Männer unerwünscht (German Edition)
schützenden Lederkluft hatte der damenhafte Schuhabsatz beträchtlichen Sch a den angerichtet.
Die Lederjacke auszuziehen gestaltete sich nicht ganz so schwierig. Als ich Angelos Handgelenk erblickte, erschrak ich. Die mehrfach zugeballerte massive Haustür zeichnete sich als breiter, dunkelrot-blauer Streifen an seinem Arm ab. Hoffentlich war da nichts gebrochen!
Endlich lag der Verletzte in T-Shirt und Unterhose da. Ich deckte ihn behutsam mit Bärbels leichter Steppdecke zu und löschte das Licht. Der musste erst mal schlafen, nach diesen Strapazen. Und ich auch!
Ich erwachte gegen Mittag. Mein erster Gedanke galt Steffs Ex-Freund im Zimmer schräg gegenüber. G e hüllt in ein ausgeleiertes Nachtshirt flitzte ich barfuß hinüber. Butschi begrüßte mich mit einem verhaltenen „Bäbä? Bäbä?“
Mein Gast grinste mir entgegen. Er lag halbaufgerichtet auf Bärbels Kissen und rauchte eine Zigare t te.
„In Bärbels Zimmer wird nicht geraucht“, sagte ich streng.
„Endlich stehst du auf. Ich bin am Verhungern.“
„Ich glaub, wir beide müssen ein paar Dinge klären“, sagte ich, die Hände in die Seiten stemmend. „Aber vorher muss ich aufs Klo.“
Genüsslich zog er an seinem Glimmstengel.
Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, nahm ich wieder Kurs auf Bärbels Zimmer.
„Wie geht’s dir eigentlich?“ , fühlte ich mich genötigt zu fragen.
„Bis auf den Brummschädel, das kaputte Handgelenk und mein lädiertes bestes Stück ganz gut. Ich bleib vorerst im Bett. Bestimmt habe ich eine Gehirnerschütterung. Du hast mit deinem Knüppel ganz schön zugeschlagen.“
„Das war kein Knüppel, sondern ne Wurst. Und bei einer Gehirnerschütterung muss man flach li e gen.“ Schwupps zog ich dem Patienten die Kissen weg. So, jetzt lag er lang.
„Kann man die Wurst noch essen?“ , wollte er wissen. Sicher hatte Angelo Kohldampf nach der la n gen Reise. Ich beschloss, meine Verstümmelungen an seinem Körper durch ein wenig Fürsorge wieder wettzumachen. „Die Wurst ist noch ganz. Hast du Hunger?“
„Klar, und wie! Wie heißt du eigentlich?“
„Doris. Ich mache uns Frühstück.“ Damit verschwand ich in der Küche.
Eigentlich war es schon viel zu spät zum Frühstücken. Mein Magen meldete mir, dass ihm der Sinn nach etwas Deftigem stand. Ich schob die Fertigpizza in den Ofen, dazu Aufbackbrötchen und Backofe n pommes. Der dicke Derrick schnurrte um meine Beine herum, vermutlich musste er mal raus zum Pipim a chen.
Als ich die Haustür öffnete fiel mein Blick auf Angelos bulliges Motorrad, das er unter den Bäumen abgestellt hatte. Ich ließ die Tür einen Spaltbreit offen, damit Derrick wieder rein konnte, wenn er mit seinen Geschäften fertig war.
Die Brötchen beschmierte ich mit reichlich Marmelade und Nutella. Ich schnitt den Tombolagewinn in daumendicke Scheiben und klemmte mir ein Paket Cornflakes unter den Arm.
Vor Angelos Schlafstätte baute ich das Büffet auf. Dafür räumte ich Bärbels kleinen Tisch leer und schob ihn vors Bett. Angelo begrüßte das leckere Durcheinander an Esswaren freudig und schon schlugen wir uns einträchtig die Bäuche voll. Zum Nachtisch servierte ich eine Crispie-Schokolade. Anschließend war ich so pappsatt, dass ich nicht mehr laufen mochte. Ich ließ mich auf den Fußboden sinken, schnappte mir die vorhin weggeschleuderten Kissen und lag nun neben Angelo, nur eine Etage tiefer. Vor lauter Bauc h schmerzen hatte ich Mühe zu atmen.
Angelo drehte an den Knöpfen des Franz-Radios , blecherne Disco-Musik erklang . Während ich b e wegungslos dalag, gestand er mir, dass sein Verlangen nach Steff niemals erloschen war. Na, die würde Augen machen, wenn sie morgen vom FKK-Wochenende heimkehrte. Angelo wollte sie auf keinen Fall b e nachrichtigen, sie sollte ihm unvorbereitet gegenübertreten. Deshalb hatte er bei seinem letzten Besuch auch keine Nachricht hinterlassen.
Als ich ihn über unser Motto „Kein Mann über diese
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