend untersucht, ist die Prostituierte nicht ganz bei der Sache.
    »Meinst du, ich muss Angst haben?«, will sie plötzlich wissen.
    »Vor mir? Wie kommst du denn darauf?«
    Sie lacht, aber es klingt freudlos. »Nicht vor dir, Dummerchen. Aber wegen der Toten am Strand.«
    »Welcher Toten?«
    Freds Erregung fällt augenblicklich in sich zusammen.
    »Oh, entschuldige, es tut mir so leid, ich hab grad echt nicht an deine Geschichte gedacht.«
    Energisch streicht Dahlia sich die langen Haare hinter die Ohren und beugt sich über Freds Penis. Aber bevor sie ihn in den Mund nehmen kann, hebt Fred ihren Kopf mit beiden Händen wieder an.
    »Hey, lass das jetzt mal und sieh mich an. Was ist da passiert? Ich habe seit heute Mittag keine Nachrichten gehört. Hab ich was verpasst?«
    »In den Nachrichten kam auch nichts, jedenfalls nicht tagsüber, aber ein paar Mädels und ich haben vorhin zusammen die Tagesschau geguckt, war noch nicht viel los unten. Und mitten in der Tagesschau haben sie das Foto einer Kollegin gezeigt, die letzte Nacht hier ganz in der Nähe umgebracht worden ist.«
    »Eine Professionelle? Kanntest du sie?«
    »Nicht direkt. Ich habe sie ein-, zweimal zufällig getroffen. Wie das so ist. Sie hat auch nicht bei uns gearbeitet, sondern auf eigene Kosten. Kleine Wohnung und Anzeigen in diesen Käseblättern, du weißt schon.«
    »Lass dich bei einer intimen Massage verwöhnen?«
    »Genau. Und immer hat sie mit ihrer roten Mähne angegeben. Dabei war die komplett gefärbt. Eigentlich ist sie nämlich straßenköterblond.«
    Fred lacht. »Na solange deine Platinlocken echt sind, soll mir das egal sein.«
    »Ich hab nie ein Hehl daraus gemacht, das weißt du genau.«
    »Ich wollte dich ja nur ein bisschen aufziehen. Was ich aber nicht verstehe: Wieso ist die Tote ein Fall für die Tagesschau? War sie so prominent? Oder hat man ihre Kundenkartei gefunden? Wahrscheinlich kann man hier auf Sylt ja ordentlich abstauben, wenn man es klug anstellt, oder?«
    »Das denken die Leute bloß. Die paar Prominenten machen den Kohl nicht fett. Und zu uns kommen die sowieso nicht. Wenn schon, dann bringen die sich wahrscheinlich ihre eigenen Mädchen mit. Und außerhalb von Kampen gibt’s vor allem Rentner. Die sind froh, wenn Omi sie zu Hause in Ruhe lässt. Und die Familienväter stehen ja im Urlaub unter dauernder Beobachtung ihrer Muttis. Und die paar Jungspunde, die auch mal bei einer Nutte gewesen sein wollen, zählen erst recht nicht.«
    »Und warum hat es die Tote dann bis in die Tagesschau geschafft?«
    »Sie wissen nicht, wer sie ist. Und jetzt muss die Bevölkerung wieder ran.«
    »Ist doch okay.« Fred nestelt an Dahlias BH-Häkchen, die sich praktischerweise vorn zwischen ihren ansehnlichen Brüsten befinden. Nachdem er beide Brüste so sorgfältig aus ihrer Spitzenverpackung gehoben hat, als handle es sich um empfindliche Südfrüchte, hält er plötzlich in der Bewegung inne.
    »Und? Habt ihr schon ausgesagt?«
    »Nee. Wir halten uns da zurück. Das soll die Bullerei mal schön selbst rausfinden. Sonst sind wir die Nächsten, die da morgens tot im Strandkorb sitzen. So wie Lola.«
    »Hieß sie so?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls hat sie sich so genannt. Die rote Lola, poetisch, oder?«
    »Und woher weißt du das?«
    »Hat mir Vanessa verraten, die kommt auch aus Russland. Wie Lola – oder wie immer sie heißt.«
    »Und Vanessa geht auch nicht zur Polizei?«
    »Warum sollte sie?«
    »Und warum erzählst du mir davon?«
    »Vielleicht habe ich Vertrauen zu dir?«
    »Vielleicht ist das nicht der einzige Grund?«
    »Okay.« Dahlia zögert kurz, dann gibt sie zu: »Ich hab gedacht, dass du als Privatschnüffler da vielleicht was rausfinden kannst.«
    »Ich bin kein Privatschnüffler. So nennt man Detektive. Ich bin Journalist, das ist was Anständiges.«
    »Von mir aus. Aber die Sache interessiert dich doch sicher.«
    »Schätzchen, ob du es glaubst oder nicht, ich habe genug von Verbrechen aller Art. Ich mach jetzt was Sauberes.«
    »Politik, ja? Das soll sauber sein? Dass ich nicht lache! Die haben doch den meisten Dreck am Stecken.«
    »Mag sein. Aber der Typ nicht. Dieser Behrmann hat noch Ideale. Und das ist für mich zur Abwechslung mal ganz erholsam.«
    »Fast so erholsam wie ich, oder?«, will Dahlia wissen, während sie ihre Platinlocken über sein Geschlecht hängt.

Freitag,

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