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Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Titel: Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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manchmal mehr als fließend.«
    »Wie kommen Sie auf die Annonce?«
    »Frau Mönchinger hat es vermutet, weil diese Marga ziemlich plötzlich als Verlobte ihres Bruders aufgetaucht ist und keiner von beiden jemals etwas über das Kennenlernen erzählt hat.«
    »Klingt plausibel«, Bastian Kreuzer wendet sich an den Kollegen, »oder was meinst du?«
    »Sie hat vielleicht einen sicheren Hafen gesucht, wollte sich gewissermaßen zur Ruhe setzen, und da kam ihr der alternde Junggeselle gerade recht.«
    »Fragt sich nur, was in der Zwischenzeit geschehen ist.«
    »Nachdem sie aus Bremen weg ist und bevor sie Hubert kennengelernt hat, meinst du?«
    »Genau. Dazwischen liegen immerhin zwei Jahre. Da muss sie ja irgendwo gelebt haben.«
    »Vielleicht kann Margas halbseidener Bruder dazu Auskunft geben. Wie hieß er noch gleich?«
    »Smentek Lavro«, mischt sich der Detektiv ungefragt in das Gespräch der beiden Ermittler. »Mag sein, dass Sie mehr herauskriegen, aber ich hatte den Eindruck, dass er nichts weiß. Vermutlich war es sogar so, dass Marga abgehauen ist, um ihm zu entkommen, und bewusst ihre Spuren verwischt hat.«
    Bastian steht auf und holt sich noch einen Kaffee. »Für Sie auch?«, fragt er den Gast. Als dieser verneinend den Kopf schüttelt, murmelt der Kommissar nur: »Sehr vernünftig. Die scharfe Brühe wird mir eines Tages noch den gesamten Magen wegputzen. Wird Zeit, dass ich auf Tee umsteige.«
    »Du machst seit neuestem schon Sport, jetzt übertreib’s mal nicht«, gibt Sven grinsend zu bedenken.
    »Ist ja ’ne ziemlich lockere Atmosphäre bei Ihnen, habe ich mir gar nicht so vorgestellt«, frotzelt der Detektiv.
    »Reiner Galgenhumor«, gibt Bastian zurück und fügt mit vertraulicher Stimme an: »Wir sitzen ein bisschen in einer Ermittlungsklemme. Aber vielleicht können Sie uns heraushelfen.«
    »Wie das?«
    »Es gibt doch bestimmt Unterlagen, Aufzeichnungen, Gesprächsmitschnitte, die Sie der Schwester übergeben haben, oder?«
    »Einen ganzen Ordner voll …«, setzt der Detektiv an, wird aber sofort von Sven Winterberg unterbrochen.
    »Hey Bastian, das war also in dem Ordner, um den sich Bruder und Schwester gestritten haben. Hubert wollte ihn wegschmeißen, und Christa wollte ihn aufheben.«
    »Hat sie schließlich auch eine ganz schöne Stange Geld gekostet«, wirft Max Kowalski trocken ein.
    »Aber warum sollte der Ehemann von dem Thema nichts wissen wollen? Es ging ja immerhin um seine Ehefrau«, überlegt der Hauptkommissar.
    »Mann, Bastian, das ist wieder mal eine typische Junggesellenfrage. Stell dir vor, du bist glücklich verheiratet und dann kommt jemand und macht dir alles kaputt. Da ist eine spontane Abwehrreaktion doch nur verständlich.«
    »Hast recht, Sven. Haben Sie eigentlich Kopien ihrer Rechercheergebnisse?«, wendet Bastian sich an den Detektiv.
    »Klar, was glauben Sie denn? Hab sie sogar dabei«, er deutet auf eine prall gefüllte Plastiktüte, die an seinem Stuhl lehnt und der Aufmerksamkeit der beiden Ermittler bisher entgangen ist. »Ich lasse Ihnen das Zeug auch hier, aber hängen Sie es bloß nicht an die große Glocke, sonst kann ich meinen Laden dichtmachen.« Besorgt blickt Kowalski von einem zum anderen.
    »Keine Angst. Wir wissen Ihre Kooperationsbereitschaft wirklich zu schätzen«, versichert Bastian Kreuzer und erhebt sich. »Wir sehen das Ganze gleich durch und dann können Sie es morgen oder übermorgen zurückbekommen. Eine letzte Frage habe ich aber noch.«
    »Ja?«
    »Nur unter uns: Was glauben Sie eigentlich, was geschehen ist?«
    Kowalski schweigt. Er legt seine Stirn in Falten und reibt sich wieder das Ohr. Es dauert lange, bis er zu sprechen beginnt. »Diese Christa Mönchinger ist nicht dumm. Und sie kennt ihren Bruder wahrscheinlich besser, als der sich selbst. Er ist ein Weichei, jede Wette. Und deshalb hat meine Auftraggeberin ihre Schwägerin wahrscheinlich direkt mit meinen Ergebnissen konfrontiert. Und die hat dann die Konsequenzen gezogen.«
    »Das heißt?«
    Kowalski zuckt die Schultern. »Ist abgehauen, würde ich sagen. Entweder zurück nach Polen oder zum Bruder oder …«
    »Oder gleich ins Puff?«, versucht Bastian den angefangenen Satz zu vollenden.
    »Vielleicht auch das. Jedenfalls scheint sie kein Interesse daran zu haben, gefunden zu werden. Vielleicht hat sie ja auch die Haushaltskasse geleert, bevor sie gegangen ist. Oder das gemeinsame Konto abgeräumt. Und der geprellte Ehemann schweigt aus Scham. Soll alles schon

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