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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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breiten Lächeln für Alyssa.
    „Mhm“, antwortet das Kind. „Dad hat mir heute Morgen gezeigt, wie man sie macht.“ Sie pult die Folie herunter und hält mir den Teller hin. Randall nimmt mir das zerknitterte Kleid aus den Händen, bevor ich darüber sabbern kann. Ich nehme ein Plätzchen und schaue ihm nach, wie er aus der Wohnung marschiert. Das ist ein bittersüßer Augenblick.
    „Liebling, die Wohnung ist in diesen Zustand gekommen“, sagt Ted und nimmt so wieder geschickt den Faden des Gesprächs auf, „weil du eine Packratte bist, die in einem Schuhkarton lebt. Okay, Al“, ruft er seiner Tochter zu und macht sich über die Ecke her, wo einmal mein Tisch stand, „die Aufgabe ist nicht, sauber zu machen, sondern es sauber aussehen zu lassen.“
    „Du meinst so wie wir es machen, wenn Mom kommt?“
    „Genau so.“
    Mampfend beobachte ich, wie das Kind einen Schrank öffnet und ganz professionell alles Mögliche hineinstopft, während der Vater stapelt, glatt streicht und aufschüttelt. „Weißt du“, sagt er, „eine Cousine von mir hat in Hoboken eine Dreizimmerwohnung gemietet, die wahrscheinlich halb so viel kostet wie dieses Loch hier.“
    Das reicht schon, damit ich mit dem Kauen aufhöre. „Aber das liegt in Jersey.“
    Ted überlegt einen Moment. „Das ist ein Argument.“
    Randall kommt zurück, ohne Kleid.
    „Was hast du damit gemacht?“ frage ich.
    „Interessiert es dich wirklich?“
    „Ich – um ehrlich zu sein, nein.“
    Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich glaube, da liegt so etwas wie Erleichterung in seinem Blick. Vermutlich haben weder Ted noch Randall Greg sonderlich gemocht, obwohl sie nie etwas in der Richtung gesagt haben. Dann breitet sich ein Grinsen über Randalls Gesicht, wodurch ein paar wirklich anbetungswürdige Grübchen entstehen, bevor er so etwas sagt wie, es sei viel einfacher, so ein verdammtes Hochzeitskleid zu verstecken als Ted, wenn Randalls Mutter zu Besuch kommt. Ich schnappe mir ein weiteres Plätzchen, wo sie doch hier direkt vor mir auf dem Couchtisch stehen, und beginne darüber zu spekulieren, dass seine Eltern bestimmt etwas ahnen, nachdem er Mitte dreißig und nicht verheiratet ist. Da richtet sich Ted auf und sagt: „Hallo Fräulein Geschwätzig? Ich arbeite mir hier den Hintern ab, während du herumstehst und Ratschläge darüber abgibst, dass man ehrlich sein sollte?“
    Ich springe auf und steure auf die Küche zu, doch er erwischt mich mit seinem langen Arm, wirbelt mich herum und schiebt mich auf die Badezimmertür zu. „Darum kümmern wir uns. Du machst dich fertig. Und verbrenne dieses … Dings, das du trägst.“
    Sekunden später steige ich unter die Dusche und stelle mir vor, wie Shelby mit ihrer munteren Stimme sagt: „Denke positiv, Süße. Alles wird gut“, gefolgt von Terrie: „Du brauchst diesen armseligen Typen doch überhaupt nicht, Mädchen, und das weißt du.“ Dadurch und durch den hohen Zuckerspiegel in meinem Blut denke ich jetzt auch, dass sie Recht haben. Ich habe tolle Freunde und heißes Wasser, wenn ich es brauche, und neue Kunden, die ich am Montag treffen werde, und ein brandneues Shampoo, das ich ausprobieren kann, und meine Periode kriege ich erst in zwei Wochen. Wen interessiert es da, dass ich jetzt eigentlich in den Flitterwochen sein sollte. Was soll’s, dass mein Herz gebrochen wurde. Das wird schon wieder heilen, das Leben geht weiter, denn ich bin eine Frau und unbesiegbar, und ich werde mich von keinem Mann unterkriegen lassen, solange ich in einer Stadt lebe, wo ich Tag und Nacht Kung-Pao-Hühnchen in die Wohnung geliefert bekommen kann.
    Wenn ich jetzt noch diesen aufdringlichen Klumpen in der Mitte meiner Brust dazu bringen könnte, zu verschwinden, würde es mir schon wieder viel besser gehen.
    Als ich zehn Minuten und eine komplette Beinrasur später wieder ins Zimmer trete – meine Mutter findet übrigens, dass ich mich durch das Rasieren den männlichen Schönheitsidealen unterwerfe, dabei will ich einfach nicht so aussehen, als ob ich ein paar Stufen der Evolutionsleiter übersprungen hätte –, sieht meine Wohnung wieder so aus wie die eines zivilisierten Menschen. Ted und Randall und Alyssa sind nirgends zu sehen. Das Video von Blockbuster dagegen schon. Inzwischen ist der Film dermaßen überfällig, dass sie eigentlich ihre Geldeintreiber bereits hätten vorbeischicken müssen. Bei diesem Gedanken nehme ich mir noch einen Keks (hm – sieht so aus, als ob sie ein paar wieder

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