Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
ich mit Mona auch schon einige Bier getrunken. Aber doch ist sie nicht mein Kumpel, sie könnte Kalle nie ersetzen („Will ich auch gar nicht“, schreit sie gerade, „wer will denn mit so einer Wampe herumrennen?!“). Sie ist natürlich der beste Frauenkumpel, den ich mir wünschen kann – aber das ist eine ähnliche Aussage wie: Du bist ein prima Katzenhund.
Auch wenn Mona ein gewisses Verständnis für meine Affinität zu „den Jungs“ aufbringt, auch wenn sie selbst sich in regelmäßigen Abständen bei Mädelsabenden mit literweise Prosecco das Häubchen zuschnürt, so richtig klasse findet sie das mit den Männerfreundschaften nicht. Sie ist nicht im klassischen Sinne eifersüchtig – aber sie hat sich schon in die rhetorische Frage verstiegen, ob sie mir denn mit oder ohne Pimmel lieber sei. Da wäre ich am liebsten mit Kalle einen trinken gegangen, aber ich habe mir die Zeit genommen, ihr das Ganze zu erklären.
Ohne eine Frau, also: Ohne die Frau seines Lebens ist ein Mann einsam, aber nicht allein. Er hat seine Kumpels. Hat er die Frau seiner Träume gefunden, lebt er mit dieser zusammen, verbringt jede freie Minute mit ihr, ist nicht mehr einsam. In der tollen neuen Drei-Zimmer-Wohnung jedoch ist er immer häufiger allein. Allein mit dem Wunsch, Fußball zu schauen. Allein mit dem Wunsch, Blink 182 aufzudrehen und auf der Couch hüpfend Luftgitarre zu spielen. Allein mit dem Traum von einer Kiste Bier und drei Pfund dummen Sprüchen. In einer Beziehung ist ein Mann nicht einsam, aber oft allein.
Nach dieser Erklärung hat Mona mich nie wieder zurückgehalten, wenn ich zu einem Treffen mit meinen Kumpels gehen wollte. Vielleicht täusche ich mich ja, aber als sie nach unserem Gespräch in die Küche ging, hat in ihren Augen etwas feucht geblitzt. Da habe ich uns erst einmal ein Bier aufgemacht, Kalle angerufen – und zu dritt hatten wir dann noch einen total netten Abend.
These: Bärte lassen Männer verwegen aussehen
Beim Barte des Propheten
Wuchernde Gesichtsbehaarung oder männliches Statement? Egal, wohin es wächst: Hier geht es dem Barthaar an die Wurzel.
Als Gott die Welt erschuf, hatte er sechs Tage lang ziemlich zu tun. Licht und Dunkelheit mussten erfunden werden, Gestirne, Pflanzen und Tiere gebastelt – und am Schluss auch noch zwei Menschen. Am siebten Tag ruhte Gott sich daher bekanntlich aus. Was am achten Tag passierte, kann ich Ihnen sagen: Gott schlurfte ins Bad, blickte in den Spiegel – und dachte: „Krass, jetzt hab ich vor lauter Erschaffen eine Woche lang vergessen, mich zu rasieren! Sieht aber eigentlich verwegen aus. Und praktisch ist der Bart auch, da brauche ich morgens nicht so viel Zeit im Bad.“ Zack, warf er seinen Rasierapparat in den Bodensee. Und trägt seither, das lernt jedes Kind, einen mächtigen Wallebart.
So viel ich weiß, ist Gott aber auch seit Ewigkeiten Single. Und ich kann mir gut vorstellen, dass das mit seinem Bart zusammenhängt. Ich möchte daher mal schildern, wie die Geschichte mit dem Bart meiner Ansicht nach weiterging.
Vermutlich merkte Gott bald nach der Bodensee-Aktion, dass er bei Frauen nicht gut ankam. „Du bist nett“, sagte jede zu ihm, „aber ich will keinen Freund, der wie einer von ZZ Top aussieht!“ Trotzig dachte er: „Pah, die Frauen werden sich an den Bart schon gewöhnen.“ Und um das Gewöhnen zu beschleunigen, ließ er allen Männern auf der Erde ebenfalls Haare im Gesicht sprießen.
Die Männer fanden es eigentlich originell, dass sie jetzt Bärte hatten. Man konnte Essensreste darin aufbewahren, bunte Kolibris darin wohnen lassen; oder sich gegenseitig daran ziehen, das war lustig. (Ich möchte darauf hinweisen, dass dies übrigens die einzigen Dinge sind, zu denen ein Bart nutze ist. Es sei denn, man ist Bankräuber und hat gerade keine Strumpfmaske zur Hand.)
Die Frauen aber bewahrten Essensreste lieber in Behältnissen auf, Vögel in Käfigen – und das ständige Gekicher der Typen ging ihnen auf die Nerven.Da sagten viele Männer gutmütig: „Okay, dann rasieren wir uns halt.“ Und rubbelten sich das Kinn mit Muschelschalen glatt.
„Na gut“, dachte Gott, „wenn die Frauen sich nicht einfach so an Bärte gewöhnen, dann muss eine Werbekampagne her.“ Er stellte eine Public-Relations-Truppe zusammen, die das Image des sympathischen Bartträgers verbreiten sollte: Das waren Jesus und seine Jünger. Die 13 kümmerten sich aufopferungsvoll um Arme und Kranke und posierten bärtig für unzählige
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